Kapitel 15

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Dunkelheit, um mich herum. Wieder spüre ich, das Gefühl von Schwindel in meinem Kopf. Mir ist übel und ich könnte mich übergeben. Ich zwinge mich aufzustehen und meine Augen zu öffnen, doch ich falle schließlich auf den Boden.Langsam richte ich mich wieder auf und halte mein Gleichgewicht. Allmählich, schärfen sich auch meine Blicke und ich sehe, wie der mir noch immer unbekannte Junge am Boden liegt. Ich gehe auf ihn zu und beuge mich nieder, schließlich frage ich ihn leise:" Lebst du noch?" Mein Herz pocht, ich hab Angst, er kann nicht tot sein, er darf es nicht. Ich hole aus und schlage ihm ins Gesicht, endlich gibt er ein Lebenszeichen von sich, indem er stöhnt und schwer atmet. Wieder setze ich zu einem Schlag an , doch dann öffnet er augenblicklich die Augen. Er blickt mich mit seinen eisblauen Augen an, einerseits finde ich sie wunderschön, andererseits wirken sie auf mich eiskalt und so als wäre er in der Lage, alles zu tun. "Aufgewacht Prinzessin?", frage ich ihn spöttisch und blicke auf ihn herab und betrachte wie er einfach nur da liegt und mich anstarrt. Schließlich nickt er und richtet sich auf. Ich starre ihn an, er hat einen makellosen Körper, muskulös und gebräunt, wenn ich wüsste, dass er real ist, dann würde ich ihn sogar Jonas vorziehen. "Verdammt! Jonas, ich habe ihn mit Finn betrogen!", platzt es aus mir heraus. Er blickt mich an und meint dann:" Vergiss Jonas, du wirst sehen, dass er nicht gut für dich ist und meine geliebte Riven, tue mir den Gefallen und besuche deinen Vater nicht." Erschrocken und wütend zugleich blicke ich ihn an:" Du willst mir Vorschriften machen? Du, dessen Namen ich nicht einmal kenne, der der mich immer getötet hat in jedem Traum, worauf ich traumatisiert und verschwitzt aufschreckte und an den Ketten zerrte, weil ich meinen Traum in Bewegung verarbeiten wollte!" In mir kochte das Blut , ich könnte noch weiter schreien, aber ich zügle mich und er kommt vorsichtig auf mich zu und umschließt dann meine Taille mit seinen Händen. Seine blauen Augen blicken mich an , dann beugt er sich zu mir runter und wispert mir ins Ohr: "Riven, ich bin alles wonach du dich sehnst, ich weiß alles über dich und du über mich,wir beide sind verbunden, für immer. Ich liebe dich und übrigens weißt du meinen Namen schon, doch ich sage ihn dir gerne nochmal." Er lässt von mir ab und dreht sich um und möchte gehen:" Ich weiß es nicht mehr, sag' es mir", rufe ich ihm hinterher. Wieder kommt er auf mich zu und packt mich unsanft an den Handgelenken, er zieht mich in ein Szenario, an welches ich mich nur blass erinnern kann.


Es regnet in Strömen, ich bin auf den Weg zu ihm, mit nassen Haaren und völlig durchnässter Kleidung klingelte ich an seiner Tür, langsam öffnet er sie, bittet mich herein und lässt mir ein Bad ein. Wir kennen uns schon jahrelang, jeden Tag war ich bei ihm, er ist alles für mich, ich könnte mir niemand anderes vorstellen, er war immer da, doch dann musste er wegziehen, aus beruflichen Gründen, der Kontakt brach dabei ab, ich weiß nicht warum. Ich vermisste ihn , dann vergaß ich ihn und zuletzt kam Jonas in mein Leben. An dem Tag, als ich durchnässt bei ihm ankam , offenbarte er mir, dass er weg gehen müsste. Ich war aufgelöst und mit Tränen in den Augen kam ich zuhause an , meine Mutter zeigt kein Verständnis, ich war etwa 5 Jahre jünger als er und damals zu jung um mit ihm zu gehen. Er bedeutete mir alles, doch dann ging er. Er war derjenige mit dem ich den Rest meines Lebens verbringen wollte. Wir hatten so viele Erlebnisse gemeinsam, ich vermisse ihn.


"Warum, hast du mich verlassen und dann den Kontakt abgebrochen?" , schrie ich ihn an. Mit Tränen in den Augen blickte er mich an und entgegnete dann: " Deine Eltern wollten, dass ich gehe, sie gaben mir Geld und organisierten mir alles was ich für mein neues Leben brauchte, nur vergaßen sie, dass ich dich auch in meinem Leben brauchte. Riven später fand ich heraus, dass du in eine Factory gesteckt wurdest, ich erklärte mich freiwillig, da ich wusste ich würde dich sowieso nie wiedersehen, doch dann erschienst du in meinen Träumen . Ich änderte meinen Factoryvertrag um dir Nahe zu sein, doch du wolltest das Ganze nicht und deswegen, setze ich jedes Mal an um dich zu erlösen, bis zu dem Zeitpunkt an dem du, vor die Wahl gestellt wurdest. Ich... Ich liebe dich, es tut mir leid!" Ich lasse mich auf den Boden fallen und breche in Tränen aus, er lebt, es gibt ihn noch, er hat mich nicht vergessen. Ich blicke ihn an:" Ich liebe dich auch, aber ich dachte du wolltest mich nicht mehr." Er schüttelt den Kopf, ich setze weiter an: "Ich werde meinen Vater trotzdem besuchen und dann sag mir, wie ich dich sehen kann!" Er setzt sich zu mir runter und legt meine Hände in seine. Sie sind so warm, schließlich sagt er:" Dann versprich mir, dass du vorsichtig bist, in allen Punkten, ich unterstütze dich und nehme dir solche Sachen, wie die mit Jonas und Finn nicht übel, schließlich müsste es jetzt 7 Jahre her, sein, als wir das letzte Mal sahen. " Ich nicke:" Ja damals, so etwa zwei Monate nach meinem 14 Geburtstag bist du gegangen, zwei Jahre später kam ich in die Factory und jetzt mein Liebling bin ich 20 Jahre alt, aber weißt du falls wir uns jemals wiedersehen, bin ich alt genug um mit dir zusammen zu sein." Er grinst über beide Ohren, er lehnt sich rüber zu mir und küsst mich auf den Mund, ich liebe ihn noch genauso wie früher. Mein Herz schlägt laut und alles kribbelt in mir. "Versprich mir, dass wir uns wiedersehen, ich fahre morgen nach Kaliodi , vielleicht könntest du auch kommen und dann geh ich mit dir gemeinsam und freiwillig zurück." Er lächelt mich an:" Riven, wenn das dein Wunsch ist, dann folge ich dir bis in den Tod, schließlich liebe ich dich, wir sehen uns in Kaliodi." Ich wispere heiser mit Tränen in den Augen:" Ich liebe dich auch Lucian."


Ich öffne meine Augen, trotz der Tatsache, dass es alles nur ein Traum ist, fühlt es sich zu gut an, ich blicke auf meinen Wecker, es ist halb vier, schließlich beschließe ich Finn zu wecken um endlich aufzubrechen. Mit einem Stöhnen dreht er sich um und steht dann schließlich auf. Wir gehen runter und bringen meine Sachen ins Auto, dann wecke ich meine Mutter, um mich auch von ihr zu verabschieden. Sie weint laut , von ihrem Weinen kommt Stella , die Treppe runter, ich hocke mich zu ihr runter und sage ruhig und sachlich:" Ich muss jetzt gehen, passt gut auf deine Mami auf, versprich mir das!" Sie nickt hastig und äußert dann:" Das mache ich Riven, ich verspreche es dir, Indianerehrenwort!" Während Stella ein breites Grinsen auf ihren Lippen hat, kann meine Mutter sich vor weinen kaum halten, aus ihren Augen fließen Tränen wie Wasserfälle. Ich drücke Stella meinen Teddybären in den Arm , drauf blickt sie fragend zu meiner Mutter:" Mami, du hast gesagt, ich darf es nicht anfassen!" Ich lache laut los:" Es war mal meiner, jetzt gehört er dir!" Ich küsse Stella auf die Stirn, sie läuft zu meiner Mutter, ich stehe auf und umarme meine Mutter und drücke ihr einen letzten Kuss auf die Wange sowie sie mir, dann gehe ich mit Finn raus zum Auto und wir machen uns auf den Weg nach Kaliodi. Ohne ein Gefühl für meine Mutter, die mir Lucian geraubt hat, betrachte ich die Landschaft, die an uns vorbeizieht.

The Nightmare FactoryWhere stories live. Discover now