Kapitel 1

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"Alice schau mich an und sag mir bitte die Wahrheit", meinte er. Langsam schaute ich auf. Direkt in seine wunderschönen smaragdgrünen Augen, in denen man sich so leicht verlieren könnte. Aber irgendetwas stimmte nicht. Sein Gesicht lag im Schatten und man konnte es nicht erkennen. Wer war er? Woher kannte er meinen Namen? Ich merkte, dass er langsam die Geduld verlor und mich immer mehr mit seinem Blick durchbohrte. "Sag es mir Alice, bitte." Schweigend sah ich ihn an. Er atmete laut aus. "Wieso ist Steve besser als ICH? Was macht ihn so besonders?", fragte er mich und man hörte kurz die Verzweiflung in seiner Stimme.

"I-ich weiß es nicht", gab ich vorsichtig zurück, da man deutlich erkennen konnte, dass sein Geduldsfaden kurz vorm zerreißen war. "Du weißt es ganz genau Alice. Also sag es mir, jetzt!" Doch ich schwieg nur. Wir starrten uns einige Minuten einfach nur in die Augen. Er sah mich mit einem wütenden Glanz in seinen wunderschönen Augen an und ich blickte nur ängstlich zurück. "SAG ES MIR!", schrie er mich nun an und ich zuckte zusammen. Plötzlich hörte ich eine undeutliche Stimme mit mir reden und in der Ferne vernahm ich einen leisen, aber dennoch nervendes Geräusch. Je mehr Zeit verstrich, desto deutlicher hörte ich die Stimme und diesen Ton, der langsam lauter und nervender wurde. Auf einmal konnte ich die Stimme, sowie den störenden Laut klar und deutlich vernehmen.

"Miss Stark? Ich bin hier, um sie aufzuwecken, sonst kommen Sie noch zu spät." Erschrocken fuhr ich aus meinem Traum hoch und saß nun aufrecht in meinem Bett. Der Ton verstummte und wieder erklang diese nur allzu vertraute Stimme. "Mr. Stark wird wütend sein, wenn Sie jetzt nicht aufstehen und pünktlich los gehen", kam es von J.A.R.V.I.S., der künstlichen Intelligenz, die mein Dad erfunden hatte. Ich fuhr mit meinen Händen einmal über mein Gesicht und stand unfreiwillig aus meinem warmen und weichen Bett auf.

"JARVIS? Du kannst meinem Dad sagen, ich komme in 20 min. nach unten, sprach ich zur K.I. Natürlich Miss Stark. Ich werde es ihm sofort mitteilen. Ich wünsche Ihnen schon mal einen schönen Tag."

Da verstummte JARVIS und ich ging zu meinem begehbaren Kleiderschrank, der direkt neben meinem Bad war.

Mein Zimmer ist, im Vergleich zu den Anderen im Stark Tower, das Größte – natürlich musste mein Dad wieder übertreiben. Wenn man zu Tür reinkam, ist links eine hölzerne Schiebetür. Dahinter befand sich mein Schlafzimmer, in dessen sich ein großes weiß schwarzes Himmelbett befand. Daneben steht ein Nachttisch mit einer kleinen Tischlampe darauf. An der Wand, vor dem Bett ist ein riesiger Flachbildfernseher. Gegenüber der Eingangstür war ein großes und breites Panoramafenster, welches aus besonderem Glas bestand. So konnte man den wunderschönen Ausblick über New York genießen ohne, dass jemand ins Zimmer schauen konnte – als ob jemand in einem Zimmer im 92 Stock etwas erkennen konnte, aber sicher ist sicher. Etwas vor dem Fenster steht ein Schreibtisch mit Stuhl, an dem ich meine Schularbeiten erledigen konnte. An der linken Wand befindet sich ein hölzernes Regal mit verschiedensten Büchern. Von Romanen bis zu Horror war alles dabei. Ja ich lese auch Horrorgeschichten, auch wenn ich meistens für ein paar Tage nicht mehr schlafen konnte.

Ich las in meiner Freizeit sehr viel, dadurch hatte ich mir einiges an Wissen angeeignet und war relativ gut in der Schule. Rechts im Zimmer waren zwei Türen eingebaut. Die eine führte in mein Bad und die andere war ein begehbarer Kleiderschrank. Eigentlich brauchte ich den ganzen Platz für all diese Kleidung gar nicht, da ich sowieso nur 1/4 davon nutze und die anderen Sachen einfach nur unbenutzt rumlagen.

Mal ehrlich, wer brauchte so viele Anziehsachen? Aber egal.

Ich nahm mir eine blaue Jeanshose und ein weißes T-Shirt raus, da es immerhin noch Sommer ist und draußen die Sonne den ganzen Tag schien. Somit sind es draußen meistens immer über 20°C.

Damit machte ich mich auf den Weg ins Badezimmer. Ich führte meine tägliche Routine durch. Erst wusch ich mich in meiner – mal wieder übertrieben - viel zu großen Dusche, in der auch locker 4 Personen Platz hätten. Mit einem Handtuch trocknete ich mich ab und zog mich um. Danach noch Zähneputzen und dezent schminken. Zum Schluss kämmte ich mir noch mein braunes Haar, was mir etwa bis zum Bauch ging, durch.

Als ich mit allem fertig war ging ich zur Tür raus, in den langen Flur und lief zum Aufzug, mit dem ich in den Gemeinschaftsraum fuhr. Dort angekommen waren alle schon da. Jeder frühstückte und erzählten über ihre Missionen oder alltägliches was in der Welt passiert. Mit einem lächeln kam mein Dad auf mich zu und zog mich in eine Umarmung, welche ich erwiderte.

"Na Schlafmütze? Gut geschlafen?", fragte er mich. Ich jedoch gab nur ein müdes brummen von mir und begab mich Richtung Küche, die an den Gemeinschaftsraum anschließt. Aus dem Kühlschrank holte ich mir noch Butter und Aufstrich, denn das Brot lag schon fertig geschnitten auf der Kücheninsel. Wanda machte meistens das Essen für alle. Sie konnte wirklich hervorragend kochen. Manchmal machten Natasha und ich mit ihr das Essen und wir hatten immer viel Spaß dabei. Ich sah die beiden schon fast wie Schwestern. Sie waren meine besten Freundinnen und halfen mir auch damals, da etwas in meiner Vergangenheit passiert ist, an das ich mich nicht mehr erinnern will und es auch gut verdrängt habe, da viele für mich da waren und mir durch diese schwere Zeit geholfen haben.

Schnell aß ich mein Brot auf und holte meine Tasche. Ich zog mir meine Jacke und Schuhe an und lief schnell nochmal in den Gemeinschaftsraum, da Peter immer noch nicht da war. Er ging mit mir zur Schule. Vor ein paar Jahren hatte mein Dad Peter aufgenommen, da er besondere Kräfte hat, so wie fast alle der Avengers. Er hatte seine Eltern verloren und wohnt bei seiner Tante May. Nach einer langen Diskussion, stimmte sie zum Schluss doch zu, dass Peter mit in den Stark Tower ziehen darf.

"Parker kommst du endlich oder willst du zu spät kommen?", fragte ich Peter. Mit zu viel Schwung stand er plötzlich auf, da er es mal wieder vergessen musste, so wie immer am Anfang eines neuen Schuljahres, und wäre fast hingefallen, hätte Thor ihn nicht noch rechtzeitig aufgefangen. Peter murmelte noch schnell ein "Danke Thor." und zog sich auch noch schnell um, bevor wir uns beide aufmachten.

Wir riefen allen noch schnell ein Tschüss zu und gingen nach draußen. Dort wartete schon Happy auf uns. Er war immer freundlich zu allen und kümmerte sich auch gut um jeden, wenn man was auf dem Herzen liegen hatte. Wenn man ihm etwas Anvertraute behielt er es auch für sich, außer es ging um wichtige Angelegenheiten oder steckte tief in Schwierigkeiten, dann gab er sofort Stark Bescheid.

Happy konnte einem immer zum Lachen bringen. Er war der persönliche Assistent von Dad und diente ab und zu als Chauffeur. "Ihr lasst euch auch endlich mal blicken", meinte er nur lachend und wir stiegen ein und schon fuhr Happy los.

In meinen Kopf schwirrte die ganze Zeit der Gedanke, was wohl diesmal am ersten Schultag passieren würde. Denn wie es die letzten Jahre immer gewesen war, ist immer am ersten Tag etwas Schlimmes, peinliches oder komisches passiert. Mal schauen, was heute passieren sollte.

So. Das ist mein erstes Kapitel.

~ 1228 Wörter

Soul mates - Loki FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt