22 | Plan B

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Kai POV:
Ich hörte Stimmen. Vertraute Stimmen. Die Stimmen meiner Freunde. Langsam kam wieder Betrieb in meinen Körper. Ich spürte allmählich meine Gliedmaßen, meine weniger schmerzenden Wunden und vorallem meinen pochenden Kopf. Das letzte, woran ich mich erinnern kann, ist, dass Garmadon zusammen mit Lilly bei mir war. Ich bin mir nicht ganz sicher, was genau passiert war, aber an Dinge danach konnte ich mich nicht mehr entsinnen.

Träge versuchte ich meine Augen zu öffenen und mich aufzusetzten. Ich hielt mir meinen Kopf, doch ich saß schlussendlich. Der Raum in dem ich lag, war mein Zimmer. Was hatte ich bitte verpasst, dass ich jetzt hier im Kloster aufwache? Oder ist das nur ein Traum? Kurz darauf kam mein Schmerzempfinden zurück. Nein es ist definitiv keiner.

Ich wusste, dass es nicht klug war, doch ich konnte nicht anders, als aufzustehen. Meine ersten Schritte glichen einem Kleinkind, dass gerade zum ersten Mal läuft. Doch dann hatte ich den Dreh halbwegs raus. Ich tapste, die Treppen hoch, den Stimmen hinterher, die ich gehört habe. Mein Weg führte mich ins Wohnzimmer, in dem all meine Freunde saßen. Alle außer Lilly.

Meine Schritte waren scheinbar so laut, dass sie mich direkt entdeckten. "KAI!!" rief es aus unterschiedlichen Richtungen. Einen kurzen Moment später umarmte mich auch schon meine Schwester. "Ich bin so froh, dass es dir gut geht" flüsterte sie schluchzend. Ich musste lächeln. "Kai, Kumpel, gehts dir gut?" fragte Cole. "Ja alles gut" antwortete ich. Diese Aussage war von vorne bis hinten gelogen. Jeder Arzt der Welt würde mich zu mindestens 5 Tagen Bettruhe verdonnern.

"Sagt mal, wo ist denn Lilly?" wollte ich dann doch wissen. Eine Stille im Raum brach aus. Lloyd, der bis dahin nur von der Couch aus beobachtete hatte, erhob sich. Er kam auf mich zu, packte meinen Arm und zog mich in das Zimmer seiner Schwester. Da lag sie auch. Bewusstlos. Sie sah so friedlich aus. "Pass auf Kai. Garmadon hat sich Lillys Elementarkräfte zu eigen gemacht und versucht damit gerade Ninjago zu unterwerfen. Wir haben uns erstmal zurück gezogen. Bleib gerne hier, wenn du willst" sagte er ruhig und verließ das Zimmer. Ich setzte mich an Lillys Bett und beobachtete sie eine ganze Weile.

Nach einiger Zeit fing sie an, sich zu bewegen. Es schien mir so, als hätte sie einen Alptraum. Und damit lag ich garnicht so falsch. Sie schreckte hoch und musste sich erstmal sammeln. Ich legte behutsam meine Hand auf ihren Rücken. "Atme, atme" sprach ich ruhig. Lilly hob ihren Kopf, starrte mich kurz an und umarmte mich dann fest. Ich erwiderte diese Berührung.

"Dir geht es gut" schluchzte sie leise. Ein Lächeln schlich sich in mein Gesicht. "Was hat dich so aus dem Schlaf gerissen?" fragte ich schließlich. Jenes Mädchen lockerte die Umarmung. "Es war ein Traum, denke ich..." antwortete sie zögernd. Sie schien erst zu überlegen. Erst als ein Knurren im Raum ertönte, kam sie wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. "Du hast wohl Hunger?" fragte sie mich belustigt. "Ja, das Hotel Garmadon bot keine ausreichende Verpflegung. Es bekommt definitiv keine gute Bewertung." Sie lachte. Genau dieses Lachen hab ich so vermisst. "Ich könnte allerdings auch was vertragen" meinte Lilly dann.

"Na dann folgt mir" erklang eine Stimme hinter mir. Ich drehte meinen Kopf in die Richtung, von der sie kam, und erblickte meine Schwester. "Entschuldigt, falls ich euch gestört habe. Ich wollte eigentlich nur verkünden, dass Zane gekocht hat und es riecht köstlich" schwärmte Nya.

Lilly und ich setzten uns in Bewegung und folgten meiner Schwester bis in die Küche.

Lloyd POV:
Nya kam gefolgt von unseren 2 Verwundeten in die Küche. Ruby und Mama ließen die Gelegenheit natürlich nicht aus, um Lilly großzügig zu umarmen. Ich allerdings auch nicht. Es war das erste Mal seit langem, dass ich meine kleine Schwester so umarmte. Es war ein wunderbares Gefühl.

"Hey, du Dramaqueen. Würdest du mich bitte loslassen? Ich hab Hungeeer" bettelte sie belustigt einen Moment später. Ich musste schmunzeln und lockerte die Umarmung. Wir alle setzten uns zu Tisch und fingen an das wie immer köstliche Mahl von Zane zu essen.

***

"Also was machen wir jetzt? Beine hochlegen?" fragte Jay nach dem Essen. Mein Blick schweifte über den Tisch und blieb an Lilly hängen. Wir tauschten Blicke aus, wobei wir wohl genau dasselbe dachten ohne auch nur eine Wort zu benutzen. "Beobachten. Wir müssen schauen wie drastisch sich die Lage in Ninjago ändert" sprach ich dann unsere Gedanken aus.

"Cole, Ruby, Zane. Kundschaftet die Gegend sowie aktuelle Gegebenheiten aus! Achtet besonders drauf nicht entdeckt zu werden" befahl meine Schwester den Genannten dann. Diese 3 eignen sich wirklich am besten, da sie durch wenig Aufwand viele Informationen für uns einbringen können. Sie willigten ein und machten sich sofort auf den Weg.

Nya sagte, sie wolle unsere Ausrüstung noch etwas aufmotzen. Jay begleitete sie. Misako wollte Kai noch einmal untersuchen, womit nur noch Ich, Lilly und der Sensei im Raum zurückblieben. "Hey Onkel Wu, ich hab da noch 'ne Frage" sprach meine Schwester. Wu und auch ich blickten interessiert zu ihr. "Garmadon hat fieberhaft nach dem Buch der dunklen Magie gesucht und es schlussendlich bekommen. Nur mit diesem Buch ist es ihm doch gelungen, meine Kräften zu bekommen. Was ist, wenn das auch andersrum geht und wir Garmadon meiner Kräfte wieder entziehen können? Gibt es in diesem Buch auch einen Zauberspruch dafür?" äußerte sie ihre Idee.

"Ich habe dieses Schriftstück immer wie eine tickende Bombe behandelt und nie angefasst. Deswegen bin ich mir nicht sicher, was wirklich drin steht. Aber es gibt einen Weg das rauszufinden." "Ach ja, wie?" wollte ich nun wissen, da auch ich diesen Vorschlag für gut befand. "Wir holen das Buch", Lilly und ich waren etwas überrascht, "Es liegt nämlich sicher noch in Garmadons Basis. Ihm würde es zu viele Umstände machen, alles mitzunehmen."

"Sensei, das ist genial!" "Ja finde ich auch. Onkel, wir müssen uns schnell auf den Weg machen" sagte jenes Mädchen. "Ich werde auch mitkommen." "Nein Lloyd, Lilly hat recht. Ein Anführer sollte hier bleiben." "Außerdem sind wir zu zweit schneller" stimmten meine Verwandten dagegen.

Ich gab mich letztendlich geschlagen und die beiden machten sich auf den Weg.

𝗪𝗲𝗻𝗻 𝗱𝗶𝗰𝗵 𝗱𝗶𝗲 𝗩𝗲𝗿𝗴𝗮𝗻𝗴𝗲𝗻𝗵𝗲𝗶𝘁 𝗲𝗶𝗻𝗵𝗼𝗹𝘁 || ɴɪɴᴊᴀɢᴏ ғғWo Geschichten leben. Entdecke jetzt