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Ich konnte ihre Frage nicht beantworten.
„Hala, ich weiß nicht was ich möchte, denn keiner fragt mich das. Ich wollte nicht mal Abitur machen und vor zu studieren habe ich auch nicht!", meine Augen füllten sich mit Tränen, obwohl ich normalerweise nie in Tränen ausbrach. Aber das erste Mal verließ ich meine Familie und Hazar.

„Du machst dir deine Zukunft kaputt, mein Schatz." Sie sah mich liebevoll an.
„Ich weiß, dass du es satt hast zu hören, dass du sehr viel Potenzial hast, aber nicht wegen den deinen Eltern."

Als ich was sagen wollte unterbrach sie mich. „Kann es sein, dass du nicht selber mit dir im Einklang bist?" Diese Frage traf genau auf das Schwarze. Und ja, ich war nicht mit mir im Einklang.

„Komm her." Ohne zu zögern umarmte ich sie. Gemeinsam setzten wir uns auf das Sofa, ich legte meinen Kopf auf ihren Schoß und konnte somit Zuflucht finden.
Aysem konnte mich mehr als nur verstehen, denn sie hatte dieselben Erfahrungen gemacht, der Unterschied lag zwischen und darin, dass sie immer wusste, was sie machen wollte und wer sie war. Sie konnte immer standhaft gegenüber meinen Vater sein. Ich zerbrach daran, um mich zu beweisen und zu kämpfen. Ich zerbrach daran mich meinem Vater zu beweisen und wusste nicht mehr wer ich war. Wer war ich?

Ich merkte wie meine Augenlider schwerer wurden und ich einschlief.

„Hey, ja sie schläft. Komm rein.", hörte ich ganz schwer die Stimme meiner Tante.

„Danke." Als ich die Stimme von Hazar hörte, riss ich meine Augen auf und setzte mich aufrecht hin.
Seine Augen blickten tief in meine Augen. Ich sah in ihnen die Enttäuschung und dass er verletzt hat. Egal wie enttäuscht er war, die Liebe in seinen Augen war kaum zu übersehen.

„Hazar?" Ich wusste, dass er kommen wollte. Aber nicht sofort. Er lief auf mich zu und umarmte mich. Er inhalierte meinen Duft, er machte dies immer, wenn er mich vermisste.
Ich sah wie Aysem uns lächelnd beobachtete und dann in die Küche ging.
Als wir uns lösten sah er mich so bedeutungsvoll an, so hatte mich bis jetzt keiner angeguckt.

„Ich habe den Verstand verloren Hilal! Was machst du?" Er fuhr sich durch seine Haare. Seine Stimme wurde nicht lauter, er redete im selben Ton wie immer. Das schätzte ich immer so sehr. Er wusste ganz genau, wie ich es hasste,  wenn eine Person schrie oder lauter wurde.

„Hazar, ich konnte nicht anders. Es tut mir leid, ich wollte dir keine Sorgen bereiten."

„Sag mir was passiert ist."
Ich seufzte. Er mochte meinen Vater nicht und wenn ich ihn das erzählen würde, würde er wütend werden und ich wollte das nicht.

„Bitte, es ist egal. Ich kläre das schon."
Er zog seine Augenbrauen zusammen. „Hilal", er duldete keine Wiederrede. „Melegim, ich bin fast vor Sorge gestorben. Zwing mich nicht deinen Vater anzurufen."

„Wir haben uns wieder gestritten und er wurde fast handgreiflich."
Genau in dem Moment ballte er seine Hand zu einer Faust und seine Halsadern drohten fast zu platzen. Er versuchte sich zu beherrschen.
Hazar war ein sehr emotionaler und impulsiver Mensch. Wenn du für ihn eine wichtige Rolle in seinem  Leben spielst, zeigte er dir das. Er machte sich Sorgen, er regte sich auf, er bemühte sich. So liebte er. Doch gegenüber mir versuchte er immer ruhig zu bleiben.
Ich weiß, dass er am besten fluchen würde, doch mir zu Liebe, sagte er nichts, denn er war mein nun mal Vater. Das würde mich nur verletzen.

„Ich werde ausziehen.", sagte ich. Er sah mich nachdenklich an. „Möchtest du es mir nicht ausreden?", fragte ich. Er schüttelte sein Kopf. „Zieh mit mir zusammen." Ich blickte ihn fragend an. In dem Moment kramte er in seiner Hosentasche.
Er griff nach meiner Hand und legte eine Schachtel in diese.
„Ich liebe dich  über  alles, ich kann dich nicht weiter hin so leiden sehen. Lass uns heiraten, Hilal." Ich sah ihn geschockt an. Genau in dem Moment platzte Aysem Hala rein. „Findest du nicht, dass es eine emotionale Entscheidung ist, Hazar?"
Ich konnte in dem Moment echt nichts sagen. Ich war so aufgeregt. Aysem bewunderte unsere Liebe. Sie meinte es auch gar nicht böse. Hazar und Aysem hatten sich immer sehr gut verstanden.
„Nein, finde ich nicht, Aysem Abla. Ich kann das nicht mehr lange zu sehen, dass sie leidet."

HILALWo Geschichten leben. Entdecke jetzt