Kapitel 12

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Camilo steigt als zweites ein und ich hinter ihm. An der Wand zieht sich ebenfalls ein Riss entlang. Vor Mirabell höre ich ein quietschen und ein grüner Punkt entfernt sich. Plötzlich blitzt es und ich sehe einen Umriss. Bruno! Mirabell weicht erschrocken zurück und knallt an Camilo. Er berührt sie liebevoll und zieht sie hinter sich. ,,Ist schon gut Mirabelli." Flüstert er, dann rennt er los, dem Schatten von Bruno hinterher. ,,Los Mirabell!" schreie ich in Angst Camilo allein zu lassen. Es folgen ein Paar Meter voller Hindernisse und wir erkennen Camilos wandelnde Gestalt immer nur zeitweise vor uns. Selbst müssen wir uns auch ducken, hochziehen und springen. Unter einem Hindernis müssen wir sogar drunter durch rutschen. Wir knallen gegen eine Wand, rennen aber weiter um die Ecke. Wir kommen Camilo nun näher. .,,Stopp!" schreit Mirabell und abrupt werfe ich mich auf den Boden. Knapp hinter Camilo kommen wir zum stehen, vor ihm ist ein riesiges schwarzes Loch im Boden. Entschlossen atmet er ein dreht einmal den Kopf zu uns und nickt. Sein Blick streift mich einen Moment lang, dann springt er ab. Er schafft es mühelos mithilfe vom Wandeln seiner Gestalt über die Bretter am Rand des Loches zu springen. Auf der anderen Seite, bricht jedoch kurz bevor er drüben angekommen ist ein Bret unter seinem Fuß weg. Er kann sich gerade noch an einem kleinen Teil des Brettes festalten, hängt jedoch gefährlich über dem Abgrund. ,,Camilo!" schreie ich und gucke voller Panik in die Richtung Tunnel, wo Bruno hin verschwunden ist. Er wird ihn doch nicht abrutschen lassen oder?? ,,Bitte helfen Sie!" brüllt Mirabell in die Richtung wo Bruno verschwunden ist. Ich währe selbst auch über die Bretter gesprungen um ihm zu helfen, (um ihn zu retten), doch dabei hätte ich ihn nur noch mehr gefährdet. ,,Bitte!" rufe ich verzweifelt, während Camilo sich in ein Kleinkind verwandelt um nicht so viel Gewicht an das Brettteil zu hängen, hock kommt er jedoch nicht. Hinter ihm auf der anderen Seite kommt ein Mann mit grünem Umhang, nimmt Camilos Hand und zieht ihn hoch. Bruno. Erleichtert Atme ich auf. Der Mann zieht Camilo hoch und Ich springe bereits auf das erste Brett, wackelig schaffe ich es auch weiter bis zum zweiten. Dann rutsche ich jedoch von dem Dritten ab und gleite in die Tiefe.

Ich pralle auf den Boden und höre einen Lauten Schrei von Camilo und eine hysterisch hohen von Mirabell. Jemand kommt neben mir auf und der Nebel um und herum beginnt lichter zu werden. Neben mir liegt Bruno, der zu Camilo wird und schnell zu mir kriecht. ,,y/n!" ,,Camilo, alles ist gut." sage ich mit einem schmerzlichen Lächeln. Ich schüttle mich und versuche den Schmerz zu verbergen. Camilo kniet neben mir und dann kommt jemand drittes ganz elegant runtergesprungen. Bruno bewegt seinen Mantel und der Nebel löst sich ganz auf. Die Grube ist nicht mal zwei Meter tief. Und wohl nicht besonders gefährlich. Bruno lächelt unsicher und zieht uns beide aus der Grube. Als wir wieder stehen lässt Mirabell ein erleichtertes Geräusch von sich. ,,y/n erschreck mich doch nicht so!" Sagt sie und Camilo nickt zustimmend. ,,Camilo war doch schon drüben, du hättest sterben können!" Sagt Mirabell und in dem Moment realisiere ich erst das er mir nach gesprungen ist. Er wusste ja nicht das es nur zwei Meter waren und hätte ebenfalls sterben können, doch er ist mir nachgesprungen. In meinem Bauch beginnt ein kleines Feuerwerk während Ich eine Entschuldigung an Mirabell murmle. ,,Okay,...tschau." Sagt Bruno und will wieder verschwinden, doch wir stellen uns ihm in den Weg. ,,Warte doch." Sagt Mirabell. ,,Bruno, was ist eigentlich los?" anstatt einer Antwort drängt er sich an uns vorbei und zieht Mirabell am Arm mit sich. Er bringt uns in einen Raum, naja also als richtigen Raum kann man es nicht bezeichnen mehr ein Provisorischer Schlafplatz zwischen den Wänden. ,,Du wohnst hier schon länger." Bemerkt Camilo, als er sich die eingerichteten und provisorisch aufgebauten Sachen begutachtet. Ich gehe zu Bruno. ,,Was ist mit der Prophezeiung?" Frage ich ihn ruhig. Er lässt sich auf den alten Sessel fallen und sagt ,,Ich sah sie in der Nacht als du keine Gabe bekahmst. Abuela bat mich in die Zukunft zu sehen, doch ich sah natürlich mal wieder nur negatives, weil ich, Bruno der eh immer nur schlechtes sieht. Ich sprach mit keinem darüber. Es war die Nacht in der Ich verschwand." Ich sehe in seinem Kopf die Erinnerung eines Gespräches mit Abuela. Er erzählte ihr von der Prophezeiung, doch sie sagte seine Gabe währe nutzlos und das er keinem davon erzählen sollte. ,,Tío Bruno, du bist gegangen um mich zu schützen." sagt Mirabell in einem Ton, als würde sie es sehr schmerzen. Ich drücke ihren Arm und schaue Bruno an. ,,In der Vision die du gefunden hast war es anders als bei den anderen. Ich konnte kein klares Ergebnis sehen. Du warst zu sehen, vor Casitá und dann waren da Risse, überall, aber dann wieder nicht. Ich konnte nicht sehen wie es sein Würde, es gab keine klare Lösung." Er neigt die Prophezeiung in seinen Händen und ich sehe wie die Risse auftauchen und wieder Verschwinden. ,,Du wirst es zuerst zum einstürzen bringen, und dann retten. Aber wer weiß, vielleicht ist es auch nur Schwachsinn, wie Abuela gesagt hat meine Prophezeiungen sind pffft." Er gibt ein abfälliges Geräusch von sich und deutet mit dem Daumen nach unten. ,,Und was wenn es kein Schwachsinn ist?" Sagt Camilo besorgt, stellt sich hinter Mirabell und legt seine Hand auf ihre Schulter. ,,Tja, das werdet ihr wohl rausfinden müssen...selbst. Ich wünschte ich könnte euch helfen geht aber leider nicht. Ich weiß jedoch ihr werdet es schaffen...eventuell." Wir werden von ihm durch eine Hintertür rausgestoßen und ich taumle. Eine Hand packt mich und hält mich. Ich werde auf die Beine gezogen und Camilo lächelt. ,,Wenn es nur eine Möglichkeit gäbe..." murmelt Mirabell hinter uns und wir sehen sie an. Sie schnippst ,,Es gibt eine Möglichkeit!" sagt sie und reißt Brunos Hintertür wieder auf. ,,Du kannst die Vision nochmal sehen!" Ruft sie während sie hineinstürmt. Camilo dreht mich sanft und schiebt mich wieder durch die Tür.

Es dauert einen Moment bis wir Bruno überredet kriegen, und beschließen es in Antonios Raum zu machen. Kurz bevor Bruno beginnt überreicht Antonio ihm sein Tiger-Stofftier welches er von Mirabell bekommen hat und Camilo guckt ihm mit einem Stolzen großer-Bruder-Blick nach. Ich schüttle lächelnd den Kopf weil mir auffällt wie oft ich ihn beobachte. Dann beginnt Bruno. Seine Augen leuchten Grün auf und ich erinnere mich an Camilos Gedanken die ich Mirabell gezeigt habe. In denen hat er sich in Bruno verwandelt. ,,Camilo ich habe deine Gedanken gelesen." Rufe ich doch dann wirbelt Sand um uns herum und wir sehen und hören uns nicht mehr. Ausschnitte aus der Prophezeiung werden sichtbar und die magische Kerze fällt vom brechenden Haus. Mirabell ruft etwas. Ein großer Goldener Schmetterling ist zu sehen, als alles verloren scheint. Camilo stutz erschrocken doch ich verstehe nicht warum. Ich sehe wie Mirabell jemanden umarmt und es ist...,,LUISA?!" Ruft Mirabell empört und mit wütendem Blick. ,,Deine Schwester, wie solte man sonst die Magie retten? Das ist doch gut!" Sagt Bruno, doch Camilo gibt ihm, mit einem Verwandeln zu verstehen das es das nicht ist. ,,Jedes Mal." Seufzt Bruno und läuft aus dem Zimmer. Kurz bevor er ganz draußen verschwindet halte ich ihn am Ärmel fest. ,,Bruno, warte." sage ich leicht nervös. Er guckt überrascht und ich lächle nervös. ,,Was ist denn noch, willst du etwa auch deine Schreckliche Zukunft von mir prophezeit kriegen?" fragt er ironisch-traurig. ,,Also nur falls es dich interessiert ich finde deine Gabe ziemlich cool und praktisch." ,,Das würden sehr viele (eingeschlossen Abuela) anders sehen." sagt er und will sich wieder umdrehen. ,,Vater..." murmle ich und er dreht sich um. ,,Ich wusste ich kenne dich irgendwo her! Du wrast in meiner Vision. Du bist...-" sagt er und stockt ,,..meine Tochter." Irgendwie klingt es so als würde er es mehr zu sich selbst als zu jemandem anders sagen. ,,J-Ja das s-stimmt." sage ich stotternd. ,,Aber dafür i-ist jetzt keine Zeit...kannst du uns wirklich nicht weiterhelfen?" Er guckt mich mit einem Traurigen Lächeln an und umarmt mich einen Moment. Seine Arme schließen sich schützend um mich und für einen Moment habe ich das Gefühl das er weint. Dann löst er sich und flüstert mehr als dass er sagt ,,Glaub mir ich würde euch gerne helfen aber...es tut mir so leid ich kann es nicht.". Einen Moment später ist er verschwunden und sich gehe mit einer Mischung aus Angst und Verwirrung zu Mirabell und Camilo zurück.

,,Mirabell es ist kein Weltuntergang, komm schon ich komme mit und zur Not hast du jemanden der sie Ärgern kann dabei. Du weißt doch wie wir sie immer ärgern..." sagt Camilo und verwandelt sich Augenbrauenwippend in Mariano. Mirabells Gesicht hellt sich auf und sie fängt an zu lachen. ,,Danke Cami." Sagt sie und ich merke wie sehr ich seine Liebevolle Art Menschen helfen zu wollen liebe. Ich meine mag! Ich mag sie...

Camilo Madrigal// You and I?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt