Efeusee erwachte. Ihr erster Gedanke war: ›WtF habe ich da geträumt!?‹ Denn ja, ihr Traum war ziemlich… seltsam gewesen: Zuerst war es um Tigersterns und Dunkelstreifs Hochzeit gegangen, zu der alle ein Geschenk hatten mitbringen müssen. Efeusee hatte natürlich keins dabei gehabt, deswegen war sie wieder gegangen. Allerdings war sie dann zu einer Bowlingbahn gelangt, wo zufälligerweise auch die Hochzeit fortgeführt wurde. Tigerstern und Dunkelstreif hatten unter anderem Waschmittel (von einem uralten, komischen, schrumpeligen Mann namens Stein), eine Gabel (von Habichtfrost), messergefülltes Essen (von Stachelkralle) und ein Kochbuch (von Braunstern) bekommen. Was Braunstern betraf: Der war die ganze Zeit über die Bahnen gerollt und hatte mit einer Bowlingkugel rumgeknutscht. Allein dieses Detail war schon verstörend genug.
Dann war plötzlich ein komischer Typ namens Geißel aufgetaucht und hatte mit Knochen geworfen. Aus den Knochen war dann ein Palast gebaut worden, allerdings für Geißel und nicht für Tigerstern; das fand der liebe Tigerstern dann aber nicht so toll. Dieser Geißel hatte Efeusee tatsächlich zu sich gerufen, damit sie zusammen mit Windpelz für ihn den Palast säuberte. Windpelz jedoch hatte absichtlich eine Illusion von sich selbst erzeugt, die scheinbar den Boden putzte. Das hatte natürlich nichts gebracht, also hatte Efeusee alles allein machen müssen. Sie war so wütend geworden, dass sie Windpelz aus dem Fenster geworfen hatte.
Natürlich hatte sie sich gefragt, was Geißel von ihr wollte, und da war ihr ihre hellgrüne Bowlingkugel zur Hilfe gekommen. Anscheinend hieß sie Flechsie; jedenfalls hatte sie Efeusee mitgeteilt, Geißel sei ihr Halb-Ur-Großonkel. Dieser hatte sie daraufhin nach ihrem brutalen Mord an Windpelz an die Göttin Jagded opfern wollen. Bei der Zeremonie waren alle Krieger vom See anwesend gewesen und die Göttin hatte so ausgesehen wie ihre Schwester.
Doch zum Glück war dann Habichtfrost auf einer riesigen Gabel angeflogen gekommen und hatte sie entführt und somit gerettet. Beziehungsweise, dann hatte er sie in eine riesige Kloschüssel fallen lassen und gerufen: »Du musst noch die Texte überarbeiten!« Anschließend war er verschwunden und Efeusee war ertrunken. Dann war sie aufgewacht.
Jap, solche verstörenden Träume hatte Efeusee lange nicht mehr gehabt. Das lag vermutlich daran, dass sie seit ihrer Schülerzeit jede Nacht bei der Finsternis trainiert hatte. Und vorher war sie ein unschuldiges Kind gewesen, das glücklicherweise noch nicht allzu viel Scheiß in sein Gehirn gesteckt bekommen hatte.
Naja. Efeusee musste arbeiten. Sie beschloss, sich jetzt schnell fertig zu machen.
Während sie duschte und sich anzog, musste sie an gestern denken. Echt ein absoluter Scheißtag. Habichtfrost mit seinen Texten und Windpelz mit seiner Dummheit. Und als sie dann im Zimmer angekommen war, hatte sie auch nicht wie erhofft sofort ins Bett gehen können. Sie hatte nämlich feststellen müssen, dass sie noch ihre Schuhe vom Bowling anhatte und auch noch ihre Kopfhörer beim Donner vergessen hatte. Völlig frustriert war sie nochmal zurück gelaufen und hatte zum Glück unbemerkt die Schuhe loswerden können. Anschließend hatte sie sich in einem Geschäft billige On-Ear-Kopfhörer gekauft. Ihre Qualität war jedoch so schlecht gewesen, dass die weichen Polsterungen für die Ohren direkt abgefallen waren. Ein kompletter Reinfall. Heute war jedenfalls ein neuer Tag, der hoffentlich besser werden würde.
»Ach Efeusee, schon wach?«, fragte Eisflügel sie, als sie gerade das Bad verließ. Die Frau saß auf einem türkisen Sessel und nippte an einer Tasse Tee. Sie sah verschlafen, aber zufrieden aus. Efeusee erwiderte: »Guten Morgen Eisflügel. Und ja, ich bin schon wach. Ich bin ja gestern auch früh ins Bett gegangen. Wie läuft's eigentlich mit dem Umdekorieren?«
»Oh, wie schön, dass du fragst!« Ihre Augen leuchteten auf. »Ich bin fertig mit dem Zimmer! Allerdings stehen dort noch sehr viele Sachen rum, deswegen will ich da erstmal noch niemanden rein lassen. Während ich versuche, Platz zu schaffen, werde ich mich schon mal im Hotel nach weiteren Räumen umsehen, die ich verschönern könnte.«
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Der Wald der Finsternis im Urlaub
FanfictionDie unglaublich bösartigen Katzen des Waldes der Finsternis und die Schüler aus den Clans fahren in den Urlaub an den Strand. Dort machen sie ziemlich viele seltsame Dinge. Eine Zweibeiner-AU-Fanfiction zu den Warrior Cats Büchern. WICHTIG: Warrior...