Kapitel 4

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Kapitel 4

"Du siehst toll aus!", meinte Sato freudig. Diese Seite war eine ganz neue an ihr. Es war nicht die toughe Seite sondern die weiche und liebevolle.

"Ja!", wieder zog ich das A lang und sowohl Miwako als auch Wataru lachten.

Bis zum Nachmittag brachte ich die beiden dazu mit mir verstecken zu spielen. Und das auf einem Spielplatz in der Nähe von Takagis Wohnung.

Es war wirklich lustig wie viel mühe sich die beiden machen, dass ich Spaß hatte. Verstecken hatte ich aber auch wirklich lange nicht mehr gespielt und das lustige war, dass das verstecken viel praktischer war, wenn man so klein war.

Die Zeit ging schnell vorbei und plötzlich klingelte Watas, ja ich nannte ihn nun bei dem Spitznamen, den Miwako ihm immer gab, Handy anfing zu klingeln. An seinem verschrecken Gesichtsausdruck konnte ich erkennen, dass es Megure sein musste, der angerufen hatte, da wir noch nicht gekommen waren. Ich musste lachen. Dass ich Schmutz an meiner Hose hatte war ja für ein Kind nicht wirklich ungewöhnlich, aber auch Wata und Miwako waren völlig verdreckt. Dies schienen die beiden aber total vergessen zu haben, denn nach dem Anruf setzten wir uns sofort in Miwakos Auto und fuhren zum Polizeirevier.

Megure trafen wir auf einem der Gänge und er beäugte uns genau so, wie es alle anderen Kollegen schon getan hatten an denen wir vorbei gekommen waren.

"Was soll den der Aufzug?", fragte er etwas wütend, was klar war schließlich musste er schon mindestens eine Stunde auf uns gewartet haben. Aber warum ein Inspektor sich um eine Waise kümmerte war auch mir nicht klar.

"Wata und Miwako haben ganz toll mit mir gespielt!", lachte ich und zog das A von 'ganz' lang.

"Na, wenn das so ist", er tat so als wäre er freudig mir gegenüber, doch ich konnte sehen wie genervt und gestresst er eigentlich war.

"Du... Onkel, Darf ich bei Wata-kun bleiben, bitte?", wieder zog ich das I von 'bitte' lang.

"Mal sehen. Wir werden dich in einem Heim einschreiben lassen, wo du zusammen mit ganz vielen netten anderen Kindern leben wirst. Esseidenn dein 'Wata-kun' möchte dich gern adoptieren und wäre bereit dafür deine Papiere auszufüllen.", erklärte mir Megure und daraufhin sah ich direkt zu Takagi und bettelte mit großen Augen.

"Dann... Mache ich das.", meinte dieser nur und Megure wirkte überrascht.

"Dir ist klar, dass das viel Arbeit ist, Takagi. Und du kannst sie auch nicht so einfach wieder abtreten.", warnte er, doch auch Sato schien Watas Entscheidung zu unterstützen: "Ich werde ihm unter die Arme greifen!", meinte sie und damit war die Sache für mich geklärt.

Megure seufzte nur und murmelte irgendwas von jungen Leuten, doch wies uns dann den Weg zu der Abteilung für Waisen.

Dort füllte Wataru mindestens hundert Formulare aus, bevor wir wieder gehen konnten. Das einzige was mich ein wenig wunderte war, dass das alles so schnell gegangen war. Aber was sollte das mich kümmern. Ich war ja nur ein kleines sorgenloses Kind. Ich grinste.

Wir saßen mittlerweile schon wieder in Miwakos Auto und fuhren wieder zurück als ich unauffällig das Gespräch zwischen den beiden belauschte.

"Weißt du überhaupt wo sie schlafen soll?", fragte Miwako etwas verunsichert, doch Wataru war überraschend ruhig.

"Mein altes Arbeitszimmer. Es ist etwas größer als mein Schlafzimmer und hat nur über drei Jahre alte Akten dort liegen. Ich brauche das Zimmer eigentlich nicht mehr. Die wichtigen Akten kann ich auch in meinem Schlafzimmer aufbewahren.", erklärte er. Miwako bog an einer Kreuzung rechts ab. "Dann musst du aber ein bisschen aufräumen", meinte sie. Daraufhin schluckte er.

"Ja... Das wird bestimmt viel Arbeit.", Miwako lachte nur. Was hätte ich nur darum gegeben in dem Moment auch seinen Gesichtsausdruck zu sehen. Doch ich saß direkt hinter ihm, hinter dem Beifahrersitz, und warf nun einen Blick nach draußen. Ein paar graue Wolken türmen sich und ich war sicher, dass es diese Nacht regnen würde...

New Life | Detektiv ConanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt