Am nächsten Morgen holte er schnell noch die Vorräte, die für seine Reise vorbereitet wurden und ging dann direkt zum Stall. Er sattelte sein Pferd und ritt schließlich durch die Gassen der Stadt zu den großen Toren. Bis Ithilien waren es einige Wegstunden, aber bis zum Nachmittag, wie er es Legolas versprochen hatte, würde er dort sein.
~*~
Die Sonne stand schon hoch am Himmel und näherte sich langsam dem Horizont, während Aragorn die Waldgrenze erreichte. Er ritt ein Stück in den Wald hinein, bis er von weitem schon den Elben erkannte, wie er an den Stamm eines Baumes gelehnt neben seinem weißen Hengst stand.
Als Legolas den Mann auf sich zu galoppieren sah, bildete sich ein Lächeln auf seinem Gesicht. Er löste sich aus seiner Position am Stamm des Baumes und lief ihm ein Stück entgegen.
Nachdem Aragorn bei ihm angekommen war, zögerte er keine Sekunde von seinem Pferd zu springen und den Elben in eine enge Umarmung zu hüllen, auf die Legolas mit gleicher Stärke antwortete.
„Ich bin geritten so schnell ich konnte, aber dennoch scheint es fast Sonnenuntergang zu sein", flüsterte er beinahe atemlos von dem schnellen Ritt hierher.
„Bis Sonnenuntergang sind es noch ein paar Stunden, Aragorn, du bist genau dann angekommen, wann du es gesagt hast", antwortete der Elb und zog ihn in einen liebevollen Kuss.
Eine von Aragorns Händen vergrub sich im blonden Haar des Elben, um ihn weiter an seine Lippen zu halten. „Irgendwie fühlte ich mich jetzt schon frei... der Ritt bis hierher, die Bäume um mich herum und du bei mir... Wenn ich daran denke, dass es irgendwann in gar nicht so ferner Zukunft meine Aufgabe sein wird Gondor zu regieren und damit fast immer in diesen Mauern eingesperrt zu sein, weiß ich nicht, wie ich das schaffen soll..."
„Aragorn, dann wird sich vielleicht einiges ändern, aber nicht alles. Ich werde an deiner Seite bleiben, auch wenn du König bist, und dich mit all meiner Kraft unterstützen. Und auch als König kann man reisen und auch unbeschwert die wunderschönen Wälder genießen, es bedeutet nicht, dass man bis in die Ewigkeit in diesen Mauern eingeschlossen ist. Es ist egal, wie dich dein Vater jetzt darauf vorbereitet, denn er scheint offensichtlich nicht zu wissen, was dieser endlose, kahle Stein bedeutet und wie er auf einen wirkt, mit dem zusätzlichen Gewicht des Regierens auf den Schultern, aber ich weiß es, Aragorn. Du hast genau wie ich auch Elbenblut in deinen Adern, dein Vater besitzt es nicht, deshalb braucht er nicht diese Freiheit und Natur, wie wir. Und ich weiß, wie schwer es für dich sein muss, weil ich es jeden Tag in deinen Augen sehe. Doch erinnere dich immer daran: Du bist niemals allein, selbst wenn sich alle anderen abwenden, dann wirst du immer noch mich haben, denn ich werde niemals von deiner Seite weichen", antwortete Legolas und lächelte warm, während seine Finger über die Schläfe des Mannes streichelten.
Aragorn legte seine Stirn gegen die des Elben, die eben gesagten Worte zogen sich immer noch wie ein warmer Schauer durch seinen Körper. „Ich fürchte, ich finde nicht die Worte, die einer guten Antwort mächtig genug wären... Legolas, ich kann dir nur sagen, danke... Le i velethron e-guil nîn. (Du bist die Liebe meines Lebens.)"
„Ni melathog n'uir (Ich liebe dich für die Ewigkeit)", gab der Elb leise zurück und seine Lippen wurden sofort in einem leidenschaftlichen Kuss gefangen und sie verloren sich völlig in diesem Moment in ihrer eigenen Welt. Aber als Legolas seine Augen einige Zeit später wieder öffnete und aufblickte, erstarrte er.
Aragorn runzelte die Stirn über Legolas' plötzliche Reaktion, doch als er sich umdrehte, sah er den Grund. Die Lichtung, auf der sie standen, war umzingelt von Rittern Gondors, die sie wahrscheinlich nicht kommen gehört hatten, weil sie so ineinander vertieft waren. Alle hielten ihre Schwerter so, dass die beiden keine Chance hätten zu fliehen und ehe Aragorn die Ritter um ihr Anliegen fragen konnte, traten zwei der Männer in Rüstung kurz zur Seite und Arathorn kam mit seinem mächtigen Ross auf sie zugeritten.
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Edelsteine | Aralas Shortstory
FanficAragorn ist Prinz von Gondor - und er hat ein Geheimnis vor seinem Vater. Seit einigen Monaten ist er mit Legolas, dem Königssohn aus dem Düsterwald zusammen, eine Beziehung, die Arathorn niemals gutheißen würde, also verstecken sie sich und verheim...