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Ich ging einen Schritt zurück. “James, ich liebe Gilbert”, sagte ich und er schaute mich enttäuscht an. “Ich- ich muss weg”, sagte ich und lief nach Hause. Niemand war da. Ich ging ins Bad und tat es wieder. Ich bin so dumm. Gilbert hasst mich jetzt. Alle hassen mich. Es war noch hell draußen, trotzdem legte ich mich in mein Bett und schlief ein. 

´Tausend Menschen liefen um mich herum. Alle sagten was. Doch ich hörte sie nicht. Wo ist Mama und wo ist Papa. Sie werden schon nicht sterben, oder? Es ist meine Schuld´

Ich wachte völlig verschwitzt auf. Ich hatte lange keinen Albtraum mehr über das Feuer. Ich beruhigte mich langsam und schaute auf meine Uhr. 6 Uhr. Jetzt lohnt es sich eh nicht mehr zu schlafen. Ich ging ins Bad, mich waschen und zog mich um. Ich machte meine Haare und kam pünktlich zum Frühstück ins Esszimmer. Bash war da. Aber ohne Gilbert. “Guten Morgen”, sagte ich. Bash schaute mich nicht an. Und ich versuchte nicht wieder los zu weinen. “Wo ist Anne?”, fragte ich und setzte mich an meinen Platz. “Mit Gilbert spazieren, sie sollten gleich wieder da sein”, sagte Matthew und war leicht verwirrt. Was macht Gilbert mit Anne? Genau in dem Moment kamen die beiden durch die Tür. Anne war rot und Gilbert lächelte. Er zog ihre Jacke aus und hing sie auf. Anne setzte sich neben mich und Gilbert gegenüber von mir. “Oh Marilla, es war eine tolle Idee, die beiden zum Frühstück einzuladen”, sagte Anne. “Nicht Sophie?”, fragte sie mich und ich nickte still, ohne von meinem leeren Teller auf zu sehen. “Das nächste Mal kannst du ja James einladen”, lachte sie und ich sagte nichts. Ich konnte das alles nicht mehr. Ich spürte Gilberts Blick auf mir. "Ja, Sophie, was läuft zwischen dir und dem Franzosen”, sagte Bash. Ich schaute kurz zu Gilbert und unsere Augen trafen aufeinander. “Nichts.”, sagte ich und schluckte. Ich wollte hier weg. “Ich glaube, die beiden haben sich geküsst, warum würden sie sich sonst alleine treffen”, sagte Anne und ich schaute schockiert zu ihr. “Anne”, sagte Marilla, um sie zu stoppen. “Was hast du denn draußen ganz alleine mit Blythe vorhin gemacht?", sagte ich leicht wütend, Anne wurde rot. Ich schaute zu Gilbert, der sofort weg schaute. Ich wollte weinen. Ich hatte Angst vor der Antwort. “Nicht das, was du mit Hill gemacht hast”, sagte Gilbert jetzt. “Wie oft noch, es ist nichts passiert, zwischen mir und James”, sagte ich wütend. Wir hielten das ganze Gespräch über Augenkontakt. “Das sah aber ganz schön anders aus”, sagte er, “Und dann bringst du noch Blumen zu meinem Vater, fühlst du dich schlecht, dass du ein Versprechen gebrochen hast?”. Ich schluckte. “Ich habe mein Versprechen nicht gebrochen, ich habe nichts falsch gemacht”, sagte ich. “Da wäre ich mir nicht so sicher”, sagte er angeekelt. “Gilbert”, sagte ich traurig. “Was meint ihr?”, fragte Anne uns verwirrt. “Ich denke, es wäre das beste, wenn du James heiratest”, sagte Gilbert und aß sein Essen. Ich schluckte. “Entschuldigt mich”, sagte ich und ging aus dem Haus. Das war eine Nummer zu viel. Ich holte Sunny aus dem Stall. Ich wünschte, Mary wäre hier. Ich ritt zum See. Ich wusste einfach nicht mehr weiter. Ich verbrachte den ganzen Tag dort, ohne Essen. Ich glaube, ich habe die letzten drei Tage nichts mehr gegessen. Wie wäre es, wenn das jetzt das Ende von mir wäre. Würde sich Gilbert schlecht fühlen? Würde es ihn überhaupt interessieren? Liebt er mich überhaupt noch?

Und ihr glaubt, es könnte nicht schlimmer werden? Gilbert hatte mich eine ganze Woche lang ignoriert und die Woche darauf habe ich es gar nicht mehr versucht, mit ihm zu sprechen, da ich wusste, es wäre hoffnungslos.

butterflies {gilbert blythe ff}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt