Let her go | Dramione

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Let her go. Ein wirklich schönes Lied meiner Meinung nach. Wer es nicht kennt, sollte es sich unbedingt einmal anhören.
Ich hab mich wirklich sehr schwer getan, mich zu entscheiden, welches Shipping ich dafür nehme. Deswegen würde es mich am Ende sehr interessieren, ob ihr ein anderes Shipping gewählt hättet oder ob ihr es so gut findet. Ich habe mich jetzt schlussendlich, wie man sieht, für Draco Malfoy und Hermine Granger entschieden.

Die Inspiration darf natürlich nicht fehlen: https://youtu.be/RBumgq5yVrA

Da saß ich wieder. Eine verlassene Toilette im ersten Stock. Genauer gesagt, die Toilette der maulenden Myrte. Hier fand mich niemand. Die Einzige, die mich hier sehen konnte, war Myrte.

Sie war ein Ravenclaw Mädchen, welches vor über 50 Jahren hier, in dieser Toilette, getötet wurde. Das muggelstämmige Mädchen war in Hogwarts als nervig und leicht zu verletzen bekannt. Jeder wusste, dass sie sich hier aufhielt. Sie war der Grund, warum keiner her kam.

Ich saß auf dem kalten Boden, an die ebenso kalten Fliesen gelehnt. Es war schon etwas dunkel, aber man konnte noch die schmutzigen Waschbecken und kaputten Spiegel erkennen.

Wie so oft in letzter Zeit, wenn ich her kam, weinte ich. Hier war der einzige Ort in ganz Hogwarts, wo ich dies tun konnte, ohne gesehen zu werden. Nur Myrte bemerkte mich fast immer, wenn ich hier war. Auch dieses Mal war sie wieder da.

Sie war in ihrer üblichen Kabine und sorgte sich um mich. Mir machte es nicht mal wirklich was aus, dass sie mich weinen sah. Anders als viele in Hogwarts, fand ich sie sogar ganz okay. Klar war sie anstrengend und hysterisch, doch sie konnte auch mal zuhören und dafür war ich ihr dankbar. Ich brauchte das, denn niemand anderes tat es. Sie verstand mich und spendete mir etwas Trost.

Der ganze Druck durch meinen Vater und die Todessersache stieg mir zu Kopf. Ich bemühte mich, seinen Ansprüchen zu genügen, doch dies war nicht einfach. Nun sollte ich sogar für seine Fehler büßen. Meine Aufgabe war es, die Todesser ins Schloss zu bringen und Dumbledore umzubringen. Sonst würde der dunkle Lord sowohl mich, als auch meine Eltern töten. Eine scheußliche Aufgabe, die mich an meine Grenzen brachte. Ich würde es nie offen zugeben, aber ich machte es mir absichtlich schwerer. Ich war einfach zu feige, um ihn von Angesicht zu Angesicht töten zu können. So versuchte ich es auf andere Wege, doch all meine Versuche scheiterten. Schlimmer sogar. Ich verletzte ungewollt andere.

Aber das war nicht das Einzige, was mich fertig machte.
Gut einen Monat war es her, dass ich sie gehen ließ. Hermine Granger.
Offiziell dachte jeder, wir würden einander hassen. Ich hatte sie immer beleidigt, sie sei ein Schlammblut. Doch insgeheim hatte ich sie wohl beneidet. Sie hatte ihre besten Freunde und war für ihre Intelligenz bekannt. Jeder wusste, dass sie Klassenbeste war, doch niemand beachtete mich. Wie sie, war auch ich Klassenbester, aber das schien niemand zu realisieren. Ich war für viele bloß der gemeine "Eisprinz" aus Slytherin, der andere fertig macht. Nichtmal echte Freunde hatte ich.

Irgendwann wurde aus diesem Neid ein ernsthaftes Interesse und daraus eine kleine Verknalltheit.
Dachte ich.

Als sie mein Interesse gemerkt hatte, begannen wir uns heimlich zu treffen. Geheime Abendspaziergänge, Treffen auf dem Astronomieturm oder in einer der hintersten Reihen der Bibliothek wurden Tagesprogramm. Ich entschuldigte mich immer wieder bei ihr für meine Gemeinheiten. Wir lernten uns besser kennen und kamen uns näher. Zwar waren wir kein richtiges Paar, aber es war mehr als Freundschaft.

Vor einem Monat kam es dann zum verhängnisvollen Abend. Wir hatten uns auf dem Astronomieturm getroffen und Hermine hatte sich an mich gelehnt.
Ich dachte, es würde wie jeder andere Abend werden, den wir zusammen verbrachten. Wunderschön. Doch es kam anders. Sie stellte die Frage, vor der ich mich gefürchtet hatte. Die Frage, die ich nicht hören wollte.

Sie wollte wissen, ob wir nun ein Paar waren.

Ich konnte ihr keine Antwort geben. Zu unsicher, was meine Gefühle betraf, war ich. Ich war nicht bereit, mich der Liebe hinzugeben, konnte keine Beziehung eingehen. Statt sie aufzuhalten, ließ ich sie gehen. Ich ließ sie verletzt, mit all ihrer Trauer gehen und lief ihr nicht nach.

Doch, man braucht das Licht nur, wenn es schwach ist.

Man vermisst die Sonne erst, wenn es anfängt zu schneien.

Genau das wurde mir in den folgenden Wochen bewusst.
Immer wenn ich sie sah, bereute ich, was ich getan hatten. Wenn ich sie nicht sah, dann geisterte sie durch meine Gedanken.
Ich vermisste sie und bereute es, sie gehen lassen zu haben. Ich erkannte, wie wichtig sie mir wirklich war. Wir waren nicht einfach nur enge Freunde gewesen, ich hatte sie geliebt und das viel mehr als ich dachte.

Zu tief war ich eingetaucht, zu sehr geliebt hatte ich sie. Zu Blind vor Liebe, könnte man sagen, um zu erkennen, wie sehr ich sie wirklich liebte.

Ich sah sie, bevor ich einschlief. Ich sah sie in meinen Träumen. Aber ich konnte sie niemals berühren, sie nie behalten.
Sobald ich aufwachte, musste ich erkennen, dass sie nicht mehr bei mir war.

Ich wünschte mir jedes Mal, sie wäre mein, doch ich schaffte es nicht, mich bei ihr zu entschuldigen. Immer war sie umgeben von ihren Freunden oder ging mir gekonnt aus dem Weg.

Wenn ich glaubte, sie allein in einen Korridor biegen zu sehen, lief ich ihr nach. Doch sobald ich um die Ecke sah, blickte ich in einen leeren Korridor.
Das gleiche alte leere Gefühl in meinem Herzen.

Immer die selbe Hoffnung, dass sie eines Tages einen Traum zum letzten machen würde. Doch Träume kommen so langsam wie Liebe, und sie gehen so schnell wie Liebe.

Ich war kurz davor, sie auf zu geben.

So sehr es mir das Herz brach, aber ich hatte sie gehen lassen und sie würde nicht wieder kommen.
Ich wusste erst, dass ich sie liebte, als ich sie gehen ließ und das würde ich mir ewig vorhalten.

Sie wurde zu einer wahren Liebe, aber ich hatte es nicht erkannt.

Diesmal sind es 998 Wörter geworden. Wie findet ihr es? Hättet ihr euch ein anderes Shipping für dieses Lied gewünscht? Schreibt mir eure Meinung gerne in die Kommentare.

Was wünscht ihr euch als nächstes?

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