So, heute war ein Scheißtag. Naja, okay, der Tag an sich war nicht schlecht, aber meine Laune. Es ist ziemlich stressig gerade. Kennt ihr das, dieses Gefühl, euch wachse alles über den Kopf? Und ihr steht da, ohne es aufhalten zu können?
Bei mir hilft immer eine zweistündige Tanz-Session mit meiner Masterclass-Gruppe. Da bleibt keine Zeit zum Nachdenken. Aber das ist auch schon das einzige, was mein Gehirn ganz abschalten lässt. Ein gutes Buch tut's auch, doch wer zur Hölle hat Zeit dafür? Ich leider nicht.Wie auch immer, ich erzähle jetzt weiter von früher, vergangene Sommerferien. Nach unserem zweite Date, sah ich Blue fast zwei Monate nicht mehr, da er, wie Jessy gerne sagte, "durch die Weltgeschichte" reiste. Er war immer irgendwo mit seiner Familie. Manchmal bekam ich Bilder, was ich supersüß fand. Auch übers Schreiben freute ich mich, nur leider ist er nicht ganz der Typ zum Schreiben. Es war auch ein "Deal" dabei. Wenn er mir Fotos aus Norwegen, wo er war, schickte, würde ich ihm was vom Videoday in Köln mitnehmen.
Diese Wochen vergingen viel zu langsam für mich. Das Wetter war scheiße, man konnte nichts machen. Schließlich bekam ich auch Angina. Eigentlich werde ich nie krank! Nun lag ich im Bett, konnte nichts schlucken und fühlte mich elender als je zuvor. Die Sehnsucht nach Blue war so unerträglich. Einmal brach ich in Tränen aus. Meine Mutter nahm ich in den Arm und fragte, was los sei. Mir war elend, ich schluchzte nur:"Ich vermisse ihn so." Das war schon das zweite Mal, dass ich wegen ihm weinte. In dieser Zeit wurde ich ziemlich emotional.
Wie intensiv meine Gefühle für ihn waren, bekam er erst später mit. Als es zu spät war. Denn von solch einer Szene, wie gerade beschrieben, erfuhr er nie. Leute, verbergt eure Gefühle nicht so sehr wie ich, traut euch! Und verdammt, ich hatte überhaupt nicht in Erwägung gezogen, Blue verlieren zu können. Das war ein Fehler. Kämpft, wenn es noch nicht zu spät ist!Zurück zur Hauptgeschichte: Blue sagte, er komme erst am letzten Tag der Ferien zurück. Ich hatte beschlossen, ihm nicht zu schreiben, wenn er nicht schrieb. Und dann kam es, am Samstag vor Schulbeginn: "Heey." Um drei Uhr morgens abgeschickt. Ich ließ mir Zeit bis zehn. Er fügte sogar Fragezeichen hinzu. Ich antwortete schließlich. Es ging hin und her, ich dachte, es wäre einfach so. Und dann kam diese Frage:"Darf ich zu dir komm'?" Wow, omg, ich glaube, ich bekam eine Herzattacke vor Freude. "Du bist wieder da? Warum sagst du das nicht gleich?!", schickte ich ihm.
"Darf ich xD?", kam dann abermals. Es war gegen halb elf Uhr vormittags. Und mein Bruder sowie seine Freundin waren da, schliefen nach einer langen Partynacht. Mein Zimmer war ... unaufgeräumt. Ja, guut.
"Klar, können wir aber vorher noch ein wenig raus? Es ist schön " war meine Antwort. Dann auf einmal klingelte mein Handy. Blue rief an! Ich werd seine Stimme hören, ich werd seine Stimme hören! Meine Gedanken überschlugen sich.
"Hey."
"Hi."
"Wann kommst du denn?", erkundigte ich mich.
"Passt so Viertel vor zwölf?
"Ähm, ich trage noch Pyjama und so."
Ich musste lachen, weil das so 'ne süße(kein anderes Adjektiv passt) Situation war.
"Egal, yolo. Wie lang brauchst du?"
" ne halbe Stunde",erwiderte ich.
"Okay, ich brauch eh länger."
Das war wieder so eine Lage wie damals mit dem fettarmen Joghurteis. Sollte ich nicht länger brauchen? Egal. Los ging ein Sprint durch meine Wohnung...
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Blue
Teen FictionLiebe - wie sie alles verändert. Man vergisst nie den Menschen, der einem gezeigt hat, was Liebe ist. Sie verändert alles. Liebe ist blau.