Skaikru

Part 6

"Du möchtest sicher duschen..."
Ich werfe ihr noch kurz einen verwirrten Blick zu und dann brechen wir beide in Lachen aus.
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Ich kann nicht sagen wieso, doch ich fühle mich bereits sicher bei Clarke. Zu 100% sicher, dass ich den anderen Menschen hier so schnell vertrauen werde, bin ich nicht, doch das muss ich vermutlich auch nicht. Denn Clarke gibt mir ein kleines Gefühl der Sicherheit... Mit ihr fühlt es sich nicht so an, als ob ich gerade aus meiner Heimat fliehen musste und Hals über Kopf in eine Rakete gestiegen bin, um dann auf dieser Raumstation zu landen und für 5 Tage zu schlafen. Ich habe meine Heimat, die Erde, hinter mir gelassen und werde sie vermutlich nie wieder sehen.

"Ich möchte dich nicht in Schwierigkeiten bringen... Was hast du vor?", frage ich während sie mich die ersten Schritte noch stützt.
"Tust du nicht. Sollte es Probleme geben, war das meine eigene Schuld. Doch die wird es nicht geben, denn wir sind vorsichtig", zwinkert Clarke mir zu. Ich antworte nur mit einem unsicheren Lächeln, da sie meine Frage damit nicht beantwortet hat, doch dann gibt sie mir ein Zeichen, dass ich ihr folgen soll.
Erst noch etwas wackelig auf den Beinen bewege ich mich in ihre Richtung, bis wir zu zweit in der Tür zum stehen kommen. Sie schaut um die Ecke, bevor sie ihren Blick wieder zu mir richtet. "Kannst du laufen?"
Ich nicke als Antwort schnell und möchte gerade an ihr vorbeischauen, als sie plötzlich meine Hand nimmt und fast ruft: "Lauf!". Sie läuft, immer noch ihre Hand fest umschlossen um meine, voraus und mir bleibt nichts anderes übrig als hinterherzulaufen.

Der Boden fühlt sich kalt und rutschig an, doch durch Clarke's Geschwindigkeit bleibe ich irgendwie auf den Beinen. Den Weg konnte ich mir kaum merken, um so viele Ecken, durch so viele Türen und tausend Gänge die alle gleich aussehen, sind wir gelaufen. Mir ist irgendwann aufgefallen, dass der stechende, mir bisher unbekannte Geruch von der Intensivstation nachgelassen hat und durch einen angenehmen Geruch ersetzt wurde. Clarke's Geruch, wie ich schnell festgestellt habe.

Nach unserem Weg, gefühlt durch die halbe Raumstation, kommen wir vor einer Tür zum stehen. Clarke ist sichtlich außer Atem vom rennen, doch ich kann nur grinsen.

"Machst du sowas etwa öfter?", fragt sie zwischen ihren tiefen Atemzügen. Daraufhin kann ich nur lachen. "Du bist ziemlich fit, wie es scheint. Und nun hör auf zu lachen, wir haben hier nunmal nicht so gute Gelegenheiten viel Sport zu treiben", sagt sie lächelnd und stützt sich mit den Armen auf ihren Oberschenkeln ab. Ihre blonden Locken fallen über ihre Schultern nach vorne und ihr Brustkorb bewegt sich schneller als normal.

Ich genieße den Anblick kurz, wegen ihrem Kommentar verstummt mein Lachen sofort und ich kann nicht anders, als ihren Körper einmal komplett zu mustern. Gute Figur, dafür dass man hier nicht viel Sport treiben kann... Stabile Schultern, starke Arme, kräftiger- STOP!!! Meine Gedanken verwerfe ich ganz schnell wieder. Clarke hat es mir angesehen, ganz sicher. Jedoch sagt sie nichts dazu. Scheinbar hat sich ihre Atmung wieder normalisiert und sie schaut mich etwas ernster an. Moment mal. Ihr ernster Blick ist nicht in mein Gesicht gerichtet. Sie mustert mich von oben bis unten. Oh verdammt.

Der Moment ist vorbei. Clarke zieht einen Schlüssel aus ihrer Hosentasche und schließt die Tür auf, vor welcher wir zum stehen gekommen sind. Ich schaue mich noch einmal in dem Gang um, nur um sicher zu gehen, dass uns niemand gefolgt ist und ich Clarke nicht in Schwierigkeiten bringe. Dann folge ich ihr in den aufgeschlossenen Raum.

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Wie ich kurz darauf feststelle, ist dieser Raum nicht nur ein Raum, sondern eine ganze Wohnung. Clarke's Wohnung. Mit langsamen Schritten schlendere ich den Flur entlang, wo Clarke mich vorerst alleine gelassen hat. Ich schaue mir alles ganz genau an. Der Boden unter meinen Füßen ist nicht mehr kalt. Es ist Holz. Die Wände sind alle weiß, allerdings keinesfalls langweilig. Überall hängen Bilder, Gemälde, Dekorationen. Hat die etwa Clarke gemalt?, frage ich mich und lasse meine Hand über eine helle, hölzerne Komode wandern.