Ein vertrauter Schmerz

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Beomgyu POV:


"Taehyun-ah, wie fühlst du wirklich für mich?"

Nachdem ich die Frage geäußert hatte sah Taehyun so aus, als hätte ich ihm gerade gesagt, dass ich jemanden umgebracht hätte. Der Jüngere war völlig erstarrt.

Das war untypisch für den normalerweise selbstbewussten Kang Taehyun.

"Wir...", begann er schließlich und mein Herz hämmerte wild gegen meine Brust. "Wir sind Freunde.", beendete er seinen Satz.

Es herrschte Stille.

"Nur Freunde?", fragte ich schließlich und versuchte mir die Enttäuschung nicht anzumerken.

Er nickte, mied jedoch meine Augen.

Ich schluckte schwer. Die Antwort verletzte mich mehr als ich gedacht hätte. Sie überraschte mich aber ehrlich gesagt nicht.

Trotzdem war da ein kleiner Teil in mir gewesen der Hoffnung hatte...

"Verstehe."

Diesmal konnte ich meine Gefühle nicht verstecken.

Wieder wurde es still. Die unangenehme Spannung in der Luft nahm mit jeder Sekunde zu.

"Wir sollten schlafen. Es ist schon spät.", ertönte seine Stimme und schnitt regelrecht durch die Luft. Sie war leise und dennoch schien sie aufgrund der betäubenden Stille um uns herum übermäßig laut zu sein.

Ich wollte wissen, was er gerade dachte. Ob ihm bewusst war, dass ich ihn mehr als nur einen Freund sah? Wie ich mich von jetzt an ihm gegenüber verhalten soll? Was das für uns Beide in Zukunft bedeutete?

Ich sagte jedoch nichts, ich konnte nichts sagen. Die Worte blieben mir im Hals stecken. Etwas in mir schrie lauthals, dass ich die Klappe halten sollte. Wie ein Alarm, welches mir signalisierte:

"Noch ein falsches Wort und es ist für immer vorbei."

Taehyun hatte sich nun hingelegt und mir den Rücken zugekehrt, ich tat es ihm gleich.

Mein Herz in meiner Brust schmerzte, ein Kloß in meiner Kehle bildete sich und die Tränen kamen mir unkontrolliert hoch. Dieses Gefühl kannte ich. Es war mir nur allzu vertraut.

Beomgyu, was hast du denn auch anderes erwartet? Seit wann bist du so überheblich geworden? Lernst du nie aus deinen Fehlern? Hör auf Dinge zu wollen, die du ganz klar nicht verdient hast!

Ein Schluchzen verließ unkontrolliert meine Lippen und ich hielt mir sofort den Mund, um weitere Laute zu dämpfen. Meine Schultern bebten und die Tränen fielen unaufhaltsam von meinem Gesicht aufs Kissen. Ich schämte mich so sehr und jedes Mal, wenn mir die Kälte um mich herum schmerzhaft bewusst wurde, weil ich die vertraute Wärme des Anderen an meinem Rücken nicht spüren konnte, überkam mich ein neuer Schwall an Emotionen.

Lediglich der kommende Schlaf drückte für einen kurzen Moment auf Pause in meinem Kopf.

****

Als ich wach wurde, setzte ich mich verschlafen auf nur um dann zu bemerken, dass die andere Bettseite leer war.

Frühstück! Ich hatte ihm Frühstück versprochen!

Wie als wäre ich vom Blitz getroffen worden, stand ich ruckartig auf, schmiss meine Decke dabei rücksichtslos auf den Boden und sprintete runter zur Küche.

Da war er aber nicht.

Mit einem unguten Bauchgefühl, schlenderte ich zum Bad und hoffte- betete ihn dort auffinden zu können.

Dance With The Devil ||Taegyu||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt