24 | Hürden

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Lilly POV:
Ich lag nachdenklich in meinem Bett. Morgen beginnt die wohl riskanteste und größte Mission, die unser Team je absolviert hat. Mir schwirrten so viele Gedanken im Kopf, dass ich noch nicht mal einschlafen konnte: Was passiert morgen? Welche Probleme treten auf? Schaffen wir es, die Welt zu retten?

***

Es war früher Morgen. Die Sonne war noch nicht mal richtig aufgegangen. Nach einem kleinen Frühstück sind wir direkt mit den Drachen nach Ninjago City aufgebrochen. Ein Hauch von verlassener Stadt lag in der Luft. Keine Menschenseele war zu sehen. Zumindest noch nicht.

Ich und mein Team kamen auf Schleichwegen zum Borgtower. Wir betraten das Gebäude durch den Hintereingang und stießen schon auf erste Probleme. "Leute, das ist eine Sackgasse." "Garmi will wohl, dass wir die Vordertür eintreten." stellten Cole und Jay fest. "Wir werden ganz sicher nicht den Haupteingang nehmen. So laufen wir denen doch genau in die Falle." meinte Kai. "Und was schlägst du vor?" fragte Nya neugierig.

"Na wenn wir vorne und hinten nicht reinkommen, nehmen wir eben die Seite!", erklärte Lloyd. "Warte, warte! Du willst doch nicht allen Ernstes die Flanken eines 200m hohen Turms vollbesetzt mit Feinden hinaufklettern?" fragte ich ungläubig nach. Sein Blick verriet mir, dass er das vollkommen ernst meinte. Und dann sagt der mir, ich sei nicht ganz dicht! Der kann was zu hören kriegen, wenn wir dem werten Lord ordentlich den Hintern versohlt haben!

Gesagt, getan. Auch wenn keiner Lloyds Plan in irgendeiner Weise gut fand, war das wohl unser einziger Weg. Wir fingen an die 100 Etagen des Borgtowers zu erklimmen. Plötzlich zerbrachen die Fensterscheiben unter uns. Garmadons Männer hatten uns, wie es aussieht, bemerkt. Sie kamen immer näher.

Nya und Jay, die am weitesten unten kletterten, versuchten die Feinde mit ihren Elementarkräften zu verlangsamen. Doch dieses Vorhaben wurde unterbrochen, als wir merkten, dass jene seit dem letzten Mal enorm aufgerüstet hatten.

Garmadons Untertanen trugen nun eine Rüstung aus Metall mit Gummi überzogen, was sie für Wasser und Elektrizität natürlich unantastbar macht. Außerdem führten sie ein langes Katana mit sich und... eine Pistole?!

Nun wurde mir allmählich klar, dass diese Untertanen Menschen sein müssen. Wer sonst könnte Schusswaffen präzise benutzen? Möglich wäre, dass Garmadon diese Leute gezwungen oder sogar erpresst hat oder vielleicht so-

Und schon fielen etliche Pistolenschüsse, die wir selbst durch unsere Elementarkräfte nicht ganz blocken konnten. Immerhin hingen wir gerade 100m in der Luft. Da wir eh schon entdeckt wurden und es nur noch 50 Etagen bis nach oben sind, sagte ich zu meinen Teamkameraden: "Leute, entfaltet eure Drachen!"

Damit flogen wir nun die restlichen Stockwerke nach oben. Kurz vor den letzten Etagen machten wir halt. "Oh man, warum muss immer uns sowas passieren? Oh lieber Gott. Was kommt als nächstes? Fliegende Killer-Vögel?!" regte sich Jay immernoch murmelnd auf. Irgendwie musste ich schmunzeln: Wie kann der Typ nur immer so ein Schwarzmaler sein? Ich wand mich von ihm ab und fragte: "Geht's allen gut?"

Mein Blick glitt zu meinen Teamkameraden. "Wie genau definierst du gut?" fragte Nya dann. Besorgt sah ich sie an. Sie nahm die Hand von ihrer rechten Seite. Darunter verbarg sich eine blutende Wunde. Die Patrone einer Waffe konnte man klar erkennen. "Scheiße, Nya..." äußerte sich Kai erschrocken. "Mich hat's auch erwischt." meinte Cole und deutete auf sein Bein. Ruby war schon ganz blass geworden, während Zane, Lloyd und ich überlegten, was wir nun machen.

Wir entschieden uns dazu, auf Etage 86 erstmal Rast einzulegen. Wir versteckten uns in einem kleinen Nebenraum, der gerade mal 5 Quadratmeter groß war.

"Nya, Cole lasst mich eure Wunden checken." meinte Zane. Der Wasser-Ninja hatte eine ziemlich tiefe Schusswunde. Zane zog die steckengebliebene Patrone raus, was Nya große Schmerzen bereitete. Danach holte er etwas aus seinen Taschen: ein Tuch. "Lilly, verbinde damit bitte ihre Wunde." bat er mich und überreichte mir das Tuch. Ohne zu zögern kam ich seiner Bitte nach. Im Augenwinkel sah ich, dass Zane sich nun auch um Cole kümmerte.

"Was machen wir jetzt? 2 von uns sind verletzt und wenn wir sie hier lassen, werden sie früher oder später entdeckt." sprach mein Bruder das aus, worüber ich mir auch schon den Kopf zerbrach.

"Ich hab eine Idee", brach Ruby die Stille, "mit meiner Elementarkraft ist es mir, wie ihr wisst, möglich, menschliche Präsenzen zu verbergen und ganze Personen unsichtber zu machen. Deswegen sollte ich hier bleiben und auf die beiden aufpassen." Ich überlegte kurz. "Dann soll es so sein" antwortete ich.

"Warte, aber so fehlt uns noch ein Teammitglied" fiel mir Lloyd ins Wort. "Schon, wir können allerdings nicht riskieren, dass Garmadon Cole und Nya entdeckt; Sie könnten sich kaum wehren. Deswegen können wir sie auch nicht mit auf's Schlachtfeld nehmen. Ihr Schutz hat Priorität, weswegen Ruby hierbleiben sollte" erklärte ich. "Ich bin einverstanden. Machen wir uns auf den Weg" stimmte Kai zu.

Damit machten Lloyd, Zane, Kai, Jay und Ich uns auf zur Spitze des Borgtowers. Wir liefen erstaunlich wenigen Wachen über den Weg. Haben die frei oder was?! Doch diese Frage beantwortete sich auf Ebene 97 von selbst: Uns überraschten eine Horde Menschen-Wachen wie aus dem Nichts. Sie waren zwar nicht mit einer Pistole bewaffnet, besaßen aber jeweils 2 Langschwerter. Als sie angriffen, wusste ich, dass sie kein leichter Gegner waren. Einerseits hatten sie keine spezifische Taktik, aber andererseits waren sie schnell und holten ohne Pause mit ihren Waffen aus.

"Okay, hört mir zu", forderte Zane uns auf, "vor uns stehen 25 Gegner. Wenn jeder auch nur 5 vernichtet sind wir sie los." "Na dann, ANGRIFF!!" brüllte Lloyd aus allen Lungen. Man, wo hat der immer diese plötzlichen Energieschübe her?! Wie auch immer. Damit stürmten wir los. "Na los, kommt her ihr Flachzangen!!", "Genau kommt doch her!!" schrien Kai und Jay ohne sich zurückzuhalten.

Jeder von uns war dabei, seine Gegner auszuschalten. Zane fror sie ein, Kai und Jay grillten sie und Lloyd und Ich taten dasselbe in grün. Trotz unserer guten Taktik war es mühselig gegen sie zu kämpfen, da sie noch stärker waren als wir dachten. Ein reines Kräftezerren.

Jeder hätte gewinnen können. Jeder hätte verlieren können.

𝗪𝗲𝗻𝗻 𝗱𝗶𝗰𝗵 𝗱𝗶𝗲 𝗩𝗲𝗿𝗴𝗮𝗻𝗴𝗲𝗻𝗵𝗲𝗶𝘁 𝗲𝗶𝗻𝗵𝗼𝗹𝘁 || ɴɪɴᴊᴀɢᴏ ғғWo Geschichten leben. Entdecke jetzt