Capítulo uno

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Die Sonnenstrahlen des Sonnenaufgangs wecken mich sanft. Ich merke die leichte Wärme, die in meinem Zimmer durch die Sonne aufsteigt.

Seit einigen Wochen bin ich nun in Spanien, Madrid. Natürlich nicht für immer, ich absolviere hier einige Semester an der Universität. Ich studiere Spanisch und Geschichte auf Lehramt in Deutschland und wollte einige Auslandssemester in einem spanisch sprachigen Land absolvieren. Zuerst war mein Ziel Lateinamerika, aber dann dachte ich, dass es mir doch zu kriminell ist und ich nicht scharf darauf bin entführt oder überfallen zu werden.

Ich reibe meine Augen und stehe auf. Mein Schlafzimmer ist eher klein gehalten, es genügt für ein paar Monate. Ich habe hier einige Pflanzen und Regale mit Geschichtsbüchern. Geschichte fasziniert mich so sehr, die einzelnen Epochen, wichtige und mächtige Menschen die zur Veränderung der Welt beitrugen, aber auch Fehler zu erkennen, aus denen wir lernen sollten. Die Frühe Neuzeit mit Napoleon und anderen, sowie auch neueste Geschichte mit dem 1. und 2. Weltkrieg interessiert mich auch, doch am meisten gefällt mir das Mittelalter und die Antike.

Ich wandere ins Badezimmer und klatsche mir kaltes Wasser ins Gesicht. Erfrischt schaue ich in den Spiegel. Augenringe ziehen meinen Gesicht unter den blauen Augen.

Es war eine lange Nacht, in der ich an einer Ausarbeitung über Caesar schrieb. Viele stellen sich Caesar als eine Witzfigur vor, wahrscheinlich wegen dem Film Asterix und Obelix, doch dabei war Caesar einer der mächtigsten Männer in der Antike. Er wurde Kaiser, welchen es seit langem nicht mehr gab und schaltete die Senatoren aus, welche für eine Art Demokratie da waren. Caesar eroberte ganz Gallien, mit Truppen bis über 30.000 Römer.

Ich kämme meine blonden kurzen Haare und ziehe mir daraufhin ein lockeres Sommerkleid an. Ein Sonnenbrand ziert mein Dekolleté.

Nachdem ich etwas gegessen und mich gewaschen habe, verlasse ich das kleine Häuschen und mache mich auf dem Weg zum Museum.

Heute habe ich frei in der Uni, dann arbeite ich meistens nebenbei im Museum.

———

"Eske!", ruft mich María zu sich. Sie ist meine Arbeitskollegin und leitet mich noch ein wenig, da ich mich hier im Museum noch nicht so gut auskenne.

Fragend blicke ich sie an. "Wenn du möchtest, darfst du die heutigen Besucher über Hexenverfolgung aufklären." "Sehr gerne. Wo befindet sich die Ausrichtung?" "Im 2. Stock, direkt hinter dem Hochmittelalter."
Ich bedanke mich und mache mich mit einem begeisterten Grinsen auf dem Weg dorthin.

Von weitem erkenne ich schon ungefähr 10 Besucher dort stehen, die sich interessiert die Skulpturen und Bilder anschauen.

"Ich heiße Sie herzlich Willkommen hier im Museum und bedanke mich für Ihr Interesse. Kommen wir nun zur Hexenverfolgung. Menschen, meistens Frauen, welche sich mit natürlicher Heilung gut auskannten und versuchten Menschen zu helfen, wurden oft verdächtigt Hexen zu sein. Sie wurden angezeigt und man brachte sie zu einem Urteil, in der die armen Frauen ausgequetscht wurden. Mehrere Schaulustige waren dabei anwesend. Es gab spezielle Foltergeräte, mit denen die Frauen konfrontiert wurden. Zudem wurden ihre Körper nach jeglichen Kennzeichen abgesucht, hatten sie nur eine Narbe oder ein Muttermal, wurden sie als Hexen eingestuft. Durch Foltergeräte sollten sie zugeben, mit Zauberei zu praktizieren. Selbst wenn sie es nicht zugaben, starben sie meist trotzdem durch die Foltergeräte. Hier sehen sie einige von diesen Geräten." erklärte ich und deute auf einige.

Ich blicke in geschockte Gesichter und höre die Luft stark einziehen.

„Nun... haben sie es aus Erschöpfung zugegeben, wurden sie entweder verbrannt oder ins Wasser geworfen. Die Menschen dachten damals, schwimmt die Frau oben an der Oberfläche des Wassers, dann war sie eine Hexe, bleibt sie unten, war sie unschuldig. Nach heutiger Wissenschaft ist uns bekannt, dass gewisse Fettanteile und Körperfunktionen über uns entscheiden, ob wir oben schwimmen oder untergehen. Aber es gab noch viel mehr Methoden, in denen sie Beweise zur Hexerei darlegen konnten."

———

„Ja, die Besucher waren total schockiert und einige sahen sehr angeekelt aus." erzähle ich María. „Glaub ich dir. Die Hexenverfolgung ist neben den Kriegen und Krankheiten wie zum Beispiel Pest, auch ein sehr spezielles Thema." schaut sie mich durch ihre braunen Augen an.

„Aus welchem Grund studierst du eigentlich Spanisch?" fragt sie mich. „Ich interessiere mich sehr für diese Kultur, es ist ja auch nicht nur Spanien, auch Lateinamerika hat es mir sehr angetan. Aber mir gefallen auch die Leute, die Musik, dieser Zusammenhalt. Auch diese Wärme die den ganzen Tag auf deine Haut ein prallt, ich bekomme direkt gute Laune, anders als in Deutschland wo es gefühlt nur regnet." lache ich.

„Doch auch die spanischen Männer gefallen mir, man kommt eben nicht um ihr temperamentvolles Verhalten und südländisches Aussehen umhin." grinse ich weiter. María nickt verständlich und beginnt ebenfalls zu lachen.

„Wir müssen weiter machen, wir haben heute noch viel zutun. Ich habe mit der Banknotendruckerei telefoniert. Wir dürfen einige ältere Urkunden aus ihrem Archiv in unserem Museum verlagern." freut diese sich. Ich finde es tatsächlich nicht so sehr spannend, aber jedes einzelne neue Element, dass wir bekommen können, ist ein weiterer Schritt zu Perfektion unseres Museums.

„Du musst dich jetzt auf dem Weg dorthin machen." spricht sie weiter. „Okay, dann sehen wir uns später wieder." verabschiede ich mich und mache mich auf dem Weg zur Banknotendruckerei.

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