Kapitel 11

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Mirabell sank einen Moment in sich zusammen, dann Atmet sie einmal tief ein und stellt sich zuversichtlich auf. Es klopft an der Tür. ,,Mirabell es ist so weit. Hast du schon dein Partyoutfit an? Denn die Guzmáns sind da." Sagt Mirabells Vater und steckte seinen Kopf durch die Tür. Schnell Stelle ich mich vor den Tisch, auf dem die Prophezeiung liegt. Ich mache zwar einen sehr komischen Eindruck auf ihren Vater aber ich denke mal die Prophezeiung ist im Augenblick wichtiger als was er von mir denkt. ,,Ich komme gleich Papí!" ruft Mirabell schnell, doch er lässt sich nicht so leicht abwimmeln. ,,Komm schon mein Schatz ich-" ,,Ich hab gesagt ich komm gleich Papa." ,,Alles klar, alles klar ." sagte er, hebt mildernd seine Hände und verschwindet. ,,Ach eins noch Schätzchen deine Freundin-" Mirabell knallt ihm die Tür vor der Nase zu. ,,...wird von Camilo gesucht?" beende ich verwirrt den Satz nach einem Einblick in seine Gedanken. ,,Okay am besten wir sagen niemandem was von dem Ganzen, wir waren nicht in Brunos Turm, die Magie stirbt nicht, das Haus bricht nicht." ,,Und Luisa verliert ihre Gabe auch nicht." sagt Mirabell niedergeschlagen aber entschlossen. ,,Luisa verliert ihre Gabe?" ,,Ja." sagt Mirabell knapp und ich glaube das ist das erste mal das ich mit ihr rede und sie nur ein Wort als Antwort gibt. ,,Okay keiner muss davon Wissen, nicht heute wo Abuela möchte das es perfekt ist." Die Tür schwingt langsam auf und Casitá gibt den Blick auf Dolores frei. ,,Hm.. Ich weiß es, hm" zwitschert sie und verschwindet. Ich gucke sie erschrocken an. ,,Sie wird es jedem Sagen!" ruft Mirabell aufgeregt und ich packe sie und versuche sie zu beruhigen.

Der Anfang des Essens verläuft mehr oder weniger okay. Mirabell hält die ganze Zeit Augenkontakt mir Dolores, denn solange kann sie es nicht erzählen was sie gehört hat. Ich sitze schräg gegenüber von Camilo. ,,Hi." sagt er und lächelt. Im ersten Moment denke ich er meint jemand anderen, doch dann bemerke ich das er mich ansieht. ,,Hi." flüstere ich zurück und lächle ebenfalls. ,,Ich hab dich heute gar nicht gesehen." sagt er und klingt leicht besorgt. ,,Ich dachte nur das...dein Bruder hat ja mit dir gesprochen..." ich glaube er hat Probleme damit sie richtigen Worte zu finden. ,,Hat es dir geholfen mit ihm zu reden?" fragt er und schaut auf den Teller vor ihm. Ich lächle sanft, denn ich merke das er besorgt ist ob es richtig war das er ihn geholt hat. ,,Weil ich dachte es ist besser deinen Bruder zu holen, der weiß was los ist und dich beruhigen kann, Ich dachte halt es hilft dir vielleicht besser als wenn ich mit dir rede." sagt er und klingt dabei etwas unsicher. Irgendwie in Gedanken sage ich ,,Mit dir zu reden hätte mir besser gefallen." Er schaut auf und wird rot. ,,I- Ich meine.." stammle ich während mich die anderen einen Moment anstarren, sich dann aber wieder anderen Sachen widmen. ,,Ich meine nur- Ich finde es auch mal schon mit dir zu sprechen." Meine Stimme klingt zögerlich und stammelnd. Ich merke wie Camilo unterm Tisch meine Hand nimmt und über sie streicht. Er lächelt mich an, halb perplex, halb mit einem Schimmer in den Augen, den ich unter anderen Umständen wohl als etwas gedeutet hätte, was ich hier doch nicht denken konnte. Dann lässt er meine Hand los und dreht sich zu Dolores, die ihm was ins Ohr flüstert. Als er sich verschluckt, verwandelt er sich in sekundenschnelle in jeden am Tisch, als er jedoch wieder er selbst wird hängen seine Augen ziemlich komisch an der Seite und sein Mund ist schief. ,,Camilo, was ist mit deinem Gesicht?" flüstert sein Vater Felix ihm von der anderen Seite zu. Er schüttelt sich und sein Gesicht ist wieder so Perfekt wie immer. Ich meine- Mirabell tippt mich an. ,,Sie hat es ihm erzählt." sagt sie und als wir beide aufschauen sehe ich das Dolores und Camilo uns anstarren. ,,Oh oh, ich fürchte das wird Probleme geben." flüstere ich zu Mirabell ohne mich zu ihr zu drehen. Eine Schüssel mit Avocado wird durchgereicht und ich werde für einen Moment von ihr abgelenkt. ,,Avocado." sage ich während ich die Schüssel an Mirabell weiterreiche. Als ich wieder aufsehe flüstert Camilo es weiter zu Felix und der zu Pepá. Mirabell schlägt ihre Hand vor die Stirn und ich gucke besorgt auf die riesige Wolke, die sich über dem Tisch bildet. ,,Pepá die Wolke!" zischt Abuela ihr zu. Pepá versucht krampfhaft sie verschwinden zu lassen, doch wieder wird eine Schüssel durchgereicht und als ich sie wieder sehe flüstert sie es Mirabells Mutter Julieta weiter. Sie guckt erst erschrocken zu mir, dann zu Mirabell, die sich lächerlich versucht hinter mir zu verstecken. Plötzlich merke ich wie sich unter meinen Füßen etwas bewegt. Ich starre nach unten und sehe erschrocken das sich dort Risse im Boden entlangziehen. Ich tippe Mirabell an und sie schreckt ebenfalls auf. Camilo guckt uns verwirrt an, er hat gemerkt das was nicht in Ordnung ist. Er macht einen Fragenden Blick doch Marianos Stimme ertönt. ,,Alles gut y/n?" Ich gucke ihn mit aufgerissenen Augen an. ,,Jaja es ist alles gut, wir sind nur aufgeregt, auf deinen Antrag." sagt Mirabell mit überschwänglicher und hektischer Fröhlichkeit. Ich versuche einigermaßen glaubwürdig zu lachen damit Er keinen Verdacht schöpft. ,,Ja du solltest dich langsam mal wagen!" sage ich gleich enthusiastisch wie Mirabell und mache eine Handbewegung, die so viel heißt wie Los, trau dich, mach jetzt. ,,Ich wollte eigentlich-" fängt Mariano an und blickt über den Tisch. ,,Los geht's!" sagt Mirabell und dreht seinen Stuhl, sodass er Isabella ansieht. ,,Naja dann, also gut." sagt Señora Guzman etwas überrascht. ,,Da jeder hier ein Talent hat, wollte mein Mariano mit einem Song beginnen, Luisa würdest du das Klavier holen?" Luisas Blick füllt sich mit Tränen und ich muss daran denken was Mirabell erzählt hat doch sie steht auf und sagt heulend ,,Okay." ,,Es ist eigentlich Tradition der Familie nach dem Antrag zu singen." sagt Mirabell und wirft Mariano von seinem Stuhl sodass er vor Isabella kniet. Er räuspert sich. ,,Isabella, die Majestätischste, Schönste aller Madrigals, die perfekteste Blume in den ganzen-" Plötzlich schmeißt sich Mirabell in die Ecke, und stellt als hätte sie es extra beabsichtigt gemacht hat ihr Bein auf. ,,Du machst das toll." sagt sie und lächelt schmerzverzehrt. Mariano macht weiter mit seiner Rede doch ich sehe einen Waschbären, der die Prophezeiungs-Stücke aus Mirabells Tasche fischt und ich versuche ihn