Kapitel 4 - Sophia

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Hallo meine Lieben! Ich möchte mich für eurer Feedback und eure lieben Worte zu den letzten Kapiteln bedanken. Ich kann euch versprechen, dass ihr das Schlimmste überstanden habt. Ab jetzt wird es leichter zu lesen sein!

Ich hoffe es gefällt euch :D

LG eure Steffi <3

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Der schrille laute Ton des Weckers reißt mich aus dem Schlaf. Unsanft knalle ich mit der Stirn auf die Tischplatte und schrecke verdutzt in die Höhe.

Autsch.

Das wird eine Beule geben.

Stöhnend halte ich mir den Kopf und brauche eine Weile, um mich zu sammeln. Kleine grüne Flecken tanzen vor meinen Augen und mir schmerzt der Nacken. Die Nacht am Schreibtisch zu verbringen ist keine gute Idee von mir gewesen.

Ich lasse den Blick nach unten zu dem Blatt Papier wandern. Die Buchstaben der Zusammenfassung des Jane Austen Romans „Stolz und Vorurteil" sind an einigen Stellen verschmiert und in der letzten Zeile bin ich mit dem Stift abgerutscht. So kann ich ihn definitiv nicht abgeben. Es ist ärgerlich. Wenn der Drucker nicht kaputt gegangen wäre, hätte ich ihn an meinem Laptop schreiben können. Aber dank Ahri und ihrem Händchen für Technik, ist das Gerät nach ihrem zwanzigseitigen Aufsatz über die Entwicklung der Filmgeschichte in den Streik getreten. Mir ist also gestern Abend nichts anderes übrig geblieben, als es mit der Hand zu verfassen.

Ich fahre mir seufzend durch die dunkelbraunen Haare und erhebe mich schwerfällig von dem Stuhl. Gequält schließe ich die Augen. Von dem lauten anhaltenden Weckerton klingen mir die Ohren.

„Wieso bist du so laut?", brumme ich und nehme mein Handy von dem Tisch.

Elf Uhr.

Eigentlich eine humane Uhrzeit, allerdings nicht, wenn man die halbe Nacht wach gewesen ist, um die Uniaufgaben zu erledigen. Mit einer geschmeidigen Bewegung entsperre ich den Bildschirm, schalte den nervtötenden Ton aus und schmeiße es auf das Bett, wo es in dem unbenutzten Kissen versinkt. Ich fühle mich, als hätte ich einen Kater. Ausgebrannt, müde und mit starken Kopf - und Nackenschmerzen. Bloß, dass kein Alkohol im Spiel gewesen ist. Nur eine Überdosis der Filmmusik von My Fair Lady. Auf meiner Spotifyplayliste sind haufenweise Musiktitel verschiedener Filme. Ahri zieht mich gerne damit auf, dass sie die Medienstudentin ist und nicht ich. Trotzdem kann ich einfach nicht leugnen, dass ich ein großer Fan alter Filmklassiker bin. Schon als ich ein Kind gewesen bin, haben meine Mutter und ich abends auf dem Sofa gesessen und Schwarz-Weißfilme geschaut. Manche mögen's heiß, ist einer meiner größten Lieblinge. Dazu hat es Popcorn, orientalische Kartoffelchips und den guten alten sympathischen Humor gegeben. Nicht dieses aufgedrehte, dumme und obszöne Zeug, was die Leute heute in den Filmen von sich geben.

Ich schiebe den Stuhl zurück an seinen Platz und drehe mich zu dem weißen Kleiderschrank herum. Trotz seiner Größe habe ich nicht den Raum, um all meine Sachen dort unterzubringen. Die Türen lassen sich nicht komplett schließen, was sehr einladend für unsere WG Katze Kookie ist, die sich mit Begeisterung in die Schubladen hineinquetscht, um dann meine gesamte Unterwäsche in dem Zimmer zu verteilen. Auch jetzt finde ich das kleine, schlafende zusammengerollte Fellknäul zwischen den Socken. Laut schnurrend blinzelt sie mich mit großen blauen Augen an, als ich das Fach aufschiebe, und streckt sich ausgiebig.

„Na meine Süße."

Ich streichle sie lächelnd, schnappe mir ein Paar der grauen Socken und bewundere das niedliche Wesen. Ihr schwarzes Fell legt sich über ihren Körper wie ein Umhang. Am Bauch und an den Pfoten ist sie komplett weiß und der Schwanz endet mit einer weißen Pinselspitze. Eunji nennt sie gerne Catwoman, da es aussieht, als habe Kookie eine Maske auf. Ihre Ohren und die Augen sind schwarz abgegrenzt, der Rest ihres Gesichtes ist weiß.

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