Es dauerte fünfzehn Minuten bis die Sauna oder eher Spock soweit hochgeheizt war, dass er sich seines Thermoshirts entledigte und aus seiner bis eben innehabenden Meditationshaltung in eine entspanntere Sitzhaltung überging und sich an die hintere Wand anlehnte. Das Signal dafür, dass er nun für ein Gespräch zu haben war. Er zog ein Bein an, wie er es dann häufig tat und sah musternd zu Kirk.
„Fertig mit grübeln?", murmelte Kirk lethargisch und drehte sich etwas auf die Seite, stützte den Kopf auf eine Hand. „Was beschäftigt dich so sehr? Kahn?"
„Eine Meditation ist nicht Grübeln." Spock warf ihm einen intensiven Blick zu. „Khan, ja in gewisser Weise. Ich habe Bedenken, dass 72 lebende genetisch veränderte und sich als überlegen fühlende Individuen auf Ceti Alpha V quasi sich selbst überlassen sind."
„Es wäre dir lieber sie einzusperren, oder? Bis an ihr Lebensende?"
„In gewisser Weise sind sie das bereits, eingesperrt. Ihre Mobilität ist zunächst strikt auf diesen Planeten, vermutlich sogar auf den Kontinent beschränkt. Sie haben keinerlei Kommunikationsmöglichkeit, außer sie stellen sie selber mit eigenen Mitteln her. Damit kommen sie allerdings auch in den kommenden 200 Jahren nicht über das System hinaus. Das System selber ist abgelegen und wir haben zwei Sicherheitsringe installiert. Es ist ähnlich abgesichert wie Talus. Niemand kann dort ohne Wissen der Sternenflotte eingreifen", erklärte Spock. „Das ist der ist Zustand heute. Morgen auch noch, auch in den kommenden Wochen und Jahren – doch wie wird sich das Gefüge in 100 Jahren entwickeln?"
Kirk nickte, ahnte was der Vulkanier meinte. „Was ist in 300 Jahren? Meinst du das? Du spekulierst?"
„Es ist notwendig." Spock nickte. „Deine eigene Geschichte sollte dich eines Besseren belehren. In 300 irdischen Jahren ist die Menschheit aus dem 19. Jahrhundert in das 22 Jahrhundert vorgestoßen und hat das bekannte Universum bevölkert."
„Da hast du Recht. Aber wir haben nicht mit nur 72 Individuen angefangen und wir hatten Hilfe."
Spock runzelte die Stirn und schwie darüber einen Moment.
„Was sagt denn die Entwicklungsbiologie? Was sagt McCoy? Es gibt gewisse Parameter, in denen eine Gesellschaft gedeihen kann, der Genpool ausreicht für gesunde Fortpflanzung – seit fruchtbar und mehret euch. Du weißt schon, das funktioniert nicht mit nur zwei Individuuen."
„Adam und Eva?" Spock neigte skeptisch den Kopf etwas zur Seite als wöge er das ab. „Natürlich sind mehr genetisch verschiedene Individuen nötig, allerdings gehen diese Studien von Familien und einer relativ homogenen Kultur aus. Dieses hier sind jedoch alles einzelne zusammengewürfelte Individuen. 72 voneinander sehr entfernte verschiedene genetische Ursprünge – sehr gesund und wie wir wissen ethisch bedenklich verändert. Khan ist schlau. Bekäme jede Frau kontrolliert durchmischt fünf oder sechs Kinder, ..."
„Das wäre aber viel für diese medizinisch eher rudimentäre Ausgangslage ..."
„Sie sind genetisch verändert, wie Kahn sagen würde ‚überlegen'. Fünf oder sechs Kinder wären realistisch für eine gesunde Frau und nötig, um auf längere Sicht eine neue Zivilisation zu erschaffen."
„Okay", nickte Kirk interessiert. „Fünf bis sechs sttistische Kinder. Wie geht es dann weiter?"
Der Vulkanier setzte sich nun aufrecht hin, was sein Interesse daran noch unterstrich. „Wenn dann die daraus hervorgegangenen Frauen möglichst bald wieder fünf bis sechs Kinder bekämen ..."
„... vorrausgestzt sie bauen auch eine entsprechende Infrastruktur auf. Wirtschaft, Behausungen, Nahrungsversorgung usw. ..."
„Das natürlich vorausgesetzt, das würde bedeuten ..."
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TOS Sequenzen 162-172
FanfictionEs ist etwas Zeit vergangen, Missionen wurden gelöst und der "Schlafende Tiger" (Space Seed) Khan wurde auf Ceti Alpha abgesetzt. Dann kommt das "Falsche Paradies" ...