Wut

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Armselig, ein Buch über den Ex zu schreiben. Ich meine, wie verzweifelt muss man sein? Gut, es geht hier um einen Versuch, mit mir selbst wieder klarzukommen. Denn, dass er mich nicht will, heißt nicht, dass ich hässlich bin. Auch nicht, dass ich scheiße bin. Trotzdem fühlt es sich so an. Aber ich will niemandem den Gefallen tun, mich unten zu sehen.
Mich erfüllt im Moment eine unfassbare Wut. Weil es ihm augenscheinlich super geht, er wie immer gut aussieht und ich? Ich kämpfe hier mit allen Selbstzweifeln, allem Druck. Augenscheinlich geht's mir auch super. Wenn man nicht genau hinsieht.
Vielleicht bin ich auch so wütend, weil ich gerade abnehmen will und dies der erste Tag war. Ich bin ziemlich muskulös, nur dieses Hüft-und Bauchfett muss weg. Wie auch immer.
Ich hasse ihn. Nicht. Diese Situation. Man kommt nachhause, der Tag war schön, man geht auf Facebook und sieht unter den vorgeschlagenen Freunden den Ex-Freund, der ein neues Profil mit geilem Bild hat. Natürlich wurde mir keine Freundschaftsanfrage gesendet. Ich bin verrückt, vollkommen durchgedreht, man braucht Abstand zu mir.

Wieso? Wieso empfinde ich dabei so viel? Er ist ein Arschloch. Arschloch. Arschloch. ARSCHLOCH. Das geht in meinem Hirn dann vor. Schau nicht auf seine Seite, verdammt. Hör auf. Du sollst loslassen, du Idiotin!
Aber nein. Von Natur aus bin ich wohl dazu geschaffen, mir das Leben schwer zu machen, obwohl ich ein sehr zufriedenstellendes (zweideutiges Denken erlaubt) Dasein führen könnte.
Das Schreiben hat mich weniger wütend gemacht. Es hat mich davor bewahrt, zu viel nachzudenken.

Läuft. Zwar rückwärts und bergab, aber läuft.

Nächstes Mal mehr zu meiner Vergangenheit. Danke für die Aufmerksamkeit, Ladies and Gentlemen. Wahrscheinlich eher nur Ladies.

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