Zeitpunkt/Ort; Heute, HYDRA-Station
Heute ist Tag 1 in Woche 1 bei HYDRA. Montagmorgen, 4:30Uhr und die Wachen rütteln an allen Zell-Türen, damit jeder aufwacht. Ich kann hören, wie sie sich über die "Gefangenen" lustig machen. 'Wow, was ein schöner Start in den Tag'
"Iwanow. Aufstehen.", höre ich mal wieder eine unbekannte, strenge, männliche Stimme, welche sehr stark nach Bundeswehr klingt. Schnell stehe ich auf, was ich sofort wieder bereue, weil mein ganzer Bauch sich zusammenzieht und meine Wunde direkt anfängt zu schmerzen, aber ich lasse mir wie immer nichts anmerken und gehe gezielt zu dem Mann, welcher an meiner Zellen-Tür schon auf mich wartet.
"Hier ist dein Trainingsplan für diese Woche. Du hast jetzt erstmal bis 5Uhr Zeit, dann hole ich dich ab und bringe dich in eine der Trainingshallen für das 2. Abteil. Da du ja noch verletzt bist, schaust du für heute erstmal nur zu. Aber denk bloß nicht, dass es immer so freundlich zugeht, wenn du dich verletzt, beim nächsten Mal wird es keinen mehr interessieren. "
'Keine Fragen = Keine Antworten, also werde ich ihn nur angucken', mehr ist in meinem Kopf nicht, nur die Regeln, an die ich mich halten muss.
Der Bundeswehr-Typ geht und ich gehe in mein kleines Badezimmer, und wasche mich dort. Tatsächlich ist dieses Bad hier mehr, als ich seitdem ich auf der Straße lebe, jemals hatte.
Nach kurzer Zeit wurde ich vom Bundeswehr-Typ abgeholt und nachdem wir, mal wieder, ewig durch irgendwelche Gänge gelaufen waren, sind wir an vor einer Turnhalle oder so etwas gestehengeblieben.
Er schubst mich rein und ich stolpere vor mich hin.
Als ich mein Gleichgewicht dann wieder in den Griff bekomme, schaue ich mich um und alles was ich sehe, sind ca. 50 Kinder und Teenager, welche mich alle anstarren. Naja, kein Wunder, ich bin "die Neue" und hier gerade reingestolpert, wie ein Elefant mit Gleichgewichtsproblemen.
"Iwanow. Aufstellen. Reihe 5, Platz 49.", der vermutliche Trainer ist auch nicht freundlicher, als der Rest der Leute hier. 'Arbeiten hier eigentlich nur Männer, oder was?', doch schon werde ich aus meinen Gedanken gerissen. "Iwanow! Brauchst du eine Extraeinladung oder was?!", der Trainer ist jetzt schon deutlich genervt von mir. Ich gehe schnell in die letzte, also 5. reihe und zähle ab. Jeder der "Gefangenen" hat mehrere Zahlen auf dem Rücken. Ich stelle mich neben einen Jungen, in die vorhandene Lücke. Er trägt die Nummern 549. Das Mädchen links von mir besitzt 547. Wahrscheinlich steht es für die Reihe und den Platz, welche einem zugeteilt wurden.
'Ich dachte, ich soll nur zugucken?', denke ich, doch anscheinend habe ich es laut ausgesprochen, denn alle anderen drehen sich entsetzt zu mir um und erst verstehe ich nicht wieso, aber nachdem der Trainer zu mir geht und mir ins gesicht brüllt, fällt es mir wieder ein: "Was fällt dir ein?! Habe ich dich dazu aufgefordert zu sprechen?!!" "Nein, Sir", ich senke meinen Kopf. "Gut. Und ja, es ist mir völlig egal, ob du nur zugucken solltest oder nicht. Hier herrschen andere Regeln, als auf der Straße, verstanden?" "Ja, Sir", ich hebe meinen Kopf leicht, was ich sofort bereue, denn ich höre nur ein lautes "Klatsch". Die Handfläche des Trainers schnellt auf meine Wange und ich spüre, wie sie sofort knallrot wird.
'Kann es überhaupt noch schlimmer werden? Ich würde am liebsten heulen und im Boden versinken. Ich will zurück, bitte lass das alles nur einen Albtraum sein' Aber ich weiß, dass das kein mieser Traum ist, sondern die Realität.
Er schaut sich um und sieht, wie alle uns nur ohne Gefühl anstarren. "Umdrehen und weitermachen mit der Abfolge! Das hier ist kein Kino, also los!", und schon geht er auch wieder nach vorne.
Ich bemühe mich den Leuten vor mir alles nachzumachen, auch wenn ich wahrscheinlich völlig bescheuert aussehe, ist das wohl gerade meine kleinste Sorge.
"Keine Sorge, du wirst dich dran gewöhnen", höre ich eine Stimme neben mir flüstern. Es ist so leise, dass ich es fast nicht verstanden hätte.
"Soll das eine Aufmunterung sein? Wenn ja, hast du richtig verkackt", gebe ich sarkastisch zurück und sehe den Jungen, rechts neben mir, kurz schmunzeln, bevor er sich wieder fasst und den gleichen strengen Blick, wie alle anderen in diesem Raum, aufsetzt. Ich tue es ihm gleich.
6:00Uhr, gleich gibt es endlich Frühstück.
"Wegtreten", sagt der Trainer stumpf in die Richtung der Gefangenen und alle gehen in Reih und Glied durch die schmale Tür hindurch, Richtung Kantine. Die ersten Reihen zuerst, ich schätze, dass dort die besseren ihren Platz haben.
Als auch ich in der Kantine ankomme, hole ich mir ein Brot und ein Glas Wasser; Mehr gibt es hier nicht, wer hätte es erwartet.
"Ich bin Dimitrij, und du?", fragt mich der Junge, der in der Turnhalle noch neben mir stand und sich jetzt neben mich gesetzt hat. "Ehm, Anastasija", antworte ich, während ich nur kurz zu ihm hochschaue und mich dann weiter meinem Essen widme.
"Du bist neu hier, oder?" "Ja, und du? Wie lang bist du schon hier?" "Ich weiß es ehrlich gesagt nicht mehr. Habe aufgehört mitzuzählen. Schätzungsweise 3 Monate oder so.", er musste länger über seine antwort nachdenken. "Seit wann bist du hier?" "Gestern", ich antworte stumpf, schaue nervös umher. Dürfen wir überhaupt reden? Die Konfrontation mit dem Trainer vorhin hat mich abgeschreckt. "Keine Sorge, beim Essen oder bei "Pausen" dürfen wir ungestört reden. Ich nicke nur als Antwort.
"Du wirst das hier schon überleben. Ich habe dich schließlich gesehen. Du lernst schnell. Wenn du die Kontrolle über dich und deinen eigenen Körper lernst, dass kommst du schneller weiter, als du jetzt vielleicht denkst.", Dimitrij versucht mir zwar Trost zu schenken, und einen kurzen Augenblick hilft es auch, bis 2 Wachen in den Raum gehen und eine Ansage machen.
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"I'd die for you, Anastasija"
FanficHey, ich bin's, Anastasija. Ich bin 16 Jahre alt und ein Straßenkind in Russland. Alles war ganz normal, bis zu diesem einen Tag. Und genau an "diesem einen Tag", beginnt diese Story Ship: Wanda Maximoff x Reader (Die Story spielt parallel von der...