1. Prolog

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Lachend hielt Louis sich an seinen Freunden Zayn und Niall fest, während er durch das Wohnzimmer taumelte. „Ich brauch was zu Trinken", rief Louis euphorisch. „Ich denke, du hattest heute schon mehr als genug, Lou", versuchte Zayn dem Älteren beizubringen. „Wer bist du, Malik? Meine Mum oder bloß ein Spielverderber?", meinte Louis und streckte dem Schwarzhaarigen die Zunge entgegen.

„Zayn hat Recht...", begann Niall, doch Louis hörte schon gar nicht mehr zu. Er hatte sich von seinen Freunden gelöst und lief mit dem größten Lächeln auf den Lippen durch das Haus. „Wer holt mir noch einen Drink?", brüllte er fröhlich der Menge zu. Amüsiert von seinem Verhalten kicherte ein dunkelblondes Mädchen, aber hielt dem Blauäugigen einen vollen Becher entgegen. „Ich könnte dich küssen, Babe", sagte Louis und fuhr sich verführerisch mit der Zunge über die Unterlippe. Auf den Wangen des Mädchens breitete sich rote Farbe aus, die bei der Beleuchtung der Studentenwohnung jedoch nicht zu sehen war. Zufrieden nahm Louis den neuen Becher entgegen und kippte den Inhalt hinunter ohne einmal hineinzusehen.

Louis' Sichtfeld war zwar schon eingeschränkt, doch das machte ihm nichts aus. Er liebte diese Partys, die ein bisschen außer Kontrolle gerieten. Seine Mutter würde ihm nächsten Morgen wieder eine Predigt halten, doch das war ja noch eine Weile hin. Erst mal galt es zu feiern bis er nicht mehr wusste wo oben und unten war. „Vielleicht solltest du es lieber etwas ruhiger angehen lassen, Lou", hörte Louis Zayn neben sich sagen. „Gott, was ist nur los mit dir?", wollte Louis genervt wissen. „Wenn's dir nicht passt wie ich mich verhalte, dann verpiss dich doch", lallte der Ältere kaum verständlich. Wütend trat Zayn näher an den Blauäugigen heran, doch Niall zog ihn sofort wieder ein Stück zurück. „Du weißt doch wie er ist, wenn er zu viel getrunken hat", flüsterte der Ire dem Schwarzhaarigen zu. „Ja, aber es nervt mich, dass wir auf jeder Party auf ihn aufpassen müssen nur weil er sich nicht kontrollieren kann", grummelte Zayn. „Ich brauch niemanden der auf mich aufpasst", rief Louis in diesem Moment, bevor er auf die Theke der Küche kletterte.

„Komm schon, lass das sein Lou", meinte Niall, der Angesprochene hörte jedoch gar nicht erst zu. „Wer fängt mich auf?", schrie Louis fragend in die Menschenmenge, bevor er sich fallen ließ und von mehreren Studenten aufgefangen wurde. Jubelnd ließen Louis und die anderen Studenten es sich gut ergehen, während Niall und Zayn nur mit dem Kopf schütteln konnten. „Ich hab echt keine Lust mehr darauf, Ni. Ich geh nach Hause", machte Zayn deutlich. „Wir können ihn doch nicht alleine lassen, Zayn", entgegnete Niall ernst. „Geht endlich ihr Spaßbremsen", rief Louis währenddessen.

„Ich lass mir das nicht länger gefallen", sagte Zayn und griff entschlossen nach Nialls Oberarm, um den Jüngeren mit sich zu ziehen. „Zayn...", versuchte Niall den Schwarzhaarigen zu überreden, doch er kam nicht weit, da er sofort unterbrochen wurde. „Niall, es ist immer wieder dasselbe und das weißt du genau. Louis checkt einfach nicht, dass er es immer wieder zu weit treibt. Er will es nicht wahrhaben und ich bin es leid auf ihn aufzupassen. Wenn er morgen in seinem eigenen Erbrochenen aufwacht, merkt er vielleicht mal, dass er auf uns hätte hören sollen", befand Zayn bestimmend, während er Niall hinter sich aus dem Zimmer zog.

„Du hast ja Recht, aber was ist, wenn ihm irgendetwas passiert? Ich will nicht daran schuld sein, wenn er sich etwas tut", wendete der Blonde unsicher ein. „Niall, wir retten ihn jedes Mal davor Scheiße zu bauen oder nehmen die Schuld auf uns, wenn er mal wieder Mist angerichtet hat. Damit ist jetzt Schluss. Er muss seine eigenen Fehler machen und die Konsequenzen dafür tragen, denn sonst wird er sich nie ändern", antwortete Zayn.

Niall musste zugeben, dass Zayn Recht hatte, aber trotzdem hatte er ein mulmiges Gefühl dabei Louis einfach allein zu lassen. Eigentlich war es merkwürdig, dass sie auf Louis aufpassten, immerhin war er der Älteste von ihnen, doch Louis hatte einen Hang zum Extremen. Vor allem auf Partys war er nicht zu stoppen. Vor etwas mehr als einem Monat war Louis zwanzig geworden, doch manchmal hatten Zayn und Niall das Gefühl, dass ihr Freund höchstens siebzehn war. Sie konnten ihn noch bis in den Flur jubeln hören, doch das blendeten beide diesmal aus. Diesmal würden sie nicht wieder für Louis' Aktionen bezahlen oder Beweise vertuschen. In all den Jahren war schon einiges vorgekommen bei dem sich die drei Jungs unterstützt hatten, doch mittlerweile mussten Zayn und Niall jedes Wochenende ihren Kopf für Louis hinhalten.

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