Kapitel 4

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Pov Julien
Ich saß auf meinem Platz und hielt mir den Bauch. Von den Tritten von gestern hatte ich immernoch unfassbare Schmerzen und mein, mit Narben und Schnitten übersehener Bauch, war voll mit blauen Flecken. Von hinten hört ich das Kommentar "Hey, bist du schwanger, Schwuchtel, oder wieso haltest du deinen Bauch so weird." Ich verdrehte nur die Augen und ignorierte ihn. Mark schlug mir mit der Hand gegen den Hinterkopf. Auch darauf reagierte ich nicht. Er gab auf und wandte sich wieder der Stunde zu. Endlich war die Stunde aus. Ich war mit Rezo zur Schule gegangen und wir haben uns ausgemacht, dass wir uns nach der letzten Stunde wieder treffen. Ich freute mich schon. Die nächste Stunde begann. Aufeinmal meinte der Lehrer "Nehmt bitte eure Handys raus, recherchiert und beantwortet dann diese Fragen." Mein Herz blieb kurz stehen. Ich überlegte mir eine Ausrede und zeigte dann auf "Herr Professor, ich habe mein Handy zuhause vergessen." "Nie hast du dein Handy dabei." "Ja, weil er keines hat!" alle lachten über den Witz von Mark und machten sich somit lustig über mich. Mir war das aber echt unangenehm, weil ich arbeitete eh schon den ganzen Tag, hatte aber trotzdem nicht das Geld mir oder jemand anderem ein Handy zu kaufen. Ich schaute zu Boden. Der Lehrer meinte, dass sie leise sein sollen und ignorierte uns dann vollkommen.

Pov Rezo
Es läutete. Die sechste Stunde war aus. Ich packte meine Sachen, verabschiedete mich von meinen Freunden und sprintet dann die Treppen hinunter. Jus Klasse war im ersten Stock, meine im dritten. Ich stürmte zu der Türe und riss sie auf. Alle packten bereits zusammen, also ging ich hinein. Alle begrüßten mich aufeinmal, obwohl ich sie noch nie gesehen hatte. Besonders ein Junge schleimte sich besonders bei mir ein. Er stellte sich bei mir als Mark vor. Er kam mir irgendwie nett vor. Die Mädchen gruppieren sich um mich und bewarfen mich mit Komplimenten. Mich hatte es schon immer genervt, aber ich war irgendwie einer der beliebtesten der Schule. Ich fand zwar, dass ich nicht besonders hübsch aussah, aber es war wahrscheinlich sowieso nur wegen meinem Geld. Ich drängte mich durch die Masse und stellte mich zu Ju. "Rezo, geh weh von ihm. Das ist ein scheiß kleines Schwuchtel." ich war mir nicht sicher, aber ich glaube, dass es dieser Mark war, der das gerufen hat. Oh Gott, wie sehr ich homophobe Leute hasste. Aber ich wusste garnicht, dass Ju schwul war. Es war mir aber völlig egal. Naja, vielleicht nicht völlig. Ich hoffte, dass er schwul war, denn ich möchte ihn wirklich. Er war süß und nett. Wir kannten uns zwar erst seit kurzer Zeit, aber ich fühlte mich schon verbunden zu ihm. Ich nahm ihn am Arm und zog ihn aus dem Klassenzimmer. Die anderen blieben erstaunt stehen. Ich umarmte ihn. "Hello, Ju. Sehr sympathisch diese Leute. Egal, wie geht's so?" "Jetzt gut, danke." ich zog ihn in eine lange Umarmung und er vergrub seinen Kopf in meiner Halsbeuge. "Ich will das nicht mehr Rezo." "Shh, es wird alles wieder gut. Ich bin jetzt ja bei dir." sanft strich ich ihm mit der Hand über den Rücken. Als er sich von mir löste sah ich, dass er weinte. Völlig lautlos, also zog ich ihn nochmal in eine Umarmung. Er schaute mir in die Augen und ich löste mich. "Rezo... Findest du es garnicht komisch, dass du mich berührt, obwohl ich naja.. Schwul bin." er schaute auf den Boden. "Nein. Ich glaube nicht, dass du jetzt gleich über mich herfallen würdest. Und außerdem: ausmachen würde es mir auch nichts." Ich kicherte, schaute ihm tief in die Augen und wir näherten uns langsam. Wir waren kurz davor. Ich fühlte seinen Atem schon auf meinen Lippen ruhen, doch aufeinmal öffnete sich die Türe und alle stürmten heraus. Als sie uns sahen, schubsten sie Ju zu Boden und beschimpften ihn. Ich drückte die anderen zur Seite und hob Ju auf. Er stand neben mir und hielt sich den Bauch. Ich zog ihn mit mir und wir gingen aus dem Gebäude. Ju blieb stehen und wartete. Auch ich schaute gespannt auf das Schulgebäude. Lena kam langsam auf uns zu und begrüßte Ju. Etwas unsicher umarmte sie auch mich. Gemeinsam gingen wir nach Hause. Bei jedem Schritt stöhnte Ju leise auf und er knickte die ganze Zeit mit den Beinen weg. Ich blieb stehen und nahm Ju hoch. Ich wollte nicht, dass er Schmerzen hatte. Ich legte ihn auf den Boden und machte dann seinen Hoodie nach oben. Sein Tshirt war in Blut getränkt.

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