Ich ging glücklich nach Green Gables und hörte schon laute Stimmen vom Haus. Ich ging rein und sah Anne und Diana, die beide ein Korsett von mir trugen, vor ihnen stand Mrs.Barry, die sehr sauer aussah. "Guten Abend, Mrs.Barry", sagte ich höflich und schaute mir die zwei Mädchen vor mir nochmal genauer an. Sie sahen ja wie soll ich sagen, sie sahen sehr betrunken aus. Ich musste mir echt das Lachen verkneifen. Als Marilla dazu kam, rastete Mrs. Barry völlig aus. "Ich möchte nicht, dass meine Tochter jemals wieder ein Wort mit Anne wechselt, die Mädchen werden in der Schule nicht mehr nebeneinander sitzen und sich nie wieder unterhalten", sagte sie und zog Diana aus unserem Haus. Ohje. "Ach komm her Anne", sagte ich und breitete meine Arme aus, sie kam zu mir und umarmte mich. Sie heulte, sie heulte schrecklich. Abends ging sie dann in ihr Zimmer und weinte weiter. Ich ging in mein Zimmer und legte mich in mein Bett. Definitiv nicht so bequem wie das von Gilbert. Morgen ist der Todestag meiner Eltern, was dieses Jahr alles passiert ist, ist unfassbar. Was hätte ich bloß ohne Gilbert gemacht, ich hätte mich auf jeden Fall nach mindestens 3 Monaten Avonlea selbst umgebracht. Wie sehr ich diesen Typen doch liebe. Mit diesem Gedanken schlief ich ein.
Es sind schon 3 Monate vergangen, zwischen mir und Gilbert lief alles perfekt, es hätte nie besser laufen können. Gilbert geht seit einigen Wochen nicht mehr in die Schule, da sich Johns Zustand drastisch verschlechtert hat. Ich bin täglich bei ihnen und unterhalte mich mit John. Er hat mir erzählt, dass er möchte, dass Gilbert nach seinem Tod auf Reisen geht.
Ich war mir ziemlich lang sehr unsicher was das Thema angeht, jedoch bin ich mir mittlerweile sehr sicher, dass Anne sich in Gilbert verliebt hat. Ich mein, ich würde ihr gerne die Wahrheit erzählen, aber es geht einfach nicht.
Als ich heute aufstand, hatte ich ein sehr unwohles Gefühl, es fühlt sich an wie an dem Tag, bevor meine Eltern starben, genau dasselbe Gefühl. Ich ging runter und unten haben schon alle gefrühstückt. "Oh Soph, du hast heute ungewöhnlich lange geschlafen, geht es dir gut?" fragte Matthew mich. "Ja, ja, es- ich konnte nur nicht gut schlafen", sagte ich und setzte mich neben Anne. "Du bist ja ganz heiß und blass", sagte Anne und Marilla schaute besorgt. "Sophie, wenn du willst, kannst du heute zuhause bleiben, du musst nicht in die Schule", sagte sie und ich überlegte. "Nein, nein, ich denke, ich sollte zur Schule", sagte ich und Marilla nickte. Nach dem Essen machten Anne und ich uns auf den Weg in die Schule. Ich hatte heute nicht ein einziges Mal was gesagt. Was Mr.Philips wohl in der letzten Stunde gemerkt hat, "Sophie an die Tafel" och ne. Ich stand auf und ging an die Tafel. "Schreib auf, was der Tod eines geliebten Menschen mit einem macht, ich meine du kennst dich ja gut damit aus" sagte er und ich konnte meinen Ohren nicht trauen. Ich schaute kurz zu Prissy, die Mr.Philips böse anschaute. "Nun ja, ich wüsste nicht, was das mit dem Thema zu tun hat", sagte ich und spielte an meinem Armband rum. "Oh schönes Armband, dürfte ich es sehen?", sagte er und kam auf mich zu, ich zog meinen Arm schnell hinter meinen Rücken. "Keine Angst", sagte er. "Wisst ihr Verluste, können einen sehr hart treffen, es gibt verschiedene Weisen ihn zu verarbeiten, die einen betrinken sich, nicht wahr Sophie?" fragte er mich vor der ganzen Klasse und ich schaute zu Prissy, da sie und Gilbert die einzigen waren, die davon wussten. "Oder was könnte man noch machen? Sophie hilf mir weiter", sagte er und ich wurde immer nervöser. "Oh da gibt's noch was Selbstverletzung, zeigt mir alle eure Arme", sagte er und schaute bei jedem auf die unter Arme, das macht er doch extra. "Sophie du bist dran", sagte er und ich legte meine Arme auf meinen Rücken. "Oh Sophie, wenn es nichts zu verstecken gibt, dann kannst du sie uns doch zeigen", sagte er und ich ging zu meinem Platz. "Mr. Philips ich wüsste nicht so ganz, was sie an meinen Armen interessieren sollte, ich denke, es interessiert die ganze Klasse genau so wenig, wie mich ihr Unterricht, was ich als Zeichen sehe, jetzt gehen zu können", sagte ich und ging mit meinen Sachen einfach aus dem Gebäude. Mir war es sowas von egal was jetzt alle von mir denken werden, ich wollte einfach weg von den ganzen Leuten. "Warte Sophie" hörte ich Anne hinter mir schreien und ich blieb stehen. "Vergiss es einfach, bitte sprich mich nie wieder darauf an und jetzt lass mich bitte einfach in mein Bett gehen", sagte ich und Anne nickte. "Komm ich, mach dir einen Tee", sagte sie und zog mich bis nach Green Gables. Als wir zuhause waren, machte Anne einen Tee, jedoch klingelte es plötzlich an der Tür. Marilla machte die Tür auf und ich hörte eine bekannte Stimme. "Oh nein, Gilbert, mein herzliches Beileid" hörte ich Marilla sagen, womit sich mein Gefühl endgültig bestätigte. Ich ging zur Tür und sah, wie Gilbert eine Träne über die Wange lief. Bevor ich jedoch irgendwas machen konnte, wurde ich leicht auf Seite geschubst von Anne. Sie lief zu Gilbert und umarmte ihn. Ehrlich jetzt. Gilbert schaute mir die ganze Zeit dabei in die Augen und er umarmte sie nicht zurück. "Willst du reinkommen?" fragte sie dann und Gilbert schien ziemlich überfordert. "Anne ich glaube, Blythe braucht ein bisschen Zeit für sich selbst", sagte ich und er nickte. "Okay Gilbert, dann sehen wir uns bald", sagte Anne und er ging wieder. Als Anne in ihr Zimmer ging, zog ich mir schnell meine Jacke an und lief Gilbert hinterher. Er schien ziemlich sauer, er trat grad gegen einen Baum und ich blieb stehen. Mir lief eine Träne über die Wange und er bemerkte mich. "Er ist tot", sagte er traurig und ich umarmte ihn. Ich zog ihn ganz fest an mich und er heulte. Er weinte schrecklich und zog mich ganz fest an ihn. "Ich will nicht mehr, Sophie", sagte er und ich drückte ihn ein bisschen weg von mir. Ich nahm sein Gesicht in meine Hände und er schaute mich traurig an. "Hör mir zu, weißt du noch, als dein Vater mir erzählt hat, dass ich leben soll, leben für meine Eltern, das sollst du jetzt tun, schatz, leben, leben für deinen Vater", sagte ich und küsste ihn. Auch in dieser scheiß Situation war es ein wunderschöner Kuss. Vielleicht sogar einer unserer schönsten. "Ich liebe dich Martin", sagte er und brachte mich heute das erste Mal zum Lächeln. "Ich dich auch Blythe", sagte ich und wir küssten uns wieder. "Ich werde ihn nie wieder sehen", sagte Gilbert traurig und ich wischte ihm eine Träne von der Wange. "Der Tod hat ihn abgelöst von seiner schrecklichen Krankheit und jetzt reist er weiter in eine Welt, die wir noch nicht kennen", sagte ich ihm und er lächelte. "Oh man Sophie, was würde ich nur ohne dich tun?", sagte er und wir spazierten stumm durch den Wald und Gilbert hielt meine Hand so fest, als ob ich gleich weg laufen würde.
Heute ist der Tag der Beerdigung von John Blythe. Es war sehr still in unserem Haus. Ich zog mir ein dunkles Kleid an und ließ meine schulterlangen Haare offen. Wir gingen zusammen zum Friedhof, ich stand mit Prissy und Billy in der Nähe von Gilbert. Er sah unglaublich verletzt aus. Am liebsten würde ich mich zu ihm stellen und ihm halt geben. Nach der Rede vom Priester gingen alle zu den Blythes, wir drei blieben noch stehen und gingen dann zu Gilbert. "Das wird wieder Blythe", sagte Billy und klopfte ihm auf den Rücken. "Wir sollten ihn alleine lassen, komm Billy", sagte Prissy und ging mit ihm. "Kommst du Soph?" fragte Billy mich, jedoch spürte ich wie eine kalte Hand nach meiner Griff. "Ich komm gleich nach", sagte ich und die beiden gingen. "Er wollte, dass ich reise und die Welt entdecke", sagte Gilbert, als wir uns auf eine Bank setzten, er knetete nervös seine Hände und ich wusste langsam, worauf er hinaus will. "Du willst reisen gehen?" fragte ich und schluckte und sah, wie Gilbert vorsichtig nickte. "Soph, wenn du das nicht willst, dann bleib ich hier, für dich okay?", sagte er und ich schaute ihn an. "Schau mich an Gilbert", sagte ich und er schaute mir tief in die Augen. "Hör mir zu, ich steh dir nicht im Weg, wenn du reisen willst, gibt es nichts, was dich aufhält, Gilbert tue das, was dich glücklich macht, ja? Deinen Vater würde es glücklich machen und mich auch. Ich liebe dich und das egal, wie weit die Entfernung zwischen uns ist", sagte ich und er lächelte. "Heißt das, ich habe deine Erlaubnis?" fragte er und ich musste lächeln. "Natürlich haben Sie die Erlaubnis Mr.Blythe unter einer Bedingung", sagte ich und hob meinen Finger. "Und die wäre Miss Martin?", sagte er, "Mindestens jede zweite Woche einen Brief, sonst ruf ich eine Vermisstenanzeige aus", sagte ich und er lachte. "Mein ich ernst", fügte ich noch hinzu. "Okay, nur wenn ich dich jetzt küssen darf", sagte er und ich zog ihn an mich ran. "Vergiss mich aber nicht auf deiner Reise", flüsterte ich, bevor ich ihn küsste. Als wir uns lösten, flüsterte er, "Niemals könnte ich das Beste, was mir je passiert ist, vergessen" und wir machten uns auf den Weg zu seinem Haus. Kurz davor stoppte er, "Ich kann da nicht rein", sagte er und ich schaute mich um. "Willst alleine sein?" fragte ich und er nickte leicht. "Wir werden uns sehen, Blythe" sagte ich, "Natürlich Martin", sagte er und ich ging in das Haus.
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butterflies {gilbert blythe ff}
Fanfiction"Warte Sophie", sagte Gilbert, jedoch zog ich meine Jacke an und ging. "Sophie", sagte er und hielt meine Hand fest. "Was Blythe?", sagte ich und schaute ihn an. "Lass es mich erklären", sagte er, "Was willst du mir erklären, huh?", sagte ich und er...