Exklusiv

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Taehyun POV:


"Du musst zwei Karten ziehen, Hyung.", sagte Hueningkai schadenfreudig und schenkte Yeonjun ein freches Grinsen, welcher nur die Augen kurz schloss, um seine Selbstbeherrschung nicht zu verlieren, bevor er dann grimmig zwei Karten aus dem Stapel zog.
"Warte nur ab, Kai.", knurrte er leise dabei vor sich hin und wir, die ebenso am Tisch sitzten, mussten bei dem Austausch der Beiden amüsiert lachen. Soobin, der neben dem Ältesten saß, war als Nächstes an der Reihe. Er legte eine Ausetzkarte ab und ich sah dann zur Person, die neben mir platziert war.
"Ne, oder- Das kannst du nicht bringen, Hyung!", jammerte Beomgyu auch schon lauthals und widmete dem Spieler vor ihm einen entsetzten Ausdruck.
"Ha! Find dich damit ab, Beomgyu. So sind nunmal die Regeln.", sagte Yeonjun provokativ.
"Wenigstens muss ich keine Karten ziehen.", konterte mein Sitznachbar daraufhin frech und bevor Yeonjun etwas dazu erwidern konnte legte ich meine Karte ab.
"Ach menno, Richtungswechsel. Dabei hatte ich wieder eine schöne Überraschung für Yeonjun-Hyung", äußerte der Blonde mit einem Schmollen und Hueningkais Aussage gepaart mit Yeonjuns Gesichtsausdruck, der darauf folgte, war unbezahlbar. Ich konnte demnach diese Gelegenheit nicht verstreichen lassen.
"Soll ich meine Karte dann wieder zurück ziehen?", fragte ich auch schon, was beim Tänzer als Folge eine lustige Reaktion verursachte.
"Wag es nicht! Beomgyu du bist dran, schnell!", befahl er und wirkte tatsächlich nervös darüber, dass ich die Karte doch noch zurück nahm. Ich konnte seine Angst aber verstehen, denn es war klar, dass der Rest mich, für den Spaß der Situation, nicht von diesem Tun abhalten würde.
Der Langhaarige ließ sich trotz der Aufforderung des besorgten Spielers jedoch viel Zeit, um den Armen dadurch noch mehr zu quälen, bis er sich endlich dazu entschloss eine Karte auf den Stapel zu legen. Erst dann war es Yeonjun wieder möglich frei auf zu atmen.
Der ganze Tisch brach in Gelächter aus.
"Seid ihr sicher, dass ich der Älteste hier bin?", fragte Yeonjun dann mit gehobener Braue und Soobin legte daraufhin liebevoll eine Hand auf seinen Unterarm, dennoch konnte er sich ein amusiertes Grinsen nicht verkneifen.
"Du weißt, dass wir nur so viel mit dir scherzen, weil wir dich lieb haben.", erklärte dann Hueningkai zuckersüß und klammerte sich um den Arm des Älteren, während er seinen Kopf auf seine Schulter ablegte und seinen Charme als Jüngsten spielen ließ. Yeonjuns Züge entspannten sich sofort.
"Ugh, ihr habt Glück, dass ihr so süß seid.", sprach er dann ergeben.
Ich musste bei diesem Anblick wieder fasziniert feststellen, dass der Blonde sehr gut darin war, andere Leute für sich zu gewinnen. Selbst mein Herz hatte er durch seine Art schnell erobert und ich wusste ich war nicht der Einzige. Das gaben die Blicke hier ganz klar her.
Soobin hatte von Natur aus eine sehr beruhigende Art an sich. Die ruhige Aura um ihn herum bewirkte, dass man sich in seiner Nähe schnell wohl fühlte und ehe man sich versah, hatte man schon begonnen dem Anderen zu vertrauen. Trotzdem versteckte sich hinter dieser Ruhe auch eine sarkastische und laute Seite, was zugegeben sehr erfrischend war, wenn sich diese ab und zu unerwartet zeigte.
Ich sah zur Seite und mein Blick fing Beomgyus Seitenprofil ein. Er blickte konzentriert in seine Karten, dabei drückte er mit seinem Zeigefinger gegen seine Unterlippe, um diese anschließend zwischen seine Zähne zu nehmen. Das war eine Angewohnheit, die ich in den letzten Wochen beim Anderen beobachten konnte. Ich wollte ihn am liebsten davon abhalten, damit er seine Lippen nicht völlig wund knabberte, doch ich hielt mich zurück.
Als hätte er meinen Blick auf sich gespürt, sah er in meine Richtung und unsere Augen trafen sich. Diesmal aber, bemerkte ich dass Beomgyu den Blickkontakt hielt und unbewusst bewegten sich meine Augen zu seinen Lippen.
Seit dem letzten Vorfall auf der Hausparty hatten wir kein einziges Mal über das gesprochen was zwischen uns passiert war. Die unangenehme Spannung, aufgrund des vorigen Konflikts zwischen uns, war nun vollkommen verschwunden, aber ich bemerkte, dass sie stattdessen mit einer anderen Art von Spannung ersetzt wurde.
Mein Blick löste sich wieder von seinem Mund. Als ich hoch sah, bemerkte ich, dass Beomgyu's Augen nun auf meine Lippen lagen.
"Ach übrigens, Soobin und ich müssen euch was sagen.", sprach plötzlich Yeonjun und gewann dadurch unsere Aufmerksamkeit. Er wirkte nervös. Soobin legte eine Hand ermutigend auf seinen Arm, dann räusperte sich der Älteste noch kurz, bevor er schließlich sagte:
"Soobin und ich, also... äh, wir sind jetzt exklusiv."

