9. Flying home

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23:17 Uhr
Ballsaal
Kuba
Wörter: 1866

"Keine Zeit zu sterben Bond!"

"Hatte ich auch nicht vor meine Liebe" schmunzelte er mich an und drehte sich dann um, um seinen, nun toten, Angreifer anzusehen. Doch wir hatten keine Zeit für große Überlegungen und Diskussionen, da erneut Kugel durch die Luft flogen und auch mit Sicherheit der eine oder andere dadurch getroffen wurde. "Kommen Sie mit!" rief er mir über die Geräusche hinweg zu und packte im selben Moment meine Hand um mich in Richtung des hinteren Ausgangs hinterher zu schleifen. "Wir können nicht gehen! Der-" rief ich aufgebracht, da der Wissenschaftler -wegen wem wir hier waren- wie spurlos verschwunden war, sah ihn jedoch gerade jetzt in Richtung Ausgang eilen. "Da" zischte ich schnell meinem Partner zu und Bond nickte, auch er schien ihn gesehen zu haben. Wir verschwanden nach draußen- mit Wissenschaftler. Dieser war draußen angekommen schon wieder dabei lautstark zu fluchen und sich gegen die quasi Entführung zu wehren. "Oh nein, schön mitkommen!"

Ich wusste nicht wohin Bond wollte, doch fragen tat ich lieber auch nicht, der feste Griff um mein rechtes Handgelenk reichte mir völlig aus. Doch sicherlich erst einmal dort hin wo wir nicht von der erstbesten Kugel erwischt werden würden. "Ich geb' M bescheid" murmelte ich leise und kramte mein Handy unter meinen Kleid hervor. Ich bekam keine Antwort, doch schließlich brauchte ich ja auch nicht seine Erlaubnis dafür. Nach nicht mal einem Klingelgeräusch wurde das Telefonat angenommen und ohne jede Begrüßung erzählte ich direkt was Sache war. M klang wie immer: gestresst, förmlich und geschäftlich- bei ihm hatte ich immer das Gefühl, er wolle mir gleich ein Haus oder ein Auto verkaufen.

Nun war James stehen geblieben. Es war wirklich eine kleine Seitengasse weit genug von dem Geschehen in dem Ballsaal weg. "Eine Maschine steht am Flughafen für euch bereit, verlier ihn nicht Isabella" brummte er und ich rollte mit den Augen um danach provokant James anzusehen. "Den Wissenschaftler oder ihre alte 007" schmunzelte ich ihn an, während ich dies M sagte. "Beide!" schmunzelnd meinte ich noch schnell das wir vielleicht noch ein Paar Handschellen für unseren russischen Freund brauchten und steckte ich mein Handy wieder weg.
"So schnell werden Sie mich nicht mehr los meine Liebe" grinste er charmant zurück und wieder verdrehte ich meine Augen. Das hatte vor einem Tag noch ganz anders geklungen, da wollte er mich förmlich rausekeln. "Wenn wär auch kein Problem" gab ich zurück und lächelte ebenso süß.

Nun mussten wir nur noch ein Taxi finden, das uns zum Flughafen bringen würde. Immerhin konnte ich da meine geliebte Walther p99 mitnehmen. Ohne dienstliche Anordnung würden sie mir diese sonst in der Sicherheitskontrolle abnehmen und wo sollte ich die wohl haben? Tja, sie war in einer Handtasche bei meinem Koffer und den restlichen Papieren in Bonds Villa auf Jamaica, wo wir jetzt ganze 500 km Luftlinie von entfernt waren. Und immerhin würde der Rückflug ein wenig angenehmer werden, als der nach Jamaica. Dort saß ich zwischen einem schreienden Baby mit seiner Mutter und einer älteren Dame die sich ständig mit der Mutti unterhalten hatte. Ich hatte den beiden angeboten die Plätze zu tauschen, damit sie sich nicht über mich hinweg unterhalten mussten, doch das wollte keiner von beiden. Also hatte ich ganze sechs Stunden Flug so verbracht und wenigstens ein bisschen versucht zu schlafen- erfolglos.

Es dauerte nicht lange ein Taxi zu finden, doch bevor wir einstiegen flüsterte mein Partner dem Wissenschaftler noch irgendetwas zu, von wegen er solle bloß still sein. Dieser sah danach ein wenig verstört aus und hielt den Mund. Überrascht stieg ich in das vesiffte Taxi, was nach Erbrochenem stank, ein und konzentrierte mich auf das was ich M in London erzählen würde. Was wohl, das der Typ nichts sagen wollte und fast abgehauen wäre, Bond ihm dann gedroht hat und er noch weniger gesagt hat? Na super das würde ja ganz toll werden. Aber allem voran werde ich Q, meinen besten Freund, wiedersehen- als hätte ich irgendwelche Freunde anderweitig. Er mag vielleicht schüchtern, nicht sehr sozialisiert oder ein absoluter Techniknerd sein, doch trotzdem konnte er unfassbar liebenswürdig und witzig sein. Und auch mein neuer Partner würde nun mit zurück nach London fliegen- das erste mal seit fünf Jahren würde er wieder beim MI6 sein. Ich hatte das Bedürfnis ihn danach zu fragen, doch unterließ es dann lieber da er so schon seine Stirn in Falten gelegt hatte und aus dem Fenster starrte.

Geheime Liebe 007Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt