Missverständnisse (Götzeus) (1/5)

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Mario Götze x Marco Reus

Teil 1/5

Warnung: mpreg, Drama


pov Marco

Positiv.

Das kann doch jetzt echt nicht wahr sein. Dieser Test muss falsch sein. Es gibt einfach keine andere Möglichkeit. Ich war doch gerade auf dem Weg der Besserung. Im Fußball lief es gerade wieder einigermaßen gut. Natürlich waren wir aus dem Pokal und der Europa League rausgeflogen, aber dennoch war ich gerade wieder in Bestform. Wir hatten heuer wieder eine relativ realistische Chance es mit den Bayern aufzunehmen und genau jetzt sollte mir dieses kleine doof-grinsende Smiley einen Strich durch die Rechnung machen. Nein. Das kann ich einfach nicht akzeptieren, zumal es einmal war. Ich hatte genau einmal nicht getoppt, sondern Mario den aktiven Part übernehmen lassen, da er unbedingt tauschen wollte. Zu seinem Geburtstag hatte ich ihm diesen Wunsch dann auch nach Jahren endlich erfüllt und musste sogar zugeben, dass es besser war als erwartet. Jedoch war ich mir noch nicht sicher, ob ich das Mario jemals erzählen sollte. Wohl eher nicht, denn dann müsste ich zugeben, dass ich Unrecht hatte und dies ließ mein Ego sicherlich nicht zu.

Aber zurück zu meinem eigentlichen Problem. Was sollte ich bloß tun? Mario war in Eindhoven, das heißt ziemlich weit entfernt und wusste nicht einmal, dass es mir seit rund einem Monat nicht gut ging. Bei unseren täglichen Videoanrufen konnte ich es irgendwie vertuschen oder sagte sie kurzfristig, mit der Begründung zu müde zu sein, ab, was auch meistens nicht einmal gelogen war.

Seit seinem Geburtstag, an dem wir uns das letzte Mal gesehen haben, waren nun schon drei Monate vergangen, in denen ich ihn mehr vermisst hatte denn je. Doch wir hatten leider beide aktuell ziemlich viel zu tun, was häufigere Besuche schier unmöglich machten. Ich vermisste ihn manchmal sogar so sehr, dass ich heulend in meinem Bett lag, mir ein Trikot von ihm überwarf und mir Eis reinstopfte. Als Profisportler vielleicht nicht unbedingt ideal. Dieses Verhalten war in den letzten drei Monaten vermehrt aufgetreten, was dann wohl durch Hormone erklärt werden konnte. Ach, das hasste ich jetzt schon. Was sollte ich bloß tun? Wenn ich das Baby jetzt bekommen würde, könnte ich meine Karriere wahrscheinlich gleich an den Nagel hängen. Ich war ja nicht mehr der jüngste und außerdem verletzungsbedingt auch sehr oft ausgefallen. Ich hätte es sicher schwer mich zurückzukämpfen. Außerdem würde ich meinen Posten als Kapitän verlieren, wenn ich jetzt aufgeben würde. Konnte ich das meiner Mannschaft antun? Konnte ich sie genau jetzt im Stich lassen?

Aber andererseits konnte ich das Baby wirklich abtreiben? Ein Kind, welches ein Teil von Mario und mir war. Ein Kind mit den gleichen süßen Teddyaugen wie Mario sie besaß, und seinem süßen Lächeln. Konnte ich ein unschuldiges Baby, welches das gleiche Lachen und den gleichen Charakter wie mein Mario haben könnte wirklich abtreiben? Wahrscheinlich nicht. Niemals, aber das machte die Situation auch nicht besser. Naja, noch stand ja noch nichts fest. Vielleicht war der Test ja fälschlicherweise positiv. Ich musste das so schnell es geht abklären. Ich musste zum Teamarzt.

Plötzlich hörte ich ein lautes Klopfen. Stimmt ja, Julian wartete ja vor der Tür, das hatte ich schon wieder völlig vergessen. Er war es auch der mich überhaupt erst auf die Idee gebracht hatte, schwanger zu sein. Ich war im Training oftmals schneller aus der Puste und musste mich hin und wieder übergeben. Ich dachte zwar, dass ich das sehr subtil getan hätte, doch musste Jule trotzdem irgendwie dahintergekommen sein.

Ich öffnete also die Tür und ließ Jule den Raum betreten. Er musste wohl meinen aufgewühlten Blick bemerkt haben, denn er zog mich sofort in eine Umarmung. Ich wusste gar nicht wie sehr mir körperliche Nähe in letzter Zeit gefehlt hatte, aber als Jule mich fest an sich drückte, brachen bei mir alle Dämme. Ich konnte meine Tränen nicht mehr zurückhalten und heulte bestimmt eine Viertelstunde in seinen Pullover. Ihm schien es jedoch nichts auszumachen, seinen Kapitän so zu sehen, denn er strich mir nur sanft über den Rücken und flüsterte mir beruhigende Worte ins Ohr.

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