Oh, hatte nicht erwartet, dass diese Nachricht jetzt kommen würde.

Der Erste, der darauf reagierte, war Hueningkai, welcher den Beiden sofort gratulierte und dann euphorisch zu mir und Beomgyu blickte.
"Ich hab's kommen sehen.", sagte ich trocken und zuckte mit den Schultern, doch das leichte Lächeln auf meinen Lippen konnte ich nicht verstecken.
"Gratulation! Habe mich schon gefragt, wann das endlich was Festes wird.", scherzte jetzt Beomgyu und schenkte dem Paar ein aufrichtiges Lächeln, mich hingegen besorgte sein fröhlicher Ton insgeheim.
Ich konnte nicht anders als denken, dass mein Sitznachbar in Wirklichkeit wieder ein Stückchen innerlich brach. Der Anblick von ihm, wie er verheult und aufgelöst auf dem Boden saß, hatte sich seit der Hausparty in mein Gehirn eingebrannt. Zudem wusste ich jetzt, dass der Ältere die Tendenz dazu hatte seine Gefühle für Andere zu verdrängen und sie mit einem fröhlichen und sorgenfreien Ausdruck zu überspielen. Als die volle Aufmerksamkeit wieder auf dem Paar lag, da meinte ich sogar gesehen zu haben, wie ein zarter Ausdruck von Schmerz in Beomgyus Zügen kurz vorbei huschte. Ich sah regelrecht vor meinem inneren Auge wie die Gedanken des Langhaarigen sich allmählich in eine bestimmte Richtung bewegten und er mental abdriftete. Vielleicht interpretierte ich auch zu viel da rein, aber dafür war es jetzt sowieso zu spät, denn alarmiert über diese vorige Beobachtung von mir, legte ich meine Hand auch schon über sein Knie, in dem Versuch ihn wieder zurück in die Gegenwart zu holen. Auf meine Berührung hin, hatte er kaum merklich aufgezuckt; das spürte ich unter meiner Handfläche.
Ich hatte mir nichts anmerken lassen, integrierte mich weiterhin in das fortlaufende Gespräch am Tisch und verfestigte ab und zu meinen Griff, mit der Intention die Aufmerksamkeit des Anderen auf mir zu behalten, bevor meine Hand kurzdarauf zu seinem Oberschenkel wanderte, weil diese Position bequemer war. Erneut zuckte der Langhaarige als Reaktion darauf in seinem Stuhl leicht auf.
"Beomgyu, ist alles okay mit dir? Du bist so rot.", fragte Hueningkai und alle Blicke wanderten zeitgleich zu meinem Sitznachbar. Tatsächlich, seine Wangen waren offensichtlich erhitzt.
Ich bemerkte jetzt auch seine hohe Körpertemperatur unter meiner Hand und wie die Muskeln sich, unter dem Stoff der Hose, immer wieder leicht angespannt hatten, wenn meine Hand sich minimal bewegte.
"Mir ist nur etwas warm.", erklärte Beomgyu jetzt und fächelte sich, als unterstützende Geste, mit einer Hand Luft ins Gesicht. Mir wurde dann bewusst, dass der Andere nervös war. Machte ich das mit ihm?
"Warte, ich hol dir ein Glas Wasser. Wollte sowieso aufstehen und was zu Trinken besorgen.", sagte Yeonjun daraufhin und der Langhaarige nickte dankbar.
Ein weiteres Gespräch brach aus und die Aufmerksamkeit lag jetzt auf Hueningkai, der gerade euphorisch über seine Plüschtier-Sammlung sprach.
Beomgyus Anblick eben hatte jedoch eine dunkle Seite in mir getriggert, die mein nächstes Handeln verantwortete.
Ich strich vorsichtig mit meiner Hand weiter zur Innenseite seines Oberschenkels, achtete darauf, dass diese aber immer noch einen sicheren Abstand zu seinem Schritt besaß und bemerkte wie der Andere als Antwort instinktiv die Beine zusammendrückte, doch er machte keine Anstalten meine Hand von sich weg zu schieben.
Ein weiterer Blick zur Seite und ich sah, wie er sich konzentriert auf die Lippe biss und dabei starr auf seine Karten blickte. Eine ziemlich sinnlose Tätigkeit, wenn man bedachte, dass gerade keiner mehr spielte.
Ich musste grinsen, äußerst amüsiert von der Situation und von der Tatsache, dass ich anscheinend diese Wirkung auf den Älteren hatte. Nachdem Yeonjun mit den Getränken aus seiner Küche zurück kam, entzog ich jedoch meine Hand wieder und die restliche Zeit verbrachten wir mit Quatschen.
In der Zeit hatten sich aber Beomgyus und mein Oberschenkel unter dem Tisch viel zu oft berührt, als das man es nur ein 'Zufall' nennen konnte und die Blicke, die wir ab und zu austauschten, hielten eine gewisse Bedeutung, die nur wir Zwei verstanden.

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Author's Note
Omg, mein Leben gerade...Ich fange erst gar nicht an lol.
Kann sein, dass die Kapitel deswegen leider etwas langsamer kommen werden💕

Dance With The Devil ||Taegyu||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt