9 - [Der Prozess]

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Es vergingen nur ein paar Tage, trotzdem fühlten sie sich, wie eine Ewigkeit an.

In einem schwarzen Kleid, Schritten meine Eltern und ich in den riesigen Saal voran.

Wir setzten uns auf eine Bank. Neben uns saßen ebenfalls trauende Eltern.

Zwei Polizisten Schritten nun durch die riesige Tür. In ihren Händen, befand sich Ayla, in einem orangenen Anzug und ketten.

Sie setzte sich am Pult, der in mitten des Raumes stand, hin. Die Gesichter aller Anwesenden, zeugten nur noch von Wut.

Der Richter und die Geschworenen betraten nun den Saal. Sie setzten sich auf ihren Platz, und dann begann die Verhandlung:
,,Ayla Collins; Sie sind angeklagt wegen acht-fachen Mordes. Haben Sie irgendetwas zu Ihrer Verteidigung zu sagen" Sie sagte nicht, sie drehte sich einfach zu uns um und lachte. Entsetzen brach in der Menge aus.

Sie schenkte den Richter wieder ihre Aufmerksamkeit.
,,Was macht Sie so sicher, dass ich es getan habe?" Sie wollten mit den hinterbliebenden der Opfer spielen.

,,Wir haben Ihre Fingerabdrücke an den Leichen gefunden" Sie fing an zu lachen.
,,Genaugenommen haben Sie meine Fingerabdrücke nur an zwei der Leichen gefunden! Das Salzwasser hätte mögliche Fingerabdrücke an den anderen Leichen, längst weg gespült! Zugleich hätten die Fische, Hinterbliebene DNA gefressen. Sie haben nicht genügend Beweise, um mich für die restlichen Morde anzuklagen!" Schrie sie aggressiv, aber immer noch ruhig auf. Kurz verzehrte sich ihre Miene vor Schmerzen.

Nachdem sie versucht hatte, mich zu erwürgen, schoss man ihr in den Arm. Es war allerdings keine schwere Schussverletzung gewesen. Man holte uns aus dem Wasser und brachte uns beide ins Krankenhaus.

Man fand am Meeresgrund die Leichen von Jake, David, Hannah, Carmen, Adam und Ruby. Sie wurden alle bis zu den Knien zementiert, ihre Hände wurden alle in Ketten gelegt und so wurden sie letztendlich lebendig von den Klippen geschmissen.

Sie alle ertranken.

Es stimmt das man Aylas Fingerabdrücke nicht fand, aber trotzdem wusste jeder, dass sie es gewesen war.

Sie versuchte mich am Tatort umzubringen, und das war Beweis genug, um sie für die anderen Morde anzuklagen.

Mein Vater formte seine Hand zu einer Faust. Er wollte ihr das antun, was sie Ruby angetan hatte.
,,Sie haben vor den Augen der Kommissare versucht, die Schwester von einem der Opfers am Tatort umzubringen; Was haben Sie dazu zu sagen?" Ayla spielte mit den Hinterbliebenen und der Richter spielte mit ihr.

Ihr gerade noch selbstsicheres Lächeln verschwand.
,,Was soll mit ihr sein? Sie ist am Leben! Sie können mich nur für versuchten Mordes verklagen" Sie lachte kalt.

Ich schätze...das ich mich wirklich in sie verliebt hatte, mit jedem Wort brach mein Herz immer mehr. Ich hasste sie, und trotzdem tat es so sehr weh.

Der Richter knurte sauer auf.
,,Warum haben Sie es getan?!" Er schlug mit der Faust auf seinen Pult auf.

Sie drehte sich zu mir um. Sie schaut mir reuelos in die Augen.
,,Was glaubst du, warum ich es getan habe, Claire?" Sie lachte, doch es wurde von meinen Vater unterbrochen, der sie anschrie.
,,Verdammt nochmal, du kleines Mist-" Setzte er an, doch der Richter schlug mit seinen Hammer auf den Pult und ließ ihn verstummen.

Jeder im Saal richtete seine Aufmerksamkeit auf ihn.
,,Ich finde die Idee nicht schlecht. Miss Hilton, was glauben Sie? Warum hat Miss Collins all diese Morde begangen?" War das die Taktik des Richters?

Ich erhob mich von meinem Platz. Alle schauten zu mir auf. Meine Lippen zitterten.
,,Sie ist krank im Kopf!" Mir liefen die Tränen. Mir fiel kein guter Grund ein, warum sie all diese Morde begann.

Die Eltern der anderen Kinder, stimmten mir alle zu...nur der Richter nicht.
,,Ich glaube eher, dass Miss Collins dies bewusst getan hat. Sie empfindet Reue, nur will Sie dies nicht zugeben" Ayla zuckte leicht.

Sie sah sauer aus.
,,Warum sollte ich jemanden umbringen und dann Reue empfinden?!" Sie schlug mit ihren Händen auf dem Tisch auf.

Der Richter fing an zu lachen.
,,Der Autopsiebericht bestätigte, dass David Reid Ihr erstes Opfer war. Er war bekannt dafür, öfters krumme Dinger gedreht zu haben. Wenn er Drogeneinfluss stand, konnte er auch handgreiflich werden" Der Richter machte eine Pause, um ihre Reaktion zu sehen.

Sie sah etwas angespannt aus.
,,Sie haben alle sechs umgebracht, weil sie ihnen Steine in den Weg gelegt haben. Was hat also der Herr Reid getan?" Wenn Ayla zu erst angekriffen wurde, was hatte denn Adam getan?

Sie schnalzste genervt mit der Zunge.
,,Lassen Sie mich raten; Bei Mister Reid war es Selbstverteidigung, bei den anderen fühlten Sie sich bedroht und beschlossen sie umzubringen! Mittlerweile bereuen Sie es, nicht wahr? Fünf der Sechs Opfer haben Ihnen genaugenommen nichts getan, warum also?" Erhob sich der Richter und schrie sie an.

Ayla hielt sich die Hände über die Ohren und blickte zu Boden.
,,Halten Sie die Schnauze!" Alle erfreuten sich an ihren Leiden...ich ebenfalls.
,,Es hat was mit ihren Eltern zutun, nicht wahr? Warum haben Sie ihre Leichen nicht im Meer entsorgt?" Schlagartig platzierte sie ihre Hände woanders, ihre Körpersprache veränderte sich und ihr Gesichtsausdruck wurde wieder leblos.

Sie stand von ihren Sitz auf und lief durch den Raum. Die Polizisten hatten ihre Waffen schon erhoben.
,,Meine Eltern haben mir ständig gesagt; dass ich kein Glück verdiene. Glück gab es für mich nicht. In meiner Familie bedeutete Glück gleich Freude, doch diese Freude sollte ich mein gesamtes Leben verwehrt bleiben" Aylas Blick schweifte zu mir. Ihre Mundwinkel erhoben sich leicht.
,,Sie alle standen meinem Glück im Weg!" Sie lachte nur und setzte sich auf den kalten Boden.

Die Tränen der Eltern wurden immer schlimmer. Der Richter meinte; dass sie Reue empfand, doch ich spürte nichts davon.
,,Warum haben Sie Ihre Eltern nicht im Meer entsorgt?" Der Richter klang genauso entsetzt und geschockt, wie alle anderen in diesem Saal.

Von Boden aus, sprach Ayla:
,,Sie sollten mein Glück sehen. Ich wollte, dass sie wissen, dass ich es mir verdient habe" Der Richter und die Geschworenen erhoben sich.
,,Wir werden das Urteil bald verkünden!" Sie zogen sich zurück und Ayla wurde in Gewahrsam genommen.

In nahm meine weinede Mutter in die Arme.
,,Was hatte Ruby ihr denn getan?!" Schluchste sie.
,,Sie ist einfach ein Monster!" Antwortete mein Vater.

Ich fühlte mich furchtbar. Ich spielte direkt in Aylas Fantasie hinein. Ich machte sie glücklich, doch Ruby wusste, dass mit Ayla etwas nicht stimmte, doch meine Sturheit, kostete ihr am Ende das Leben!

Ich machte mir ununterbrochen Vorwürfe. So lange, bis die Geschworenen, der Richter und Ayla wiederkamen.

Wir alle erhoben uns von unseren Plätzen.
,,Das Urteil wurde gefällt! Ayla Collins, sie wurden des acht-fachen Mordes angeklagt und für schuldig befunden. Genießen Sie Ihre verbleibende Zeit, schließlich werden wir uns im Todestrak wiedersehen!" Der Schlag des Hammers fiel. Alle Anwesenden fielen erleichtert auf ihre Plätze zurück. Ayla wurde zum Tode verurteilt.

Ayla wurde von den Polizisten nach draußen begleitet, doch bevor sie den Saal verließ, hielt sie noch einmal vor mir an.
,,Ich genoss unsere gemeinsame Zeit" Mit einem leeren Ausdruck im Gesicht, verließ sie schlussendlich den Saal.

Oceans Melody Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt