11
Circadian Rhythm (Titel by Silversun Pickups)
Stella war nach ihrer Schicht vorbeigekommen um nach Rianne zu sehen und zu kontrollieren, ob sie den Plan Jay wiederzusehen auch umgesetzt hatte.
Und dann hatten sie noch eine kleine nachmittägliche Weinprobe veranstaltet, um bei ihr als müder Feuerwehrsfrau, ein wenig Stressabbau zu betreiben. Rianne war nicht sicher gewesen, ob Jay sie, was ihr Angebot anging nach der Arbeit noch vorbeizukommen, um ihre Unverblümtheit persönlich zu 'besprechen', wirklich beim Wort nehmen würde. Stella hatte entschieden, dass sie darauf natürlich nicht warten würde. Sie befand sich also auf dem Weg aus der Wohnung, als sie fast Jay über den Haufen rannte, der gerade im Begriff war an die Türe zu klopfen:
"Oh, hi! Ist Rianne da?" Er erholte sich schnell von seinem Schock, aber offensichtlich hatte er nicht damit gerechnet hatte Stella hier zu vorfinden.
"Ja, sie ist nur kurz unter die Dusche gesprungen." Sie sagte ihm nicht, dass es wahrscheinlich seinetwegen war, und um nach der halben Flasche Rosé, die sie beide gehabt hatten, ein wenig auszunüchtern."Kann ich reinkommen und warten?"
"Ich denke schon. Alles okay bei dir?"Während er schnell ins Loft hechtete und ein wenig außer Atem klang, schaute Jay sich um, so als ob er nicht ganz wüsste, was er mit sich anfangen sollte. Stella musste ein Lachen unterdrücken. Es war schon sehr niedlich wie aufgekratzt er war.
"Ja, ich muss nur mit ihr reden."
Sicher! Reden war bestimmt das Letzte was die beiden im Sinn hatten, dachte Stella, ließ sich aber nicht anmerken, dass sie mehr Details wusste und entschuldige sich schnell:
"Wie auch immer. Ich bin im Molly's, vielleicht sehen wir uns da später..."
Stella bezweifelte, dass sie das tun würden. Es war unangebracht und bizarr, dass ein kleiner Teil von ihr gerne bleiben wollte, weil sie so gespannt darauf war wie diese neue Dynamik zwischen ihrer Freundin und Jay aussehen würde, dass es sie fast umbrachte.***
Jay glaubte nicht, dass Rianne und er nachher ins Molly's kommen würden. Schließlich hatte er ganz andere Pläne.
Er wartete bis er sicher sein konnte, dass Stella auch wirklich gegangen war und ging dann in Riannes Zimmer. Aus dem Badezimmer war Wasserrauschen zu hören und eine weibliche Stimme, die vor sich hin sang was ihn zum Grinsen brachte.
Nur für den Fall, dass jemand zurückkommen würde (er war sich nicht sicher wie viele Leute hier tatsächlich ein und ausgingen), schloss er ihre Schlafzimmertüre ab, zog sich zügig aus und legte seine Waffe und die Polizeimarke, sowie sein Handy, auf ihren Nachttisch. Jay versuchte nicht zu viel darüber nachzudenken, sonst hätte er sich selbst wahrscheinlich für komplett verrückt erklärt und einen Rückzieher gemacht. Seine kühne Seite was sexuelle Angelegenheiten anbetraf, war ganz schön lange und tief begraben gewesen.
Die Badezimmertür war unverschlossen, natürlich war sie das. Mittlerweile hatte er diverse Beweise dafür gefunden, dass Rianne und Nate ein Regelwerk der offenen Türen mit sich und ihren Freunden pflegten.
Er zog die graue Stahltür mit einer kraftvollen Bewegung auf und trat sofort in eine Wolke aus Wasserdampf.
Jay stockte der Atem als er die Türe wieder schloss: Das Bad war nicht groß, aber es war geschmackvoll im dunkelgrauen, weiß und schwarzem Industriestil gehalten. Die Dusche hatte keine richtige Tür, sondern nur zwei Seitenwände und eine Glaswand, die eine Hälfte abdeckte. Die Wände waren im natürlichen Lehmlook verputzt, der Boden mit Mosaiksteinen im marokkanischen Stil gefliest. Durch das Oberlicht in der Mitte des Raumes und ein Butzenscheibenfenster in der rechten Duschwand, wurde der Raum natürlich beleuchtet.
Rianne schien weder schockiert noch überrascht zu sein, dass einfach jemand hereinkam. Beim Geräusch der sich schließenden Badezimmertüre, hatte sie sich langsam zu ihm umgedreht und war nicht mal im Geringsten zusammengezuckt. Ein teuflisches Grinsen breitete sich auf ihrem Gesicht aus, als Jay sie in all ihrer nackten Pracht unter dem rauschenden Regenduschkopf aufmerksam musterte, sein Blick auf ihrer glänzenden Haut ruhte und er zuschaute wie sie ihr Haar einshampoonierte. Er fragte sich, ob sie ihre Dusche wohl extra so getimed hatte, dass er dazustoßen konnte, aber da er sie nicht hatte wissen lassen, dass er wirklich kam, war das eher unwahrscheinlich, oder?
Sie machte einfach weiter mit ihrer Duschroutine, ließ ihn aber nicht aus den Augen als er näher kam. Ihr wohlwollender Blick, den sie über seinen Körper wandern ließ, bevor sie ihm wieder den Rücken zudrehte, zeigte direkt Wirkung auf ihn. Jay beschleunigte seine Schritte und umschloss sofort ihre seifige Taille, als er die Duschkabine betrat. Heißes Wasser regnete auf ihn herab. Das Gefühl von Haut an Haut und die Zartheit der ihren waren unwiderstehlich. Er legte die Hand in Riannes Nacken und drehte sie zu sich herum, und dann küsste er ihr die Luft aus ihren Lungen.
Nach einer Weile biss sie Jay zart auf die Lippen und drückte ihn von sich weg, damit er von ihrem Mund abließ.
"Träum ich?" Rianne strich mit ihrer Nase seinen Hals herauf, küsste und knabberte an seinem Kinn.
"Nein, das fühlt sich verdammt real an..." er führte ihre Hand zu seiner bereits beeindruckenden Erektion und stöhnte tief als sie sanft zudrückte:
"Warum solltest du denn träumen? Hast du dir gerade etwa was über mich zusammenfantasiert?"
"Wenn ich ehrlich bin, ja!" Rianne kicherte ein bisschen und küsste ihn hinters Ohr. Dass sie ihm das einfach so ins Gesicht sagte, erregte Jay sehr.
DU LIEST GERADE
Our Scars (German Version)
FanfictionJay Halstead gerät dienstlich immer wieder mit Rianne Torres Delgado aneinander, die für den Sozialdienst (DCFS) arbeitet. Sie trägt so einige Päckchen aus der Vergangenheit mit sich herum, genau wie er. Trotz ihrer Unterschiedlichkeiten und Streite...