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Noch immer lag Luke bewusstlos am Boden und Angeles saß wie erstarrt auf ihrem Platz und konnte keinen Muskel rühren. Immer mehr Leute scharrten sich um den bewusstlosen Luke und wollten ihm helfen. Der Bulle war mittlerweile wieder eingefangen und auch Jack war aufgestanden. ,,Ich geh runter und seh nach, ich werd auch mit ihm fahren. Du bleibst bei deinem Onkel und Alex", meinte er an Angeles gewandt und war dann auch schon auf dem Weg nach unten, mitten rein in das Geschehen.

Nach einer Ewigkeit kamen dann auch mal Sanitäter mit einer Trage und transportierten Luke ab, gefolgt von Jack, der neben der Trage her lief. Noch immer starrte Angeles auf die Stelle wo Luke bis eben noch gelegen hatte, bis sie von ihrem Onkel aus ihrer Starre gerissen wurde. ,,Hey Angeles? A-N-G-E-L-E-S", rief er sie und nach dem dritten Mal hob sie endlich den Kopf und löste ihren Blick von der Unfallstelle. Sie drehte den Kopf und sah in Onkel Jasons traurige Augen. ,,Wird er durchkommen", hörte sie ihre eigene von unterdrückten Tränen erstickte Stimme, die ihr völlig fremd erschien. Jason zog sie in eine Umarmung und drückte ihren Kopf an seine breite Brust. ,,Psst. Luke ist stark, er wird das schon schaffen", beruhigte er sie und strich ihr dabei über den Rücken. ,,Lasst uns nach Hause gehen. June und Daniel werden schon auf uns warten", sagte Jason noch, jedoch mehr an Alex gewandt, da Angeles mit ihren Gedanken sowieso ganz wo anders war.

Nach einer für Angeles endlos erscheinenden Rückfahrt, kamen sie endlich zu Hause an. Angeles stieg sofort aus und verschwand umgehend in ihrem Zimmer, sie wollte keinen sehen und einfach nur alleine bleiben. Ihre Ruhe haben und in Angst und Sorgen zerfließen. Sie bekam diese Bilder einfach nicht mehr aus ihrem Kopf. Immer wieder sah sie wie Luke gegen diesen Metallzaun flog und immer wieder krampfte sich alles in ihr zusammen. Sie vergrub ihren Kopf in den Kissen und wollte am liebsten nur vergessen, doch egal wie sehr sie sich anstregte, noch immer hörte sie den Knall, der erzeugt wurde als Lukes Körper aufprallte und dann die Stille als er liegen blieb. Mit einem verzweifelten Aufschrei pfefferte sie das Kissen gegen die Wand und versteckte sich unter der Decke. Wieso nur nahm sie das alles so mit? Sie konnte Luke doch noch nicht einmal wirklich leiden? Versunken in ihren Gedanken hörte sie wie jemand ihre Tür öffnete, sie wollte nicht wissen wer sie jetzt störte und blieb einfach reglos liegen, in der Hoffnung, dass er wieder gehen würde. Doch der jemand setzte sich auf den Rand ihres Bettes und danach spürte sie eine Hand auf ihrem Bein. ,,Hey meine Süße", hörte sie die Stimme ihrer Tante und streckte dann doch den Kopf unter der Decke hervor. ,,Ich weis das es schlimm ist so etwas anzusehen, aber Luke ist...". ,,Ja ja Luke ist stark und er wird das schaffen, das hab ich heute schon einmal gehört", schnauzte sie ihre Tante an und senkte dann sogleich den Blick. ,,Verzeih mir Tante June, dass wollt ich nicht, ich............ich", Angeles schluchzte auf und June nahm sie in den Arm. ,,Ach liebes, lass es raus, dann geht es dir besser". ,,Tante June, ich bekomm diese Bilder einfach nicht mehr aus meinem Kopf wie er gegen diesen Zaun geschleudert wird und dann wie er auf dem Boden liegt", schluchzte sie. June tröstete ihre Nichte und sie beschlich das ungute Gefühl, dass ihre Nichte gefallen an Luke gefunden hatte und der Gedanke gefiel ihr nicht sonderlich. Sie mochte Luke zwar, aber ihrer Meinung nach war er nichts für ihre Nichte, sie war ein so süßes Ding und Luke war eher dunkel und verschlossen. Nein das würde nicht gut gehen, aber vielleicht bildete sie sich das auch nur ein und sie wollte gar nichts von Luke.

Wild-West-Love--GermangieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt