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Ich wurde durch Sonnenstrahlen geweckt und öffnete gequält meine Augen. Wuhu, endlich 16. Just kidding. Ich war absolut schlecht gelaunt, es war der erste Geburtstag ohne meine Eltern und ich hatte definitiv keine Lust den zu feiern. Ich zog mir heute wieder das blaue Kleid an und ließ meine Haare offen. Ich ging runter und dort waren schon alle am Essen. "Guten Morgen", sagte ich und setzte mich neben Ruby. "Sophie du glaubst nicht, was Matthew mir gekauft hat", sagte Anne aufgeregt. "Was denn?" fragte ich auch, wenn es mich kein bisschen interessierte, ich wollte einfach wieder zurück in mein Bett. Anne zeigte mir voller Begeisterung ein wunderschönes Kleid. "Wow, das sieht toll aus", sagte ich und Anne drehte sich glücklich. Ich bin mir ziemlich sicher, niemand an diesem Tisch hier weiß von meinem Geburtstag. Nicht mal mein eigener Großvater, wow. Nach dem Essen nahmen wir unsere Taschen und machten uns auf den Weg zur Schule. Wie immer trafen wir ab der Hälfte Diana, diese begrüßte uns fröhlich und wir gingen ohne weitere Zwischenstopps zur Schule. Als wir an der Schule waren, lief Prissy mir glücklich entgegen. "Alles Gute zum Geburtstag, Maus", sagte sie glücklich und fiel mir in die Arme. Ich musste leicht lachen. "Vielen Dank", sagte ich und Ruby, Anne und Diana standen neben uns geschockt. "D-du hast Geburtstag?" stotterte Anne und gerade als ich antworten wollte, umarmte mich wieder jemand. "Happy Birthday Soph" sagte Billy und ich bedankte mich auch bei ihm. "Ja, aber-" wandte ich mich wieder an Anne, jedoch bevor ich aussprechen konnte, umarmten mich die drei und gratulierten mir. Als die Mädchen sich wieder alle zusammen stellten, waren nur noch Prissy, Billy und ich an der Stelle und warteten, bis die Schule anfing. "Alles Gute zum Geburtstag Martin" hörte ich eine sehr angenehme Stimme hinter mir. Ich drehte mich um und schaute Gilbert in die Augen. "Vielen Dank Blythe", sagte ich und er umarmte mich. Da alle anderen gerade dabei waren, in die Klasse zu gehen, bekam niemand außer Prissy und Billy davon mit. Wir gingen zu viert in die Klasse und ich setzte mich auf meinen Platz neben Josie. "Alles Gute", flüsterte sie mir zu und ich bedankte mich bei ihr. "So Kinder heute habt ihr nur zwei Stunden, da ich noch etwas Wichtiges zu erledigen habe", sagte Mr.Philips, als er reinkam, was hat er wohl vor? Ich schaute zu Prissy und sie zuckte nur mit den Schultern. Komisch, aber umso besser, dann kann ich gleich direkt wieder schlafen gehen. In der ersten Stunde hatten wir Geografie und zuerst hat Mr.Philips, Gilbert eine Frage gestellt, Gilbert konnte die Frage ohne Probleme beantworten, Anne konnte ihre Frage nicht beantworten, generell sah sie sehr nervös aus. Oh stimmt, sie hat gestern das erste Mal ihre Periode bekommen, bestimmt haben die Mädchen wieder irgendwelche peinlichen Storys erzählt, die nie so passiert sind. "Sophie, in welchem Gebirge fing ich den Mount Everest?" hörte ich Mr. Philips und er holte mich wieder zur Realität, ich stand auf und schaute nach vorne. "Im Himalaya" sagte ich und durfte mich wieder setzen. Nach der Stunde haben wir noch eine Stunde Mathe gehabt, in der ich mich ungewöhnlicherweise nicht einmal gemeldet habe, ich war einfach sehr schlecht gelaunt. Nach der Stunde packte ich meine Sachen zusammen und wollte raus gehen. "Martin, warte noch einen Moment", sagte Mr. Philips und ich blieb genervt stehen. "Du verstehst dich ja äußerst gut mit Prissy", sagte er und ich nickte, "ich möchte nicht das sie von unserem kleinem Ereignis vor paar Wochen mitkriegt, du kannst es ihr sagen, aber du weißt von wem deine ganze Zukunft abhängt", sagte er streng und da ich keine lust hatte zu diskutieren nickte ich einfach und er ließ mich zufrieden gehen. Ich rollte meine Augen genervt und ging raus. "Hey, wieso so schlecht gelaunt?" hörte ich Billy sagen, der anscheinend mit Gilbert und Prissy auf mich gewartet hat. "Was wollte er von dir?" fragte Prissy interessiert, ich schluckte und schaute in das Fenster aus der Klasse. Mr.Philips beobachtet uns.  "Es ging nur über meine Leistung und so" log ich meiner besten Freundin ins Gesicht und fühlte mich dabei sehr schlecht. Prissy nickte erleichtert. "Komm wir haben noch eine Überraschung für dich", sagte Billy und ich schaute sie fragend an. "Ein Geburtstagsgeschenk", sagte Prissy glücklich und ging einfach los. "Komm" sagte Gilbert und ging ihr hinterher wir gingen ungefähr 20 Minuten durch den Wald, bis wir an einem kleinen Bach ankamen, es war wunderschön, Prissy holte einen Kuchen raus und wir aßen ihn zusammen, es war mega schön und echt lustig. Die drei haben meine Laune echt verbessert. "Jetzt Geschenke", sagte Billy und drückte mir eine kleine Tüte in die Hand. "Aber warum? Das ist viel zu viel, ich brauche gar keine Geschenke von euch", sagte ich und Prissy zog eine Augenbraue hoch. "Das ist normal Soph, du bist unsere Freundin und du bist jetzt 16, das ist einer der wichtigsten Geburtstage im Leben, guck mal du darfst legal Alkohol trinken" lachte Prissy und ich schmunzelte. Wenn sie bloß wüsste. "Wenn du meinst", sagte ich und sah im Augenwinkel, dass Gilbert sich das Lachen verkneifen musste. Von Billy bekam ich eine schöne Haarspange und von Prissy zwei Bücher meiner Lieblingsreihe. Von Gilbert bekam ich einen Kettenanhänger, es war ein Stern und passte perfekt zu meinem Mond Anhänger. Ich bedankte mich bei den dreien und dann mussten Billy und Prissy nach Hause. "Mein Vater wollte dich noch sprechen", sagte Gilbert und wir machten uns auf den Weg zu den Blythes. "Was wollte Mr. Philips wirklich von dir?" fragte Gilbert mich auf dem Weg. "Ich soll Prissy nichts von der Sache mit dem Messer sagen, ich weiß Prissy liebt ihn, aber ich kann ihr nicht einfach ins Gesicht lügen", sagte ich und Gilbert nickte verständnisvoll. Bei Gilbert gingen wir sofort ins Zimmer von John. "Ah, meine Kinder setzt euch doch", sagte er schwach und Gilbert und ich setzten uns auf die Stühle neben seinem Bett. "Sophie, du bist jetzt 16, ich wünsche dir alles Gute zum Geburtstag, weißt du eigentlich, wollte ich dieses Geschenk Gilberts Frau geben, aber da meine Krankheit anscheinend schneller als Gilbert auf der Suche nach einer Frau ist, kriegst du es. Sophie, ich kenn dich schon gut genug und weiß das du dieses Geschenk nicht annehmen willst, aber du bist ein wundervolles Mädchen, und ich möchte, dass du es kriegst", sagte er und ich war maximal überfordert. "John, das ist-" fing ich an. "Sophie du weißt nicht, vielleicht ist es das letzte Mal, dass wir uns sehen, also bitte erfüll mir meinen letzten Wunsch" ich hasse es, wenn Menschen so reden. Ich nickte und nahm das Geschenk an, ich packte es aus, es war ein Armband, das Gilberts Mutter gehört hat, es war definitiv mein Geschmack und einfach wunderschön. "Es ist- wow-" stotterte ich vor mich hin, da ich noch nie so ein besonderes Geschenk bekommen habe. "Vielen Dank, ich- wie kann ich mich jemals dafür bedanken" versuchte ich einen ganzen Satz rauszubringen. "Sophie, du brauchst dich nicht zu bedanken, das ist ein dankeschön von mir an dich das ich jemanden meine Geschichten erzählen konnte, die er noch nie gehört hat, dass du mir stundenlang zuhörst und immer für meinen Sohn da bist", sagte John und Gilbert lächelte mich an. Oh man, womit habe ich das verdient. Ich verabschiedete mich von John und ging noch ein bisschen hoch mit Gilbert. "Wie geht es dir?" fragte Gilbert mich, als ich mich auf sein Bett setzte. "Eigentlich wollte ich den ganzen Tag nur im Bett verbringen, es ist schon bisschen komisch, es war der erste Geburtstag ohne meine Eltern, ohne meine Freunde seit der ersten Klasse, aber es war definitiv einer meiner besten Geburtstage", erzählte ich dem Jungen vor mir. "Wie Prissy so schön gesagt hat, du darfst jetzt endlich Alkohol trinken", sagte Gilbert und wir beide mussten lachen. "Feiert man Geburtstag in Paris eigentlich anders" fragte er mich dann neugierig und ich nickte. "Definitiv, also bei uns war es immer so das man morgens mit der Familie einen petit-déjeuner ich glaub das heißt bei euch branchen oder so und dann kommt der teil den ich immer gehasst habe, dann kamen hat freunde und man hat zusammen Kuchen gegessen getanzt und so weiter", sagte ich. "Warum mochtest du es nicht?" fragte er mich, "weil es mir immer zu viele Menschen waren", sagte ich und zuckte mit den Schultern. "Wir sind zwar nicht in Paris, aber puis-je vous demander une danse mademoiselle?" Gilbert fragte mich auf Französisch ob ich mit ihm tanzen will und hielt mir seine Hand vor die Nase. "Oh un vrai monsieur", sagte ich und nahm seine Hand. "Ich bin nicht der beste Tänzer, also erwarte nicht zu viel Martin", sagte er und ich musste lachen. Er legte eine Hand an meine Taille und mit der anderen Hand nahm er meine Hand. Wir tanzten ein bisschen und es war sehr lustig, da wir beide uns sehr oft vertanzten. Irgendwann ließ er meine Hand los und legte beide seine Hände an meine Taille, er zog mich leicht an sich ran und ich legte meine Hände um seinen Nacken. Ich bekam wie in den letzten Wochen schon so oft Schmetterlinge. "Sophie, du bist mir in den letzten Wochen sehr wichtig geworden und ich weiß nicht so ganz was du mit mir machst, aber du machst mich verrückt, deine Stimme, dein lächeln, deine Augen, einfach alles an dir und wenn Billy mit dir redet werde ich eifersüchtig und ich will einfach das du mir gehörst", sagte er und schaute mir tief in die Augen. Ich sagte nichts dazu, aber erwiderte seinen Augenkontakt. Seine Augen waren wunderschön und lösten in mir Gefühle aus, von denen ich noch nichts wusste. Er kam mir mit seinem Gesicht immer näher und ich schloss meine Augen. Ich spürte weiche Lippen auf meinen und erwiderte seinen Kuss sofort. Es war unbeschreiblich. Es war, als würde die Welt für diesen Moment stehen bleiben, es gibt nur mich und Gilbert. Nur mich und meinen Blythe.

butterflies {gilbert blythe ff}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt