Ich werde gerüttelt und öffne langsam meine Augen.
Ich bin tatsächlich im Sitzen eingeschlafen und mein Kopf liegt auf der Armlehne.
Ich hebe meinen Kopf an, um wieder gerade zu sitzen.„Da sind wir zwei wohl eingeschlafen." höre ich die Stimme von Berlín.
Ich schaue zu ihm rüber, er sitzt mittlerweile wieder neben mir.„Hat ganz schön gedauert dich zu wecken." lacht der braunhaarige.
Ein wenig verpeilt darüber, beginne ich ebenfalls zu grinsen.
Seine Haare sind verwuschelt, was mein Grinsen breiter werden lässt.„Was ist?" beäugt er mich kritisch.
„Nichts." lächel ich schwach. „Ich muss gehen, wieder an die Arbeit." gebe ich von mir und stehe auf.Als ich bei der Tür stehe höre ich „Warte." und drehe mich um.
Er schaut mich einen Moment lang an.„Trink ein Glas Wein mit mir." lädt er mich wieder ein.
Ungläubig öffne ich meinen Mund, um etwas sagen zu können, doch es kommt nichts raus.„Lass dich von ihm nicht um den Finger wickeln."
„Ich muss leider passen. Ein andern Mal vielleicht." winke ich ab und gehe schnell, dabei höre ich noch wie er nuschelt „Okay, ein andern Mal..."
Es kann sein, dass er mir vom ersten Moment an den Kopf verdreht hat. Aber jetzt mal ernsthaft, ein Verbrecher?
Niemals.Als ich wieder bei den Geiseln ankomme, sehe ich Denver in einer hitzigen Diskussion mit Arturo.
Mal wieder.„Was ist los?" mische ich mich ein.
„Mónica hat alles auf mich geschoben! Mit dem Handy! Da stimmt nichts von!" ruft Arturo verzweifelt.
Verwirrt schaue ich zu Mónica, welche dort ängstlich steht.„Mónica soll wohl die Fotos geschossen haben." klärt Denver mich auf.
„Schlau bist du, Mónica. Genau wie ich."„Das müssen wir sofort Berlín melden." gebe ich nur zurück und blicke mitleidig zur schwangeren Frau.
Am liebsten würde ich es nicht melden wollen, doch ich muss mich bei Berlín wieder beweisen, dass er mir vertrauen kann.
Denn nur mit Vertrauen genießt man Schutz und nur mit Schutz, kommt man hier heile raus.Ich bin auch nicht sauer auf Mónica, denn sie hat mir mein Leben gerettet. Gegebenenfalls bin ich ihr sogar etwas schuldig. Ich denke, dass war ihre Entschuldigung dafür, dass sie mein Foto der Öffentlichkeit gab.
„Rio?" reißt Denver mich aus meinen Gedanken und spricht in sein Funkgerät.
„Übernimm die Geiseln, uns ist etwas dazwischen gekommen." erklärt er sich.Nachdem Rio zu uns stößt, wendet Denver sich an mich „Komm, wir gehen zu Berlín." und packt Mónica am Arm und zieht sie mit.
Ich sehe, wie ihr ganzer Körper bebt. Doch sie muss keine Angst haben, sie bekommt nur eine Strafe.
Aufmunternd lächle ich ihr zu.An Berlíns Tür klopfen wir, bevor wir ohne ein ‚Herein' reinplatzen.
Berlín sitzt immer noch auf dem Sofa mit einem Glas Wein.
Er runzelt die Stirn, als er uns erblickt.„Wir haben den Überltäter gefunden. Es war nicht Arturo, sondern Mónica, die die Fotos der Polizei geschickt hat." berichtet Denver.
Berlín nickt verstehend und schwingt sein Glas einmal, während er seinen Wein betrachtet.„Töte sie." spricht er kühl.
Ungläubig reiße ich meine Augen auf, auch Denver ist schockiert.„Das kannst du nicht verlangen!" kontert Denver. „Ich bin der Boss, sie hat großen Schaden angerichtet. Das ist meine Strafe dafür." antwortet Berlín.
Ich schaue rüber zu Mónica, welche schon leise in sich hinein weint und schluchz.
„Berlín, bitte, gib ihr doch eine andere Strafe." flehe ich um ihr Leben, er schaut zu mir und schüttelt nur seinen Kopf.
Denver stürmt mit Mònica aus dem Büro und schreit „Fuck!".
Ungläubig starre ich Berlín an, bevor die Wut in mir überläuft und ich mit schnellen Schritten auf ihn zu stürme. Ich verpasse ihm gewaltig eine ins Gesicht. Sein Kopf fliegt mit Wucht nach links.
„Du Arschloch!" schreie ich ihm entgegen.Dann mache ich mich auch schon auf dem Weg, Denver hinterher zu laufen.
———
„Ich kann sie nicht umbringen Athen." schüttelt Denver seinen Kopf und blickt mich aus seinen braunen Augen verzweifelt an.
„Ich weiß, dass kann keiner." versichere ich ihm und ziehe ihn in eine Umarmung.
Wir stehen in der Frauentoilette und Mónica sitzt gefesselt auf dem Boden, welche am Wimmern ist.
„Ich habe eine Idee..." löst er sich auf einmal von mir.
Auch Mónica blickt hoffnungsvoll auf.„Ich schieße auf ihr mit Platzpatronen." meint er nachdenklich und freut sich über seine Idee.
„Denver..." beginne ich. „...die Idee klingt nicht schlecht, aber umsetzbar ist sie nicht. Wo willst du sie denn die ganze Zeit verstecken?"
„Unten. Da gibt es paar Räume, die sehr versteckt sind." erzählt er.
———
Wir haben tatsächlich Platzpatronen besorgt und er hat damit auf Mònica geschossen, welche sich darüber sehr gefreut hat.
Auch Denver kann jetzt damit leben, niemanden umgebracht zu haben.Aber ich, ich habe Berlín schon wieder hintergangen.
Und das, obwohl ich mir selbst vorhin noch sagte, sein Vertrauen wieder gewinnen zu müssen.
„Na das fängt ja super an..."Aber etwas positives hat das Ganze, Mónica hat mir mein Leben gerettet, jetzt rette ich ihres.
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Berlín und Athen
FanfictionEske, eine Studentin aus Deutschland, ist für paar Auslandssemester in Madrid, Spanien. Nebenbei arbeitet sie in einem Museum und soll aus der Banknotendruckerei wertvolle alte Urkunden holen, die dem Museum überlassen werden. Plötzlich kommt es zu...