Chapter 1.

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°yoongi

Warme Sonnenstrahlen schmiegten sich an meine Haut und ich genoss die Musik, die leise durch meinen einen Kopfhörer lief.
Zugegeben war es wohl nie leicht einfach so abzuschalten, während das Stadtleben von Seoul um einen herum war, doch ich genoss diesen ruhigen Abend und die warme Sommerluft auf dem kleinen Balkon.

Es hätte wohl kaum besser sein können, doch als sich der angenehme Duft von einer Pizza in meine Nase schlich, wurde meine Vermutung widerlegt.

Ich öffnete die Augen und richtete mich langsam von dem hölzernen Stuhl auf.

Mein Blick wanderte zum Inneren der Wohnung und ein strahlender Hoseok kam auf mich zu, während ich den Kopfhörer aus meinem Ohr zog.

"La sua pizza, mio caro signore.", sprach er mit einem Grinsen und stellte mir den Teller mit dampfendem Gebäck auf den kleinen Tisch vor mir.

Genüsslich atmete ich den Geruch ein und sogleich breitete sich ein Lächeln auf meinem Gesicht aus.

"Ich bin ziemlich dankbar dafür, dass du mittlerweile so viel Freizeit hast.", gab ich zufrieden von mir und blickte in Hoseoks Richtung.


Denn es stimmte. Einiges hatte sich geändert seit den Ereignissen, der vergangenen Zeit. Hoseok hatte sich mittlerweile bei einem kleinen Unternehmen beworben und bekam eine gute Stelle, tatsächlich schon in einer Führungsposition. Irgendwie hatte er wie immer die Leute einfach von sich überzeugt. Und das verschaffte ihm auch relativ viel Freiraum, was uns beiden gemeinsame Zeit bescherte und wir beide lernten mit der damaligen Zeit umzugehen.

Ich war mittlerweile natürlich auch mit den Uni fertig. Hauptsächlich konzentrierte ich mich momentan auf meine Musik und hoffte, dass ich diese bald bei einem Label vorstellen konnte. Nebenbei jobbte ich immer noch in dem Café. 

Namjoon hingegen befand sich mittlerweile im Ausland, England um genau zu sein. Dort wollte er sich mit anderen, aufsteigenden Musikern connecten und Erfahrung sammeln. 



"Vielleicht hätte ich ja auch Pizzabäcker werden sollten.", lächelte Hoseok. 

"Hmm...", murmelte ich als ich auf dem ersten Stück Pizza genüsslich herumkaute. "Aber dann müsste ich deine gute Pizza mit anderen teilen."

"Okay. Dann also nur Essen persönlich für dich.", antwortet er überzeugt und ließ sich gegenüber von mir auf den Stuhl sinken. 


Eine Weil saßen wir gemeinsam essend draußen und genossen die warme untergehende Sonne Seouls, die den Großstadtlärm weniger präsent wirken ließ. 

Ich war einfach dankbar für Momente wie diese. Denn gerade durch die Vergangenheit hatte ich gemerkt wie wertvoll das Leben mit Menschen, die wir liebten sein konnte. Man konnte nie wissen, was als nächstes passieren würde und musste versuchen im Augenblick zu leben. Es war nie abzusehen, wann wir uns von jemandem verabschieden mussten. Genau deswegen schätzte ich nichts mehr als diese Zeitpunkte. 


"Übrigens", drehte sich Hoseok zu mir und krempelte die Ärmel seines weißen Hemdes wieder etwas weiter nach oben. 

Mein Blick traf auf ihm. 

"Dawon hat sich bei mir gemeldet und meinte sie ist gut in Seattle angekommen. Anscheinend ist es dort gerade nur sehr regnerisch."

Auch seine Schwester hatte einen eigenen Weg eingeschlagen und konnte lernen mit der Vergangenheit abzuschließen. Tatsächlich hatte sie es sogar geschafft sich selbstständig zu machen und leitet ein noch kleines, aber recht erfolgreiches Eventmanagementunternehmen. 

-𝘼𝙡𝙬𝙖𝙮𝙨 𝙁𝙤𝙧𝙚𝙫𝙚𝙧-ˢᵒᵖᵉ||ʸᵒᵒᶰˢᵉᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt