Kapitel 4 - ginger and rain

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Yoongi PoV.


Seit gefühlten eineinhalb Stunden fahre ich schon durch ganz Seoul, um ein BESCHISSENES Eisbein zu kaufen.
Nun endlich habe ich einen Stand gefunden, wo Eisbein verkauft wird.


Eisbein ist ja nicht gerade das gängigste Mahl hier in Südkorea.

Und dann auch immer noch diese Extrawünsche. Ich meine, hallo?! Eisbein?! Kann es nicht ein einfaches Steak sein, was man an jeder Bude kaufen kann?
Nein, natürlich nicht!
Es muss ja so eine exotische Scheiße sein, die es in Ländern, wie zum Beispiel in Deutschland, haufenweise zu kaufen gibt.

Ein Mann, so Ende 50, dem anscheinend jegliches Haar auf dem Kopf verlassen hat, lehnt ganz gemütlich an der Theke seines Standes und liest Zeitung. Als er mich erblickt, fängt er freundlich an zu grinsen und legt seine Zeitung beiseite.

»Guten Tag der Herr. Wissen sie schon, was es bei Ihnen sein soll, oder wollen Sie erstmal schauen?«, fängt er fröhlich an zu reden.

Ich reagiere nur mit einem schlichten »Hallo« und gebe ihm sofort meine Bestellung.

Mit meiner Tüte voll Erdbeeren und einem extra eingewickeltem Eisbein fahre ich gerade zum Café 'SILVER SPOON', um dort die Schockotorte für Klotho zu kaufen.
Der alte Mann, der mir das Eisbein verkauft hat, meinte, hier gäbe es die beste Schockotorte der ganzen Stadt.
Und ja, da bin ich jetzt. Ich steige- nachdem ich denn mal endlich einen Parkplatz gefunden hab- aus und begebe mich direkt zum besagten Cafe. Dabei ziehe ich mir noch meinen Mundschutz hoch.

Von außen her sieht es schon recht groß für ein einfaches Cafe aus. Durch die großen Fenster kann man schon Massen von Menschen, die allein schon an den Fenstern sitzen, erkennen. Dies lässt mich aber nicht einschüchtern und ich betrete es zielstrebig.

Ich betrete das Cafe und das Erste, was ich tue, ist erstmal ein geräuschloses »Wow« von mir zu geben. Wie erwartet, ist hier mehr als viel los- bis auf den letzten Stuhl ist und der letzten Bank ist alles bestezt.
Ich gehe weiter Richtung Thresen, wo ich doch tatsächlich noch einen Hocker leer stehen sehe.

Im Gegensatz zu meiner Wohnung und meinem Entertaiment, wirkt 'SILVER SPOON' sehr farbenfroh- zwei sehr kontrastreiche Farben herrschen hier. Einmal Apfelgrün und Pflaumenmus-Lila.

Die Theke, an der ich nun sitze, ist in einem hellen Steingrau gehalten, die Hocker schneeweiß. Im Großen und Ganzen ist das Cafe sehr schlicht und einfach aufgebaut.

Wo sie allerdings nicht gespart haben, sind Lichterketten und Pflanzen bzw. Blumen. Kleine Orchideen sind auf jedem Tisch in den verschiedensten Farben zu finden, Bambusrohre schmücken die Ecken dieses Raumes und allgemein wurde es hier hauptsächlich nach Feng Shui eingerichtet.

Selbst ich, der Typ, der nichts weiter als schwarz, weiß und grau kennt, fühl mich hier schockierend wohl. Es kann aber auch vielleicht an dem aromatischen Kaffee-Geruch liegen, der einem fast die Sinne benebelt.

Aber eben nur fast.

Ein weiterer, ungewöhnlicher, jedoch sinnesberauschender Geruch steigt mir in die Nase, der versucht, mir den Verstand zu rauben.

»Riechst du das auch, Yoongi?«, höre ich Shooky vertäumt säuseln. Warte- verträumt?!

Wann ist der denn bitte vertäumt?!

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