𝗪𝗲𝗻𝗻 𝗱𝗶𝗰𝗵 𝗱𝗶𝗲 𝗩𝗲𝗿𝗴𝗮𝗻𝗴𝗲𝗻𝗵𝗲𝗶𝘁 𝗲𝗶𝗻𝗵𝗼𝗹𝘁 || ɴɪɴᴊᴀɢᴏ ғғ

23 | Eine riskante Mission

Zane POV:
Ruby, Cole und Ich begaben uns ins Innere von Ninjago City. Überall patrollierten die Untertanen des Lords. Sie schienen jeden noch so kleinen Winkel genau zu untersuchen. Im Zentrum der Stadt: Ein riesiges, sehr hohes Gebäude, von dem aus man die komplette Gegend überblicken kann - der Borgtower. Schon oft ließen sich dort Bösewichte nieder. Es wunderte mich also nicht wirklich, dass es dieses Mal auch so war.

Wir schlichen uns gemeinsam den Turm nach oben. Garmadons Aura verdichtete sich immer weiter bis sie einfach nur noch furchterregend war. Nachdem wir das 56. Stockwerk erreicht hatten, entschieden wir uns nicht weiter zu gehen. Einerseits wegen der immer mehr werdenden Wachen. Andererseits wegen dem Risikofaktor, durch jene Aura aufgespürt werden zu können.

Ich und die anderen Zwei kehrten zum Kloster zurück. Wir hatten genug Informationen zur weiteren Planung gesammelt und wurden nicht entdeckt.

Nya POV:
"14er Maulschlüssel" sagte ich, streckte meine Hand aus und Jay gab mir mein gewünschtes Werkzeug. Wir beide arbeiteten schon eine Weile daran, unsere Ausrüstung effektiver und robuster zu machen. Katanas, Speere, Wurfsterne sowie Sensen haben wir bereits geschärft und gegebenenfalls deren Griffe verbessert; Meine Samurai-X-Rüstung wurde aufgemotzt; Und gerade arbeiten wir daran, die Fahrzeuge zu tunen. Ich hoffe wir schaffen es damit Garmadon ordentlich in den Hintern zu treten.

Misako POV:
"Deine Wunden sehen den Umständen entsprechend gut aus. Manche sind noch stark entzündet, aber das sollte sich bald wieder legen. Trotzdem solltest du dich noch nicht voll belasten. Nahkämpfe sind weitesgehend Tabu!" erklärte ich dem Feuer-Ninja nach der Untersuchung. Normalerweise sollten seine Schmerzen und Beschwerden noch so groß sein, dass er freiwillig im Bett bleibt, aber er ist nunmal Kai: Selbst wenn er im Sterben liegen würde, würde er alles für das ihm Wichtigste tun.

Der Junge setzte sich wieder auf und zog sein T-Shirt wieder an. Wenn ich mich nicht irre, konnte ich für kurze Zeit sogar den Schmerz in seiner Mimik erkennen. Verständlich nach einer harten Folter. "Sag mal, wie läufts eigentlich mit Lilly?" fragte ich um das Thema zu wechseln. Er wurde direkt rot. "Nun ja äh" seufzte er zufrieden. "Ich verstehe schon. Über so ein persönliches Thema spricht man nicht so offen", meinte ich verständnisvoll, "Aber falls du meine Meinung hören willst: Ich finde, dass es niemand besseren als dich für meine Tochter gibt. Du passt dazu. Das hast du schon immer." "Danke, Misako", lächelte er glücklich.

Ich verließ langsam den Raum und ging Richtung Wohnzimmer. Lilly wollte ich ja schließlich auch noch unter die Lupe nehmen. Doch die einzige Person, die ich in jenem Zimmer antraf, war mein Sohn. "Wo sind denn Lilly und Wu?" fragte ich ihn. "In Garmadons alter Basis. Sie wollen das Buch der dunklen Magie holen und Lillys gestohlene Kräften zurück zu bekommen." "Wie bitte?!" sprach ich etwas entsetzt. "Keine Sorge, Mama. Die kennen sich doch aus" beruhigte Lloyd mich.

Lilly POV:
Wir kamen nach kurzer Zeit an dem Ort an, der alles veränderte - Lord Garmadons Basis. Der Sensei und Ich stiegen von meinem Elementardrachen ab und liefen in Richtung Eingang.

Der Bunker sah unverändert aus. Unverändert dunkel. Unverändert kalt. Unverändert boshaft.

Wir schritten durch die langen Gänge bis wir den großen Hauptsaal erreichten. "Teilen wir uns auf. Falls jemand etwas findet, sagt er Bescheid" schlug ich vor. Mein Onkel nickte.

Ich bewegte mich auf die östlich gelegenen Räume zu. So gründlich wie möglich suchte ich jeden Fleck ab. Nach einer Weile fand ich zwischen einem staubigen Schrank und ein paar Kisten ein altes Buch. Es lag unter ein mehreren anderen Bücher, stach aber durch den auffälligen roten Schriftzug Buch der dunklen Magie heraus. Das war es. Das war das Schriftstück, was uns helfen kann, die Welt zu retten.

Schnell rief ich Sensei Wu zu mir. Er beäugte meinen Fund sorgfältig. Der Alte blätterte durch die vielen zum Teil zerrissenen Seiten. Ich sah ihm nur zu, denn ich hätte keine Ahnung gehabt, wonach ich suchen müsste. In solchen Dingen ist mir mein Onkel nun doch meilenweit überlegen. Die Zeit schien nicht vergehen zu wollen und ich wurde immer schläfriger, bis ich wegnickte.

Nach einer gefühlten Ewigkeit wachte ich wieder auf und sah wie der Sensei eine Seite des Buches genau anstarrte. Er schien angestrengt die schwarzen Schriftzeichen zu entziffern. Seine Miene lichtete sich dann allerdings und er sagte: "Lilly, ich glaube, ich habe einen Weg gefunden, wie wir Garmadon besiegen können. Fliegen wir schnell zu den Anderen zurück!" "Alles klar" antwortete ich ihm fest entschlossen. Endlich konnten aus diesem muffigen Bunker heraus!

Wir beide machten uns wieder auf den Weg zum Kloster, wo wir wenig später ankamen. Der Sensei und ich stiegen von meinem Drachen ab, dieser verschwand, und wir gingen in unsere Behausung.

"Da seid ihr ja! Und? Was gefunden?" fragte mein Bruder gleich eifrig. Die anderen Ninja im Raum schienen auch sehr interessiert. Mein Blick schweifte zu Wu, der auch gleich anfing zu erzählen: "Es gibt tatsächlich einen Gegenzauber, um Garmadon all seine Kräfte, die er geraubt hat, zu entziehen. Allerdings muss der, dem die Kräfte entzogen wurden, dem Dieb die Hand auflegen, ihn also berühren, und dann diesen Zauberspruch aufsagen", er zeigte mit dem Finger auf ein paar Hieroglyphen-ähnliche Schriftzeichen. "Das klingt ja alles ganz toll, aber wo ist der Haken?" wollte Cole wissen. Der Sensei antwortete nur monoton: "Sollte es der Person nicht gelingen, den Zauber vollständig aufzusagen, stirbt nicht nur der Dieb sondern auch die Person selbst."

"Lil-" "Dann muss ich mich wohl beeilen" unterbrach ich meine beste Freundin. "Was?! Das kannst du doch nicht machen! Das Risiko ist viel zu groß... un- und was, wenn du..." Lloyds anfänglich eher wütende Stimme wurde immer leiser und zerbrechlicher. Ich drehte mich zu meinem Bruder, der diesen undefinierbaren Blick drauf hatte.

Er machte sich riesige Sorgen um mich. Klar. Das würde ich auch, wenn er es wäre, der sein Leben riskiert. "Auch wenn ich bei unserer nächsten Mission draufgehen könnte, müssen wir versuchen, Ninjago zu retten. Das ist nunmal unser Job. Nicht wahr?" Keiner wusste, was er sagen sollte.

Nicht mal einen Augenblick später, spürte ich eine festen Umarmung von niemand geringerem als meinem Bruder. "Ich will nicht, dass wir schon wieder getrennt werden..."