2)

657 41 8
                                    

Sie war jetzt seit einer Woche auf der Ranch und lag die ganze Zeit nur in ihrem Zimmer und igelte sich in ihr Bett ein. Wenn sie nicht mehr liegen konnte, stand sie auf und setzte sich ans Fenster und sah einfach in die Ferne. Auch heute lag sie wieder in ihrem Bett und starrte aus dem Fenster, als plötzlich ihre Tür aufging und ihr Onkel Jason rein kam. ,,Guten Morgen Angeles. Komm bitte mal mit, wenn du dich angezogen hast, denn ich müsste mal mit dir reden", sprach er und verschwand darauf gleich wieder aus dem Zimmer. Angeles zog sich eine Jeans an und darüber ein Hemd, denn hier draußen sah sie ja keiner, also war ihr ihre Garderobe relativ egal. Gelangweilt lief sie die große Holztreppe nach unten und setzte sich an den langen Eichenholztisch. Jason betrat kurz nach ihr den Raum und nahm neben ihr platz. Er faltete die Hände auf dem Tisch und sah seine Nichte an. ,, Also Angeles, wir freuen uns sehr, dass du hier bist, auch wenn die Umstände nicht die besten sind. Jedoch haben wir Regeln und eine Ranch zu führen. Eine der Regeln ist, jeder hilft mit und das gilt auch für dich. Wir haben dir eine Woche als Eingewöhnung gelassen, doch von nun an wirst du hier mit anpacken, in Ordnung"? Angeles sah ihren Onkel entgeistert an, war der denn von allen guten Geistern verlassen? Sie war ein Stadtmensch und auf einer Ranch völlig fehl am platz. Jedoch hatte sie sonst keine Verwandten und obwohl sie schon über 20 war, wäre sie nicht in der Lage auf eigenen Beinen zu stehen und dankbar hier sein zu dürfen. Wenn das hieß hin und wieder mal den Abwasch zu machen oder den Müll raus zu bringen, so würde eben über ihren Schatten springen und das tun. Sie sah ihren Onkel an und nickte. ,,Ok, Onkel Jason ich werde meinen Teil dazu beitragem, so wie alle anderen auch", antwortete sie ihm und Jason nickte mit einem Lächeln auf den Lippen. ,,Gut dann komm mit, ich geb dir deine Aufgaben", meinte Jason, stand auf und Angeles folgte ihm. Sie verließen das Ranchhaus, sehr zu Angeles verwundern und liefem direkt auf den Stall zu. Er schob das große Holztor zur Seite und beide betraten das Gebäude, in dem Angeles sofort ein Schwall Luft entgegen kam, die nach einer Mischung aus Pferd, Mist unf Heu roch. Angewiedert rümpfte Angeles die Nase und folgte Jason wiederwillig. Er bog am Ende der Boxen nach Rechts ab und beide landeten in einem kleinen Raum, wo überall Sättel und diese leinen Dinger lagen, mit denen man das Pferd lenkte. ,,Onkel Jason, was wollen wir hier"? Jason drehte sich zu ihr um und deutete in den Raum. ,,Das sind die Sättel, Decken und Trensen unserer Pferde. Ich möchte, dass du sie bitte alle putzt, wie werd ich dir gleich zeigen und wieder dort hin hängst wo sie jetzt hängen, denn jedes unserer Pferde hat sein eigenes Geschirr, also bitte nicht vertauschen", wies er sie an und nachdem er ihr auch noch gezeigt hatte wie man dad Geschirr ordentlich reinigte, ging er und ließ sie allein zurück. Mit einem seufzer ließ sie sich auf einem Hocker nieder und machte sich daran die einzelnen Geschirre der Pferde zu putzen. ,,Cookie, Brownie, Jasper, Gipsy und Joker", laß sie die Namen an den jeweiligen Haken, doch es gab auch ein paar leere Haken auf denen nichts hing und an denen auch kein Name stand. Nach 3 Stunden putzen, war sie endlich fertig, ihre Hände dreckig und sie war Müde. Sie wollte sich nur noch in ihr Bett fallen lassen und den Rest des Tages verschlafen, jedoch konnte sie jetzt da sie mit ihrer Arbeit fertig war sowieso tun was sie wollte. Mit etwas besserer Laune, wollte sie gerade den Stall verlassen, als ihr ein junger Mann entgegen kam. Er hatte kurze, schwarze Harre, einen leichten Bartschatten und man konnte durch sein Hemd seine Muskeln erahnen. Wie versteinert blieb sie stehen und starrte den fremden an, der sie ebenfalls neugierig mussterte. Zusätzlich zu seinem Hemd trug er einr Jeans, die in vollkommen verdreckten Stiefeln steckte, auf dem Kopf hatte er einen Cowboyhut und in der Hand hatte er ein langes Seil. Iht Onkel hatte ihr mal erklärt, dass man das ein "Lasso" nannte. ,,Ähm Hallo, ich bin Angeles", stellte sie sich vor. Der Fremde griff sich mit einer Hand an den Hut und nickte leicht, während ein hinreißendes Lächeln seine Mundwinkel umspielte. ,,Freut mich sehr, ich bin Jack", stellte er sich nun ebenfalls vor und seine Stimme raubte ihr für einen Moment den Atem. ,,Sie sind Jasons Nichte, nicht"? Angeles nickte und fuhr sich nervös durch die Haare. ,,Gut, dann wünsch ich noch einen schönen Tag", mit diesen Worten lief er an ihr vorbei und verschwand in der Sattelkammer um gleich wieder heraus zu kommen, beladen mit einem Sattel unf Trense. Damit ging er direkt auf die Box eines Schecken zu, der neugierig den kopf aus der Box streckte und Jack mit einem Schnauben begrüßte. Angeles verließ den Stall und wollte eigentlich auf ihr Zimmer gehen, doch sie wurde unterwegs von ihrer Tante June aufgehalten, die sie zu sich rüber winkte. ,,Angeles, gut dass ich dich noch erwische. Wir müssen dir ja noch ein Pferd besorgen", meinte ihre Tante woraufhin Angeles erstarrt stehen blieb. Ein Pferd für sie? Was wollte sie bitte mit einem Pferd, sie konnte ja noch nicht einmal reiten, geschweige denn, dass sie viel von Pferden hielt. Ihre Tante lief in Richtung Picup und Angeles folgte ihr wenig begeistert. ,,So steig ein, wir haben Glück heute ist ein Pferdemarkt in der benachbarten Stadt, dort werden wir sicher ein schönes Pferd für dich finden". Angeles wollte ihrer Tante wiedersprechen, dass sie kein Pferd bräuchte, doch June schien ihr nicht zuzuhören, also gab sie es auf und setzte sich auf den beifahrersitz.

Wild-West-Love--GermangieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt