Kapitel 13 - broken door

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Autor PoV.

𝕊𝕒𝕞𝕤𝕥𝕒𝕘𝕒𝕓𝕖𝕟𝕕

Todmüde doch zugleich hellwach dreht sich der Alpha-Vampir in seinem Bett hin und her. Sein Kopf war in den letzten zwei Tagen durch das Siegel so vernebelt, dass ihm nun die Klarheit seiner Wahrnehmungen höllische Kopfschmerzen bereiten. Mit kaltem Schweiß und dröhnendem Kopf wirft er die Bettdecke von sich und steht auf.
Was jedoch nicht die beste Idee war, denn sofort beginnt er zu schwanken und fällt zu Boden. Schwer atmend hockt er auf dem kalten Parkett. Er hört, wie Hoseok und Namjoon sich in der Küche unterhalten, sonst nichts weiter als Stille.
Seine Sicht wird dunkel, ehe sie plötzlich vollkommen verschwindet. Er vernimmt ein tiefes Knurren und spürt einen blitzähnlichen Gefühl seinen Leib durchfließen.

Und dann- seine Sicht kommt wieder zurück doch- rot.

Alles ist rot.

»Na Yoongz, hast du mich vermisst?«

Rot und dunkel

»Du solltest mich nicht wegsperren«, summt der Symbiont mit schneidend, falsch freundlichem Ton, welchen er noch nicht mal versucht zu verstecken.
»Geh weg.« Seine Worte sind schwer; seine Gedanken lullen sich um seinen Verstand, um seine Vernunft.
»Komm schon, Yoongi. Du kannst mich nicht mehr unterdrücken. Du bist zu schwach.«
»Halt's Maul«, flüstert er schwer atmend und kneift die leuchtend roten Augen zusammen. Sein Rücken knackt überraschend leise, was nicht heißt, dass es weniger schmerzt. Voller Schmerz will er aufstöhnen, doch kein Ton verlässt seine zitternden Lippen.

»Gleiches mit Gleichem«, kichert der Symbiont und kommt zum Vorschein. Schwungvoll breiten sich die großen, ledernen Flügel aus. Lange, schwarze Krallen wachsen aus Yoongi's Fingern, die Augen nun in einem strahlenden Rot gefärbt.
Ein dunkles, teuflisches Grinsen breitet sich auf seinen Lippen aus. Er lauscht dem leisen, dumpfen Gespräch der andern beiden Vampire als sein Blick zum Fenster schweift. Vorsichtig bewegt er sich auf dieses zu und öffnet es.
Lautes Getümmel, leuchtende Neonschilder, Hupen und Sirenen füllen die dunkle Nacht während seine Augen den tränenden Nachthimmel durchschweift und die gefüllten Straßen nässt. Er öffnet das Fenster weit genug, sodass er aufs Fensterbrett steigen kann und-

springt.

Für einen Moment lässt er sich fallen- die kalte Luft und der Regen an seiner Haut, die vom zerrissenen Shirt freigegeben wird, fühlt sich angenehm an und so schließt er kurz seine Augen.
Seine Flügel breiten sich aus und mit einem kräftigen Flügelschlag fliegt er über Seoul. Wenig später landet er auf einem der vielen Hochhäuser und sieht herab auf die großen Menschenmassen. Er kann sie riechen, sie hören- ihre Gedanken, Gespräche. Ihre Gedanken sind laut, ringen förmlich in seinen empfindlichen Ohren. Doch er blendet es aus, viel wichtiger ist es ihn zu finden.
Seine Aufmerksamkeit erlangt eine kleine Masse an Menschen, die vor einem 10-Stocker stehen. Ihre gerüche kann er trotz des Regens genau warnehmen. Sie sind sauer, bitter- gestresst. Leise landet er ein paar Meter hinter den Leuten um einen genaueren Blick auf das Geschehen kriegen kann.

Und dann, ganz sanft steigt ihm der Geruch von frischem Ingwer und Mandarine entgegen.

Jimin

Er schaut sich um- Yoongi kennt diese Umgebung. Taehyung's Wohnblock. Er tritt näher an das Gebäude heran als ein paar Meter an ihm ein alter Mann vorbeiläuft. »Ja ja, zwei Rohrbrüche in einer Wohnung. Ja, Strom ist auch komplett ausgeschaltet.« Der Blick des alten Mannes geht wieder zum Wohnblock.
Siebente Etage.
Ein letztes Mal schaut er sich um und geht sicher, dass ihn keiner sieht ehe er seine Flügel ausbreitet, die ihn mit Schwung in die Luft befördern.
Sanft lässt er sich auf dem Balkongeländer nieder und tretet näher an die Balkontür heran.  Er steckt seine hand aus, die langen Krallen an seinen Fingerenden wachsen zu einer schwarzen Ranke zusammen und bewegen sich auf das große Fenster zu. Sie fährt den Türrahmen entlang und quetscht sich schließlich durch den Spalt zwischen Balkontür und Fensterrahmen. Ein kleines hört er als seine Ranke das Schloss knackt und sich die Tür öffnet. Kaum tritt er in die dunkle Wohnung kommt ihn der starke Duft von Jimin entgegen. Ein Knurren verlässt seinen Mund als er dem Geruch des Jüngeren ins Schlafzimmer folgt. Etwas an Jimin's Duft ist anders. Der sonst frische Geruch, nun mit etwas süßem, fruchtigem- vielleicht Mandariene- gemischt lässt den Vampiren stark die Luft einziehen. Wärme breitet sich in seinem Brustkorb aus als der Duft mit jedem Schritt Richtung Schlafzimmer nähert. Ein minimales Quitschen beim Öffnen der Tür ist zu hören, was ihm jedoch gerade nicht gleichgültiger sein könnte.

ℴ𝒷𝓈ℯ𝓈𝓈ℯ𝒹  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt