Kapitel 15

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Am nächsten Morgen wurde ich durch unsanftes Klopfen an meiner Kabinentür geweckt. Ich lag noch immer in die Decke eingewickelt da, als die Tür aufgeschlossen wurde und ein mir bereits bekannter Mann eintrat. Mikhail sah mich mit ausdrucksloser Miene an.

»Nikolaj wartet auf Deck zwei. Er sagt, ich soll dich an seine Worte von gestern Abend erinnern. Falls du nicht kommst, sagt er, wirst du dir wünschen, du hättest es getan.«

Über die Nacht hatte sich anscheinend mein Mut erneut aufgeladen, weshalb ich Mikhail jetzt nur feinselig anstarrte und erwiderte: »Sag Nikolaj, er kann mir alle möglichen Schmerzen zufügen. Ich werde nicht für ihn arbeiten.«

Mikhail starrte mich einen Moment an, als überlege er, was er nun tun sollte, dann entschied er sich wohl dafür, meine Nachricht an seinen Boss zu übermitteln und verschwand. Erschöpft ließ ich meinen Kopf zurück in das weiche Kissen sinken. Meine Gedanken flogen zurück zu letzter Nacht. Ich erinnerte mich daran, wie Nikolaj das Messer gegen meine Mitte gedrückt hatte und nun kam ich mir umso mehr vor wie ein Idiot. Ich konnte es nicht fassen, dass ich bei seinen Berührungen nachgegeben hatte.

Sonst konnte ich doch auch meine Gefühle immer unter Kontrolle halten.

Beschämt legte ich einen Arm über meine Augen, bis Schritte vom Gang zu hören waren. Sofort machte sich Aufregung in meinem Magen breit und wurde zunehmend größer, bis die Tür erneut aufgestoßen wurde und Malikov eintrat.

Er sah nicht wütend aus, eher gleichgültig. »Du legst es wirklich darauf an, oder?«, seufzte er und verschränkte die Arme vor der muskulösen Brust.

Ich erwiderte nichts und versuchte, ihn nicht anzusehen. Doch er trat in mein Blickfeld, dann packte er meine Füße und zog mich an die Kante des Bettes. Nun stand er direkt zwischen meinen Beinen, doch ich dachte nicht einmal daran, mich aufzusetzen oder anderweitig zu regen. Wenn er mich hier gefangen halten wollte, würde ich es ihm nicht leicht machen, so viel war sicher.

Also schlug er die Decke beiseite, sodass ich erneut entblößt vor ihm lag. »Du verdammtes Arschloch!«, schrie ich und bedeckte meine Oberweite sofort. Ohne mit der Wimper zu zucken, packte mich an den Armen, zog mich unsanft auf die Beine und hievte mich gekonnt über seine Schulter.

»Lass mich los! Lass mich runter!« Ich trat um mich, traf aber nur Luft und das Trommeln meiner Fäuste auf seinem Rücken, schien ihn ebenfalls in keinster Weise zu stören.

»Ich lasse dich runter, wenn du dich nicht mehr wie ein Kleinkind benimmst, devochka«, erklärte er nüchtern und lief mit mir in das angrenzende Bad.

Meine Versuche, mich aus seinem Griff zu winden, ließen ihn kalt. Stattdessen setzte er mich auf dem Rand der Badewanne ab, die im Badezimmer aufgestellt worden war. Dann schnappte er sich ein Handtuch, feuchtete es kurz an und trat schließlich auf mich zu. Mein aufgeschlitztes Kleid hing mit den Trägern über meinen Schultern und verdeckte lose einige Stellen meines nackten Körpers.

Malikov beugte sich leicht zu mir herunter und begann, das getrocknete Blut unterhalb meines Schlüsselbeines wegzuwischen. Die Wunde war nicht besonders tief gewesen und bereits verkrustet, dennoch zischte ich laut, als ein Stechen durch meinen Körper zuckte.

»Tut mir leid, ich wollte dir nicht wehtun ...«, raunte Malikov.

Ich schnaubte spöttisch, denn ich wusste nicht, auf welche Situation er seine Entschuldigung bezog. »Keine Sorge, das hast du nicht«, log ich und reckte mein Kinn in die Höhe, um ihn mit funkelnden Augen anzustarren.

Er erwiderte nichts, sondern fuhr mit dem Handtuch nun der schmalen roten Spur nach, die das Blut über meiner Brust und Schulter hinterlassen hatte. Vorsichtig schob er den Stoff meines Kleides beiseite, wodurch er meinen Nippel entblößte. Ich zuckte zurück, weshalb er kurz innehielt, als wolle er mein Einverständnis, dass er fortfahren dürfte. Als ich mich nicht weiter wehrte, fuhr er in sanften Kreisbewegungen über meinen Brust, bis das Blut vollkommen verschwunden war.

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