𝙺𝚊𝚙𝚒𝚝𝚎𝚕 𝟼

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»Lauren, lebst du noch?«
»O mein Gott«, kreischte sie, das Bild immer noch schwarz, »Dein Ernst? Niall James Fucking Horan?«
Sie tauchte wieder auf meinem Display auf, dabei erkannte ich, dass sie von ihrem Bett herunter hing.
»Ist dir dein Handy gerade wirklich aus dem Bett gefallen?«
»Äh, ja?«

»Also wie gesagt, ich wollte dir nur meinen Freund vorstellen, bevor das die Medien machen.«
»Das ist also kein Witz? Der ist echt?«
Probehalber kniff ich den Blauäugigen in den Arm, worauf dieser erschrocken aufjaulte und mir eine Kopfnuss verpasste.
»Ja, der ist echt«, leitete ich an meine Freundin weiter und rieb mir dabei über den Hinterkopf.
»Ich...Was soll ich dazu sagen?«
»Dazu, dass ich echt bin?«, mischte sich nun Niall ein.
»Nein, dazu, dass du mit meiner besten Freundin zusammen bist, die nie etwas von One Direction wissen wollte. Das ist doch nicht fair!«, jammerte sie zum Schluss los.

»Wenn du mich bald besuchst, kann ich dir bestimmt die Jungs vorstellen, nicht Niall?«
»Klar, können wir machen«, antwortete dieser.
»Wirklich?«
»Ja«
»Ahhh, Danke!«, kreischte sie aufgedreht, bevor sie sich wieder einigermaßen zusammen riss, »Sagt mal, woher kennt ihr euch überhaupt?«

Hilfesuchend schaute ich zu Niall. Dieser zuckte jedoch nur mit den Axel. ›Denk dir was aus‹ formte er dabei mit den Lippen. Sehr hilfreich Mr Horan.
»Als ich das letzte Mal in London gewesen war, um mich mit Blair zu treffen und mir die Wohnung anzusehen, hab ich ihn ganz einfach in einem Café getroffen. Tja und irgendwie sind wir in Kontakt geblieben und uns jetzt wieder über den Weg gelaufen.«
»Und du warst der Überzeugung, dies deiner besten Freundin nicht erzählen zu müssen?«
»Ich war mir halt nicht bewusst, dass er der Typ auf den Postern an deiner Wand ist und da wir halt nur befreundet waren, war ich der Überzeugung, dass es Wichtigeres gibt. Außerdem habe ich es schlichtweg zum Schluss auch einfach vergessen.«
»Ich weiß nicht, ob ich dir das jetzt glauben soll, aber ich tu es einfach mal.« Das sie nur so semi davon begeistert war, konnte man deutlich heraushören 

Wir hatten noch etwas weiter mit ihr über Gott und die Welt gelabert, als wir Geschrei hinter uns wahrnahmen. »OMG, da ist Niall!«
»Niall!«  Schalte es durch den Park. Irritiert drehte ich mich um und sah, wie eine Horde Jugendlicher – überwiegend Mädchen – auf uns zugelaufen kamen.

Niall fackelte nicht lange, griff nach meiner Hand, die nicht das Handy hielt, zog mich hoch und rannt los. Unkoordiniert über meine Füße stolpernd, gab ich mein Bestes, um mit ihm mitzuhalten.   
»Lauren, wir haben hier gerade so ein klitzekleines Problemchen«, meinte ich zu ihr, »Ich melde mich später.«
»Ich hab's gehört, bis dann«, kam es, fast schon schadenfroh lachend, zurück.

Ich legte auf und hetzte hinter dem Iren her.
»Sollten wir das nicht eh öffentlich machen?«, hechelte ich beim Laufen. Scheiße, ich müsste echt mal an meiner Kondition arbeiten.
»Klar, aber ich habe auch noch so ein paar Freunde, die das von mir erfahren sollen«, antwortete er, nicht im Ansatz am Hecheln. Der hatte wohl Übung.

Wir bogen in eine Seitengasse ab und versteckten uns hinter den Müllcontainern. Und wie im Film rannten die ganzen Fans wirklich an uns vorbei. Ich hätte echt nicht gedacht, dass das klappen würde. Die waren wirklich so blöd, wie sie teilweise aussahen.

»Dürfen deine Jungs eigentlich wissen, dass ich nur deine PR-Freundin bin?«
»Keine Ahnung«, er zuckte mit den Schulter, nachdem er sich vom Boden erhoben hatte, »Ich glaub, ich frage besser nochmal nach.«
Er zog sein Handy heraus und begann mit dem Management zu telefonieren.

Nach einigen Minuten verstaute er das Gerät seufzend wieder in seiner Hosentasche.
»Und?«
»Ich darf es ihnen nicht sagen.« Missmutig starrte er auf die Straße, die an der Gasse vorbei führte.
»Und was, wenn du es trotzdem tust?« Neugierig folgte ich beim Sprechen seinem Blick.
Auf der anderen Straßenseite eierte ein Betrunkener entlang und schien eine Unterhaltung mit der Straßenlaterne zu führen. Irritiert schüttelte ich den Kopf und wandte mich dem Blondschopf neben mir wieder zu.
»Dann bekomme ich noch mehr Probleme, als ich schon habe«, meinte der Ire langsam, den Mann ebenfalls beobachtend.
»Was ist das Schlimmste, dass passieren kann?«
»Vom Management her, dass ich aus der Band geworfen werde. Was für mich aber noch schlimmer wäre, wäre wenn ich meine Freunde verlieren würde. Und wenn ich sie jetzt anlüge, dann...« Den Rest ließ er unausgesprochen, aber man konnte es sich wohl denken. Traurig glitt sein Blick zu mir zurück.
»Und wenn du die Wahrheit erzählst, muss es die ganze sein.«
»Ganz genau.«

Frustriert stöhnte ich auf, in was war ich da bloß schon wieder hineingeraten?
»Also, was jetzt?«
»Jetzt gehen wir zu mir. Besser gesagt zu den Jungs, was anderes bleibt uns nicht übrig.«

»Blöde Frage, aber warum vertraust du mir wirklich so? Ich weiß, ich sagte, du könnest mir vertrauen, aber das du das so schnell tust, hätte ich jetzt irgendwie nicht erwartet. Ich könnte doch sonst wer sein.«
»In der Tat, dass könntest du, aber du siehst nicht so aus, als würdest du mich gleich k.o. schlagen und in einen schwarzen Jeep schleppen.«
Ich schmunzelte, dass klingt jetzt wirklich nicht nach mir. Außerdem besaß ich keinen schwarzen Jeep, also...

»Also, begleitest du mich jetzt zu den Jungs?«
»Jap«
Ich folgte ihm zu seinem Auto, welches in der Nähe des Managementsgebäude geparkt war.
»Mademoiselle«, grinsend hielt er mir die Beifahrertür auf, was ich nur mit einem Lachen und einem Augenrollen quittierte.

Die Tatsache, auf der anderen Straßenseite zu fahren, brachte mich einfach nur aus dem Konzept. Da konnte man froh sein, dass ich nicht ans Steuer musste, denn das wäre für alle Beteiligten nicht sehr angenehm gewesen.

Niall bog in Richtung der teueren Viertel ab.
Hätte ich mir aber auch denken können, dass so eine Boyband nicht in irgendeiner billigen Wohnung herumhockte. So mit mürrischem Vermieter und strenger Hausordnung.
Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Stellt euch mal vor, fünf – gefühlt wahrscheinlich immer noch pubertierenden – Jungs, die Party machen und laut sind, in einer Wohnung eines Mehrfamilienhauses mit bekloppten Regeln. Und dann klopf um Mitternacht die Omi von unten mit dem Besenstiel an ihrer Zimmerdecke und man kann sie bis oben ›Diese ungezogenen Kinder! Die Jugend von heute hat keinen Respekt mehr!‹ zetern hören.

»Gehts dir gut?« Niall warf mir einen schrägen Blick zu.
»Alles bestens«, gluckste ich. Dieser Blick machte meine Vorstellung nicht besser.
»Sicher?« Kritisch zog er eine Augenbraue in die Höhe.
Lachend nickte ich.
»Hat dein Kopf schon wieder eine Komödie geschrieben?«
»So in etwa.«

Damit schien er sich mehr oder weniger zu Frieden zu geben, da er nicht weiter nachfragte.
Schlussendlich blieben wir vor einen großen Metalltor stehen.

»Gib mir mal das Dings aus dem Ding.«
»Klar Niall, klar. Ich gebe dir gleich ganz einfach das dings-gefärbte Ding, aus dem Dingsda, welches sich neben dem Dingsbums links des Infostandes befinden. Präzise, sehr präzise.«
»Das schwarze Ding aus dem Handschuhfach halt.«
»Wenigstens schon mal der Aufenthaltsort. Ein Fortschritt.«

Ich öffnete das Handschuhfach und entgegen kamen mir Taschentücher, Schokoriegel, Kaugummipapier, ein Haufen Zettel, ein Paar Handschuhe – ist nicht so, als hätten wir Sommer – und zu guter Letzt, fiel mir ein schwarzer Gegenstand in den Schoß.
»Genau das meinte ich.«
»Was? Das Kaugummipapier oder den Schokorie-«
»Nein, dass schwarzes Dings«, unterbrach er mich.

»Du solltest hier mal aufräumen«, merkte ich an, während ich ihm das gewünschte Objekt übergab. Meine Bemerkung ignorierend betätigte er den Knopf des mysteriösen Gegenstandes und siehe da, das Tor öffnet sich.
»Niall, warum hast du nicht einfach nach der Fernbedienung für das Tor verlangt?«, stöhnte ich leicht genervt.
»Mir ist das Wort entfallen.«
»Hmm, klar.«

Er parkte seinen Wagen in der Garage und während er bereits ausstieg, stopfte ich das ganze Gerödel wieder ins Handschuhfach zurück, dessen Klappe ich zügig verschloss, da mir sonst alles wieder entgegen gepurzelt wäre. Nicht praktisch für den Nächsten, der es öffnen wird, aber effektiv.

Die Beifahrertür wurde mir nun geöffnet und ein grinsender Ire stand davor. Der Trottel war jetzt wirklich einmal ums Auto gelaufen, um mir die Tür zu öffnen? Ernsthaft?
»Danke, aber ich bin schon groß. Ich Türen selber öffnen kann.«
»Du erst Satzbau lernen musst.«   

Ich stieg aus und folgte ihm grinsend ins Haus, wobei...Villa traf es besser.
Als ich den Flur betrat, stand ich widererwartend keinem großem Chaos gegenüber.
»Das ist nicht der Normalzustand. Gestern wurde mal aufgeräumt.«
»Hab mich schon gewundert.«

Fremde Stimmen drangen aus – ich schätze mal dem Wohnzimmer – zu uns.
Nun war ich aber mal gespannt, was mich jetzt erwartet.
Niall zog mich zum Wohnzimmer, wo ich ihm Türrahmen stehen blieb.
Vier Köpfe drehten sich fast augenblicklich zu uns um.

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~ 1439 Wörter ~

Hallöle  ^‿^

Was werden die Jungs wohl zu Nialls neuer Freundin sagen?

Hope ya like it
Loads of love and have a nice day :)

PR-Freundin || One Direction FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt