Kapitel 2

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Seit einigen Monaten befand ich mich nun im vorletzten Semester meines Medizinstudiums. Für mich bedeutete das also momentan ein praktisches Jahr im Krankenhaus.

Mürrisch versuchte ich, meine Alexa auszuschalten, die mich um 5 Uhr morgens geweckt hatte. Doch leider reagierte sie einfach nicht und klingelte weiter munter vor sich hin. Sie hatte auf jeden Fall schonmal bessere Laune als ich.

Aber was sollte ich mich denn auch beschweren? Immerhin hatte ich mich bewusst für diesen Beruf entschieden und wusste, was dabei von mir erwartete wurde. 

Und auch wenn ich definitiv kein Frühaufsteher war, müsste ich da nun durch.

Nachdem ich mich nach einigen Minuten aus dem Bett gequält hatte, stand für mich fest, dass ich jetzt wahrscheinlich erst einmal einen Kaffee brauchen würde. Um ehrlich zu sein, war ich überhaupt kein Kaffee-Fan.

Ich mochte weder Kaffee, noch das frühe Aufstehen. Machte doch die perfekte Kombi oder nicht?

Meiner Meinung nach schmeckte Kaffee einfach nicht gut, aber im Laufe meines Studiums wurde er unverzichtbar. Und mit viel Vanillesirup konnte man ihn durchaus trinkbar machen.

Ich schlich mich leise in die Küche der Wohnung, die Leila und ich uns teilten.

Frankfurt kann unglaublich toll sein, aber die Mieten sind extrem hoch. Aber mir machte das wenig aus, da ich es schön fand nicht ganz alleine zu sein. Und so war immer jemand da und vor allem konnten wir uns gegenseitig unterstützen, wenn es bei einem von uns in der Uni mal stressig wurde.

Als ich den Kühlschrank öffnete, erwartete mich wie so oft eine gähnende Leere. 

Leila und ich waren beide voll beschäftigt mit unserem Medizin- und Jurastudium und unseren kleinen Nebenjobs, um die Miete aufzubringen. 

Da blieb nicht immer Zeit, richtig und regelmäßig einkaufen zu gehen.

Trotzdem hatte ich schon in den ersten Wochen meines Studiums gemerkt, dass es nichts Wichtigeres gab als das Frühstück.

Besonders in den letzten Wochen im Krankenhaus kam es oft vor, dass meine Mittagspause ausfiel. Deswegen wollte ich auf jeden Fall gestärkt aus dem Haus gehen.

Mit den letzten Eiern im Kühlschrank beschloss ich, mir ein Spiegelei zu machen, bevor ich mich noch schnell fertig machte und ins Krankenhaus fuhr.

Als ich im Auto saß, bemerkte ich weider dieses flaue Gefühl, welches mir schon seit ein paar Tagen immer mal wieder im Magen hing. 

Vielleicht waren die Eier von eben ja doch keine so gute Idee.

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Nach einem langen Tag mit mehreren Blutabnahmen und einer, wie ich finde, großartigen Operation durch einen unserer Chefchirurgen ließ ich mich erschöpft auf die Couch fallen.

Das war genau das, was ich gerade gebraucht hatte. Einfach eine weiche Unterlage, nachdem ich den ganzen Tag nur stehen konnte. Langsam tat mir mein Rücken tatsächlich weh.

Ich schloss die Augen und wollte mich einfach nur ein wenig ausruhen.

Dabei dachte ich an unseren kleinen Ausflug nach New York zurück. Die Brooklyn Bridge, der Central Park und natürlich Alec.

Als wäre es gestern gewesen, erinnerte ich mich an unser Treffen von vor zwei Monaten:


"Hallo", rief ich quer durch die große Wohnung. Als ich mich das erste mal genauer im Zimmer umsah, fand ich einen kleinen Zettel auf dem Nachttisch neben mir.

Pregnant by a MillionaireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt