Teil 4: Die Winkelgasse

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Wie versprochen lieferte mir meine Mutter ein Tag später die restlichen Antworten. Sie erklärte mir kurz alles über Hogwarts, die vier Häuser, die Fächer und die Regeln in der magischen Welt. Darüber , dass man mit 17 Jahren dort als volljährig zählt. Und über die Bezahlung, außerdem erklärte sie mir, dass für mich Geld, was in der Welt Gallionen sind, auf der Zaubererbank liegt und ich mir somit keine Sorgen machen muss, nichts bezahlen zu können.

Dann fiel ein Wort: Winkelgasse. Ich sah meine Mutter an und sie verstand, ohne dass ich etwas sagen musste.
„Die Winkelgasse ist der Ort für Zauberer und Hexen in mitten Londons. Dort findest du alles was auf der Liste steht. Und wegen der Nachricht an die Schule, mach dir keine Sorgen, Dumbledore, der Direktor dort weiß, dass du ab 01.09. nach Hogwarts gehen wirst."
Zwar hatte ich keine Ahnung wie meine Mutter es geschafft hat, Bescheid zu geben doch ich fragte nicht weiter nach.

Meine Mutter versprach mir, dass wir in ein paar Wochen dorthin gehen würden und sie mich begleitet. Ich kann es irgendwie immer noch nicht glauben, dass meine Mutter eine Hexe ist so wie ich und sie es geheimgehalten hat. Für mich hatte alles plötzlich Sinn, dieser Wind in meinem Zimmer oder das verschieben von dem Tisch in der Cafeteria. Sie erklärte mir, dass anhand der Gefühle die ich hatte meine Magie sichtbar wurde.

8 Wochen vergingen bis endlich der Tag da war, an welchem meine Mutter mit mir in die Winkelgasse gehen würde.
Ich war den ganzen Tag schon so nervös. Es war Ende Juni und das Schuljahr in Hogwarts ist laut meiner Mutter zu Ende. Die meisten würden erst Mitte oder Ende August die Schulutensilien für das neue Jahr besorgen, weshalb meine Mutter beschloss, mit mir jetzt schon dorthin zu gehen, damit es nicht so voll ist.
„Mum? Können wir endlich los? Bitte? Ich kann es kaum abwarten."
Meine Mutter lachte, weil ich wie ein aufgescheuchtes Huhn auf und ab lief und mich 10 mal umzog, da ich nicht wusste was man in dieser Welt anzieht. Meine Mutter jedoch nahm mir diese Entscheidung ab. „Ganz normale Alltagsklamotten Schatz."

Nachdem ich dann endlich zufrieden war mit meinem Outfit, lief meine Mutter zu einem alten Foto auf welchem drei Teenager zu sehen waren. Ein Mädchen mit rotem Haar links auf dem Bild, ein Mädchen mit braunem Haar in der Mitte, ich vermute mal, dass das meine Mutter ist und rechts von ihr ein Junge mit kinnlangem, schwarzen Haar, den ich nicht identifizieren konnte. Sie nahm das Bild hoch, öffnete den Bilderrahmen und nahm einen Schlüssel an einer Kette heraus, welchen sie sich umhing. Kurz darauf verschwand sie die Treppen nach oben in Richtung Schlafzimmer, kam jedoch wenige Minuten später mit einem eleganten Lederhalfter um ihren Hals wieder zu mir ins Wohnzimmer.
„Mum? Warum hast du ein Lederband zusätzlich zu deiner Tasche und der Kette um?", ich deutete auf das sichtbare Lederband um ihren Hals.

Wortlos schob sie ihre Strickjacke zur Seite und zum Vorschein kam ein Halfter mit etwas länglichen Holz darin. Sie trat ein Schritt auf mich zu und nahm den Zauberstab heraus.
„Das Amara, ist mein Zauberstab. Jede Hexe und jeder Zauberer braucht einen wie du aus meinen Geschichten schon kennst. Doch du suchst ihn dir nicht aus, sondern er sucht dich aus. Ich hätte nie gedacht, dass ich ihn noch einmal gebrauchen werde doch anders kommen wir nicht in die Winkelgasse." Der Zauberstab meiner Mutter sieht golden aus. Er umfasst eine auffällige Verzierung mit einer Rose in der Mitte. Ich konnte meinen Augen kaum trauen. „Wow der ist wunderschön Mum."
Meine Mutter lächelte, verstaute ihn wieder und wir gingen hinaus und Richtung U-Bahn.

Eine gefühlte Ewigkeit später kamen wir an der Haltestelle an und liefen den Rest zu einem Gasthaus welches leicht schäbig wirkte. Wir betraten es und meine Mutter sprach kurz mit einem Mann dort, bevor wir durch den Gastraum liefen und vor einer Mauer im Hinterhof zum stehen kamen. „Mum? Wo ist die Winkelgasse? Ich sehe nur eine Mauer.", ich wirkte leicht enttäuscht doch dann sprach der Mann kurz und knapp: „Magie, Frollein."
Meine Mutter lächelte, nahm ihren Zauberstab heraus und tippte bestimmte Ziegel in der Mauer in einer bestimmten Reihenfolge an. Die Mauer öffnete sich und dahinter sah ich eine Gasse, voller Menschen. Personen mit Spitzenhut und Gewand, sowie Personen die ganz normal gekleidet waren und viele Häuser in einer Reihe, besonders auffällig waren die Runden Fronten, welche sich an jedem Haus abzeichneten.
„Willkommen in der Winkelgasse Amara. Das ist unsere Welt." Wir betraten die Gasse und die Mauer schloss sich.

The secret around Amara SummerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt