Pünktlich um 6 Uhr in der Früh wurde ich aus meinen Träumen gerissen. Ok. Jetzt erstmal Kaffe!
Noch im Halbschlaf taumelte ich aus dem Bett und ging langsam die Stiegen hinunter in die Küche. Ich nahm eine Tasse und stellte sie vor unseren Vollautomaten. Noch einmal ließ ich die gestrigen Ereignisse durch meinen Kopf gehen. Ein Lächeln blitzte über mein Lippen. Das laute Geräusch der Kaffemühle riss mich plötzlich aus meinen Gedanken. Nachdem die Kaffeemaschine fertig war setzte ich mich allein auf unseren Esstisch und durchforstete mein Handy nach neuen Nachrichten.-Noch nichts.
Aber gut, es war auch erst 6 Uhr in der früh. Ich öffnete Instagram, loggte mich aus und schloss alle Tabs auf meinem Handy, auf denen irgendwelche Bilder von Typen waren. Zusätzlich zur Vorbereitung, wieder einmal unter Leute zu gehen, stellte ich meine Displayhelligkeit auf so 20 Prozent.
Nachdem ich meinen Kaffee ausgetrunken hatte, machte ich mich wieder auf den Weg in den ersten Stock. Ich schlenderte ins Badezimmer und begann mein Gesicht zu waschen. Ich putzte meine Zähne, machte meine Haare und fand dann den Weg zurück in mein Zimmer. Jetzt war ich schon ein Bisschen mehr wach als vorher, wenigstens etwas.
Ich nahm mein weißes T-Shirt, meinen schwarzen Hoodie und zog mir eine jeans an.
Mittlerweile war draußen sogar schon die Sonne aufgegangen und orangene Sonnenstrahlen beleuchteten mein Zimmer.
Meine Eltern waren auch schon auf.Plötzlich klingelte mein Handy. Es war meine beste Freundin Lea:
„Jo Jake, wollen wir uns heute noch vor der Schule treffen?..."
Wie redeten noch ein bisschen weiter und irgendwie schafften wir es einen Monat ohne Kontakt in zwei Minuten nachzuholen, denn ich hatte Lea wirklich schon seit der Hälfte der Ferien nicht mehr gesehen.
Nachdem ich dann auch noch meine leere Schultasche und einen Notizblock eigepackt hatte, konnte es auch schon losgehen. Mein Vater rief mich zum Auto und wir fuhren los zur Schule.Aus dem Autofenster sah ich Lea schon vor der Schule stehen, das „vor der Schule" hatte sie ja wirklich ernst gemeint.
Wir umarmten uns kurz und gingen dann langsam in das Gebäude.
„Weißt du schon irgendetwas über unseren neuen Mitschüler?", fragte ich sie. Aber auch darauf konnte sie mir keine Antwort geben. Sie war da genau so ahnungslos wie ich.
Um zu unserer neuen Klasse zu kommen, mussten wir zwei Stockwerke nach oben gehen. Ein bisschen erschöpft fanden wir dann den Raum. Die 7G.
In der letzten Reihe waren genau noch 2 Plätze frei. Wir setzten uns. Lea saß am Gang, ich saß zwischen ihr und Julian, meinem anderen besten Freund. Wir kannten uns schon seit wir denken konnten, und unsere Eltern waren auch vor uns schon befreundet.
Ich kramte meinen Notizblock heraus und knallte ihn vor mir auf den Tisch. Vorne in der ersten Reihe links war noch ein Platz frei.Unser Klassenvorstand, Frau Hofer, betrat das Klassenzimmer. Sie trug eine hellrosa Bluse und Stöckelschuhe. Sie hatte sich für den ersten Schultag also wirklich schick gemacht. Die Klasse verstummte und Frau Hofer schloss die Tür.
„Ich freue mich, euch auch in diesem Schuljahr wieder begrüßen zu können. Ich hoffe eure Ferien waren entspannend und ihr hattet Zeit auch gut zu erholen", verkündete sie. „Zuerst ein paar organisatorische Sachen. Die Liste mit allen Schulsachen, die ihr dieses Jahr braucht, habe ich bereits in unseren Online-Kurs gestellt, bei Fragen stelle ich mich natürlich gerne zur Verfügung. Außerdem habe ich die Ehre euch Heute einen neuen Mitschüler vorzustellen. Wo ist er denn? Tim-„
In dem Moment sprang die Tür zum Gang auf.
Oh Shit.TIM. Ich meine MEIN TIM, der Tim von gestern. Der Tim, dem ich als erste Person in meinem Leben Nacktfotos geschickt hatte. Ich kannte ihn unten rum besser als in echt.
Er sah durch die Klasse. Sein Blick blieb an mir hängen.
„Tut mir leid, ist das hier die 7G? Mein Bus hatte Verspätung und der Hausmeister konnte mir nicht wirklich sagen wo ich hin musste."
Eines muss man ihm lassen, an Kreativität fehlt es ihm anscheinend nicht.
„Das ist natürlich kein Problem Tim, hier vorne neben Miriam ist noch Platz."
Tim setzte sich und stellte seinen Rucksack auf den Boden. Seine Haare waren zerzaust und er hatte genau den gleichen Pulli wie gestern an.
Frau Hofer redete noch ein bisschen vor sich hin und erklärte uns noch ein paar mehr oder weniger wichtige Dinge.
Tim drehte sich die ganze Zeit zu mir um. Er wirkte aber nicht nervös, sondern starrte mir die ganze Zeit direkt in die Augen.
Die Glocke ertönte und riss aus uns aus unserer Trance. Alle Schüler erhoben sich von ihren Plätzen.
Mein Handy vibrierte:Komm aufs Männerklo, wir müssen reden
Tim sah mich von quer über den Raum an und verschwand schließlich durch die Tür. Ich stand auf und lief ihm nach,
„Jake, wo läufst du hin?", fragte mich Lea während ich an ihr vorbeilief.
„Ich muss mal",sagte ich.
„Hä dir is aber schon klar, dass zwischen erster und zweiter Stunde keine Pause ist, und ..."
Weg war ich.
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SWIPE (boyxboy)
RomanceAus Langeweile am letzten Ferientag lädt dich der 16 Jake zum ersten Mal in seinem Leben eine Dating-App herunter.