wegzuzerren, wobei ich aus versehen unterm Tisch, direkt zwischen Camilos Beinen lande. Mein Gesicht wird heiß und ich rapple mich so schnell ich kann auf. Er verwandelt sich vor Schreck in eine Dame mit Baby-Kopf, Piercing und Vollbart. Luisa kommt ebenfalls, das Klavier mühsam hinter sich her schleifend ins Zimmer und stemmt ihren Arm aufs Klavier bevor sie losheult. Mirabell Stimme beginnt fluchend ,,Wills du mich-" Ich folge Ihrem erschrockenem Blick unter den Tisch, wo zwei Waschbären die Scherben der Prophezeiung zusammenlegen. ,,Nein!" schreie ich und Mariano und Isabella gucken mich erschrocken an, als ob ich sie gemeint habe. Alles beginn schiefzulaufen, Pepás Wolke beginnt zu blitzen und Ich sehe wie die Waschbären die Prophezeiung zusammengelegt haben. Sie ist nun fertig, ganz und sichtbar. ,,Was geh hier vor sich?" ruft Señora Guzman und hält sich die Hände erschrocken ans Gesicht. ,,Mirabell und y/n sind in Brunos Zimmer gegangen, sie haben die Vision gefunden und Mirabell ist darin, sie wird die ganze Magie zerstören und wir sind alle verloren!" schrei Dolores während sie ihre eigenen Ohren vor Schmerz zuhält. Abuela guckt erschüttert. Ich sehe wie die Prophezeiung über den Tisch rutscht und versuche sie zu schnappen, doch sie rutscht bis vor Abuelas Platz. Alles gerät außer Kontrolle und ich bekomme mit wie Gläser umkippen und die Wand anfängt zu reißen. Mariano kriegt aus Versehen die Blume von Isabella ins Gesicht geknallt , die ihn erschrocken anstarrt und ich fliege rücklings gegen die Wand. Es beginnt ein Sturzregen während die Tür aufschwingt und die Leute aus dem Dorf mit einem Bunten Banner ,,Herzlichen Glückwunsch!" schreien. Mirabell steht ganz hinten am Tisch und ich sehe den enttäuschten Blick von Abuela. Ich reibe über meinen Schmerzenden Rücken und werde von Camilo wieder auf die Beine gezogen. Alle beginnen aus dem Raum zu flüchten ,,y/n-" fängt er an doch ich rufe ,,Wir müssen zu Mirabell!" und renne los. Als ich sie entdecke schreit Isabella sie an und die anderen schreien ihr auch klagend und schimpfend Sachen zu. Ich bleibe stehen und Camilo stolpert in mich rein. Ich falle beinahe, doch er packt mich und zieht mich an sich. Ich stehe wieder und spüre ein heißes kribbeln im Bauch. Abuelas Stimme tönt von der Tür her ,,Wir sind die Madrigals! Die Magie ist stark! Alles ist okay!" und eine Tür knallt. Ich gucke nach Mirabell, doch sie ist weg. Ich erkenne ihren blauen Rockzipfel, wie er die Treppe hoch verschwindet. ,,Wir müssen ihr folgen." rufe ich zu Camilo und wir rennen zur Treppe. ,,Mirabell!" rufe ich doch sie hört mich nicht. Camilo verwandelt sich während des Rennens in einen riesigen Mann mit breiten Schultern und massenhaft Muskeln und schmeißt mich auf seinen Arm. Dann rennt er viel schneller als vorher schon über das Geländer zu Mirabell während ich mich an seinem Nacken festkralle. Mirabell steht vor einem Bild und starrt ungläubig. Camilo verwandelt sich zurück und setzt mich ab. Ich rufe Mirabells Namen und sie wirbelt herum. ,,Was ist los?" frage ich sie, doch sie bedeutet uns nur ihr zu folgen. Sie klappt das Bild zur Seite und steigt in den Dunklen Tunnel dahinter.

Camilo Madrigal// You and I?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt