Soul mates - Loki FF

Kapitel 12

Alice POV

Ich spüre wie das Leben an mir vorbeizieht. Meine Sicht verschwimmt und ich falle immer weiter die Klippe runter. Selbst die Geräusche vernehme ich nicht mehr klar. Ist heute der Tag an dem ich sterben werde? Höchstwahrscheinlich. Denn wie hoch soll bitte die Chance sein, dass ich das hier überlebe? Ich kann immer noch nicht ganz realisieren, dass Arthur mich wirklich fallen gelassen hat. Was ich mich frage ist, wieso? Wieso hat er es getan? Wieso behauptet er ich sei besonders und er muss mir das beweisen?

Aber das ist jetzt alles irrelevant, denn ich werde sterben und es nicht erfahren. Es müsste schon ein Wunder geschehen, dass ich hier lebendig aus dieser Situation rauskomme. Langsam wird auch mein Sichtfeld schwärzer und ich nehme nur noch die Umrisse der Klippe und das Licht der Sonne wahr. Ich hatte nicht einmal die Gelegenheit mich von meinen Freunden und meinem Dad zu verabschieden. Der Wind umhüllt mich wie einen Schleier und ich bereite mich innerlich schon auf den Aufprall vor. Werden es schlimme Schmerzen sein oder werde ich es gar nicht mitbekommen?

Schlagartig spüre ich eine Kraft die meinen ganzen Körper durchzieht. Ich nehme alles viel intensiver war und dann beginnen sich meine Knochen zu verschieben. Ein Schmerz durchfährt mich, wie ich ihn noch nie gespürt habe. Jede einzelne Faser meines Körpers verändert sich und ich bemerke, wie sich ein weißer durchsichtiger Schleier bildet, der mich umgibt. Was geschieht hier? Ich sehe das Meer auf mich zurasen und schließe reflexartig meine Augen. Doch es passiert nichts. Ich spüre das Wasser nicht. Bin ich tot? Wenn ja ging das relativ schnell. Doch ich fühle den Wind der mir entgegenkommt. Jedoch nicht wie erwartet von unten, sondern von vorne. Auch die Schmerzen haben aufgehört. Ich beschließe meine Augen zu öffnen und sehe, dass ich über dem Wasser fliege. Warte fliege? Wie ist das möglich? Hat Arthur das gemeint?

Ganz dicht neben mir höre ich einen Flügelschlag. Ruckartig richte ich meinen Blick zu der Quelle des Geräusches und kann meinen Augen nicht glauben. Flügel? Aber keine Flügel wie bei Engeln oder ähnliches. Nein. Es sind Drachenflügel. Warte. Habe ich mich gerade in das hier verwandelt? Du hast es erfasst. Wer bist du wirklich? Ich bin du. Naja nicht ganz. Ich bin die Drachengestalt. Mein Name ist Shira übrigens. Also wusstest du es die ganze Zeit. Aber wieso hast du mir nicht erzählt wer du wirklich bist? Das werde ich dir ein anderes Mal erzählen. Jetzt solltest du dich darauf konzentrieren, wieder Boden unter den Füßen zu bekommen. Denn da es deine erste Verwandlung ist, kannst du dich noch nicht lange in dieser Form halten. Ok. Und wie mache ich das jetzt? Ich meine ich weiß nicht wie ich diesen Körper steuern soll. Lass dich einfach vom Wind leiten und hör auf dein Gefühl. Na gut, wenn du meinst.

Ich lasse mich einfach vom Wind leiten und steige in die Luft auf. Etwas weiter oben erkenne ich bereits die Klippe. Dort stehen alle und ich bin froh, dass es allen gut geht. Ich steuere auf den Boden zu, merke jedoch wie mich auf halben Weg die Kraft verlässt. So verschwimmt mein Sichtfeld wieder und ich bekomme nur noch mit, wie ich mich zurückverwandel und nach unten falle. Zum Glück bin ich bereits über dem Festland gewesen.

Loki POV

Wir waren zu spät. Arthur hat sie ohne mit der Wimper zu zucken fallen gelassen. Ich kann sie noch nach Hilfe schreien hören. Jeder steht unter Schock und kann nicht fassen, was passiert ist.

Und was macht dieses Arschloch? Grinst so dämlich vor sich hin. Wie gerne ich es ihm jetzt aus seinem Gesicht schlagen würde, aber das würde Alice auch nicht zurück bringen. Ich habe sie für immer verloren. Jeder hier wird sie nie wieder sehen.

Auf einmal vernehme ich das Geräusch von Flügeln. Aber das ist unmöglich. Woher soll es denn kommen? Doch diese Frage löst sich auf, als ich etwas sehe, womit ich nie gerechnet hätte.

Es steigt ein wunderschöner großer weißer Drache in die Luft. Die weißen Schuppen glänzen in der Sonne in den verschiedensten Farben. Die Augen haben eine kristallblaue Färbung. Derselbe Ton wie bei Alice. Warte. Könnte es ein, dass sie es ist?

Kurz verwerfe ich meine Gedanken und schaue mich um. Jeder einzelne ist genauso fassungslos und überrascht wie ich, selbst Arthur staunt über das, was sich vor seinen Augen abspielt. Tony fasst sich genauso schnell wie ich und sein erstauntes Gesicht verwandelt ziemlich schnell zu wütend. Wer kann es ihm auch verübeln. Von der Wut geleitet, stürmt er nach vorne zu Arthur und schlägt ihm ins Gesicht, so schnell, dass er nicht mehr reagieren kann und ohnmächtig wird. Die Anderen lösen sich langsam auch aus ihrer Starre und Arthur wird direkt gefesselt, gefangen genommen und weg geführt.

Alle richten ihren Blick wieder zu Alice und ich kann ihr ansehen, dass ihr allmählich die Kraft ausgeht. Es fällt ihr immer schwerer ihre Verwandlung aufrecht zu halten. Sie fliegt, als hätte sie es schon so oft gemacht, auf uns zu und kurz über dem Land verwandelt Alice sich zurück und fällt schlaff nach unten. Ich reagiere schnell und kann sie noch auffangen, bevor sie auf dem Boden aufgeprallt wäre. Sie scheint es gar nicht mehr mitbekommen zu haben. Ich trage sie noch in ihr Zimmer und lege sie vorsichtig in ihr Bett. Danach begebe ich mich wieder nach unten, wo alle bereits sitzen und diskutieren, was gerade geschehen ist.

Was war das? Ich meine, ich wusste das Alice Fähigkeiten hat, aber ein Drache? Wie ist das möglich? Es reden alle wirr durcheinander, sodass ich Schwierigkeiten habe etwas zu verstehen. Hört auf! Wir kommen nicht weiter, wenn jeder hier seine Gedanken laut ausspricht, versucht Natasha Ordnung in die unruhige Situation zubringen. Zum Glück funktioniert es und es kehrt Stille ein. Also was war das Tony? Hast du irgendeinen Schimmer, was gerade vor sich gegangen ist?, fragt Steve. Tony schließt die Augen und atmet einmal durch bevor er uns antwortet. Den wahren Hintergrund von Alice habe ich bisher noch niemanden erzählt und es fällt mir schwer darüber zu reden. Wenn du nicht darüber reden möchtest, musst du es auch nicht tun, sagt Natasha zu Stark. Nein ist schon gut. Nach alledem bin ich euch eine Erklärung schuldig. Also alles begann vor rund 20 Jahren.

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