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Staffel 2 Folge 20: Ein fataler Niedergang, Teil 1
Grün. Alles leuchtete Grün, als ein Licht vom Eingang der Höhle mein Gefängnis erhellte. Das Licht tanzte an den steinernen Wänden. In einem anderen Moment wäre es wahrscheinlich wunderschön gewesen. Aus einer Ecke blickte ich hinauf in das gleißende Licht. Eine Gestalt erschien wie eine Fata Morgana. Mit einem harten Stoß schubsten die Dai Li Agenten die Person den steilen Eingang hinunter. Eine irgendwie bekannte raue Stimme schrie auf, während der junge Mann zu Boden fiel. Ich erkannte den dunklen Schopf und die aufblitzende rote Narbe sofort.
„Zuko?", rief ich überrascht aus. Ebenso überrascht blickte der Feuerprinz zu mir hinauf. Ich sah in die so bekannten goldenen Augen und tausende Erinnerung schossen in meinen Kopf. Vorwiegend schlechte Erinnerungen. Ich hatte den Feuerbändiger zuvor mit seinem Onkel in einem Teeladen gesehen. Wahrscheinlich hatte er sich unter falschem Namen in die Stadt geschleust, um uns hier aufzulauern. Doch wenn er immer noch den Avatar fangen wollte, warum war er jetzt nicht bei seiner Schwester? Warum feierte er nicht mit seiner Familie den Triumph über das Erdkönigreich? Er löste den Blick von mir und drehte mir im Schneidersitz den Rücken zu. Nein, den Gefallen würde ich ihm nicht tun, ihn zu ignorieren.
„Warum haben sie dich hierhergebracht?", schrie ich voller aufflammender Wut seinen Rücken an, „Halt. Warte, lass mich raten. Das ist eine Falle. Wenn Aang hier auftaucht, um zu helfen, dann schlägst du zu. Dann willst du dir ihn auf die hinterhältige Tour krallen."
Es tat gut, all diese Wut endlich einmal zu entladen. Unbeeindruckt sah er mich nur kurz über die Schulter an, was mich nur noch rasender werden ließ. Voller Wut ging ich in der Höhle auf und ab.
„Du bist ein ganz schrecklicher Mensch, weißt du das?", spuckte ich die Worte aus, die mir schon so lange auf dem Herzen gelegen haben mussten, „Dauernd hast du uns verfolgt und den Avatar gejagt. Wild entschlossen, der Welt die letzte Hoffnung zu nehmen. Aber was kümmert dich das? Du bist der Sohn des Feuerlords. Krieg, Gewalt und Hass zu verbreiten, steckt dir doch im Blut!"
„Du weißt gar nicht, wovon du redest...", unterbrach er mich ruhig, wobei er wieder über seine Schulter blickte.
Da platzte mir vollkommen der Kragen. „Ach, wirklich nicht!", schrie ich, „Wie kannst du es nur wagen? Du hast keine Ahnung, was dieser Krieg mir persönlich angetan hat."
Meine Wut hatte sich entladen. Die rote Wolke wich davon, lichtete sich. Das Gesicht meiner Mutter erschien vor meinem geistigen Auge. Wut schmolz zu fließender Trauer. Tränen schossen in meine Augen. Nun kehrte ich dem Feuerprinzen den Rücken zu, da ich nicht wollte, dass er meine Tränen sah.
„Du weißt überhaupt nichts", schluchzte ich leider deutlich hörbar, „Die Feuernation hat mir eiskalt meine Mutter weggenommen." In diesem Moment konnte mich nichts mehr halten. Erinnerungen schossen in meinen Kopf. Die strahlend blauen Augen meiner Mutter. Die Tränen rannen über meine Wangen.
„Das tut mir leid.", erklang die rauchige Stimme durch den Nebel, „Das ist etwas, das wir beide gemeinsam haben."
Was sagte er da? Hatte er auch seine Mutter verloren? Konnte dies wirklich stimmen? Oder war es ein Trick? Sofort taten mir die Worte von vorhin irgendwie leid. Ich wischte schnell einige der Tränen weg und drehte mich zu ihm. Er sah mir direkt in die Augen. Er meinte es todernst. Ein Knoten aus Schuld bildete sich in meinem Magen. Ich hatte Zukos Herkunft und Vorgeschichte nie hinterfragt. Für mich war er immer der Sohn eines Monsters gewesen. Eine Mutter hatte es in diesem Bild nie gegeben. Er erhob sich von dem schmutzigen Boden und ich tat es ihm gleich. Nun standen wir uns gegenüber, auf einer Augenhöhe.
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Grüne Kristalle
FanfictionGrün. Alles leuchtete Grün, als ein Licht vom Eingang der Höhle mein Gefängnis erhellte. Das Licht tanzte an den steinernen Wänden. In einem anderen Moment wäre es wahrscheinlich wunderschön gewesen. Aus einer Ecke blickte ich hinauf in das gleißend...