Kapitel 7

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„Und dann? Komm schon, erzähl weiter!", James konnte nicht glauben, was er da hörte. Ihm war es schon merkwürdig vorgekommen, dass Remus dem Treffen mit Sirius zugestimmt hatte, aber als Remus am Abend vor der Tür stand, breites Grinsen im Gesicht und besser gelaunt, als James ihn seit Langem gesehen hatte, wusste James, das mehr dahinter steckte.

„Ja, keine Ahnung, wir haben geredet", Remus lehnte an der Küchentheke gegenüber von James, der am Esstisch saß und nebenbei Kartoffeln fürs Abendessen schälte. Lily und Harry waren spazieren, weswegen Remus den perfekten Moment erwischt hatte, um sich mit James zu unterhalten. „Er hat ein bisschen was erzählt und so."

„Was Interessantes?", fragte James interessiert nach. „Man, sag schon! Weißt du überhaupt, wie spannend das alles für mich ist?"

„Es geht mehr darum, wie er sich verhalten hat", seufzte Remus, sah kurz runter auf den Boden und spürte sofort, wie er lächeln musste, obwohl alles in ihm dagegen ankämpfte. Er wollte nicht, dass James seine Reaktion noch falsch deutete. „Wer auch immer mit mir unterwegs war, das war ganz sicher nicht der Sirius Black, den wir aus der Schule kennen."

„Der mit der nervigen Gang?", schmunzelte James. „Der selbstverliebt durch die Korridore geht und den Unterricht stört und sich für niemanden außer sich selbst interessiert?"

„Genau der. Keine Spur von übrig", Remus seufzte wieder. „Er hatte doch diesen Sinneswandel im sechsten Schuljahr. Ich glaube, ab da ging's bergauf."

„Naja, so freundlich war er beim Abschluss noch nicht, wie du ihn beschreibst", warf James ein. „Hat er im Ernst darauf bestanden, dass er bezahlt?"

Remus nickte: „Aber was mich noch mehr schockiert, ist wie er drauf war. Vor allem mir gegenüber. Ich bin ehrlich, ich hab erwartet, dass das alles ein großer Scherz war und er gar nicht mehr auftaucht, aber er war bloß zu spät. Hat sich sogar tausende Male dafür entschuldigt."

„Ach, süß", James seufzte glücklich, legte die geschälte Kartoffel zur Seite und nahm sich die nächste. „Ich will ja nichts sagen, aber die ganze Sache ist schon etwas verdächtig."

„Wie meinst du das? Weil er mich eingeladen hat?", Remus zuckte mit den Schultern. „Ich hab's dir doch erklärt, er will, dass wir uns besser kennenlernen. Schließlich müssen wir jetzt zusammen arbeiten."

„Ja, ja", James lachte leicht und zeigte mit dem Schäler auf Remus. „Das denkst auch nur du, Moony Moons."

„Was soll's denn sonst sein? Du interpretierst immer so viel, Prongs."

„Hab mir das von Lily angewöhnt", meinte James stolz. „Aber im Ernst jetzt, ich hab doch recht. Sirius gibt zu, dass er einen riesigen Crush auf dich hat und lädt dich im nächsten Moment auf einen Kaffee ein. Meiner Meinung nach ist aller klar."

„Nicht hat, sondern hatte, James", Remus wich James' Blick aus, als dieser abwartend die Augenbrauen hob, als wolle er hören, wie Remus sich rausreden würde. „Er hat gesagt, das wäre damals in Hogwarts gewesen, also können wir das vergessen."

„Ach, komm", James seufzte ungläubig. „Ich brauche eine Brille und könnte sogar ohne sie besser sehen, als du! Sirius hat ganz andere Intentionen, als nur Freunde zu werden und du kannst mir nichts Anderes sagen."

Remus wollte gerade widersprechen, als sie hörten, wie die Haustür aufgemacht wurde und im nächsten Moment trommelten kleine Schritte durch den Flur zur Küche.

„Papa!", fröhlich rannte Harry auf James, der so schnell wie möglich die Kartoffeln zur Seite schob, zu und kletterte auf dessen Schoß. Lächelnd schlang James die Arme um seinen Sohn, drückte ihn an sich und küsste ihn auf den Kopf, als Harry sich auf seinem Schoß drehte, um sich so zu setzen, dass seine Beine runterbaumelten. „Weißt du, Papa, Mama und ich-"

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