Eine weitere Stunde später kam endlich ein Arzt aus dem Operationssaal, in welchen Kevin vor knapp drei Stunden reingeschoben wurde. Der Arzt kam auf mich zu, ich stand auf und lief dem Arzt entgegen.
„Wie geht's ihm?", fragte ich ihn hektisch.
„Sie sind Frau Trapp nehme ich an?", fragte mich der Arzt.
Ich nickte, zu mehr war ich gerade nicht im Stande. Ich wollte unbedingt wissen, was mit meinem Bruder war.
„Wir mussten Herrn Trapp in ein künstliches Koma versetzten. Das Rückenmark und ein paar Nerven, die zum Gehirn führen, wurden zu sehr beschädigt. Ich kann ihnen allerdings nicht sagen, wann und ob er ohne folge Schäden wieder aufwachen wird."
Schon nach dem ersten Satz hatte ich nicht mehr richtig zugehört. Mit zittriger Stimme fragte ich den Arzt: „D-darf ich zu ihm?"
Der Arzt sagte etwas, was ich nicht verstand, drehte sich um und ich folgte ihm. Er führte mich zu Kevins Zimmer. Drinnen standen einige Geräte, welche ein unangenehmes piepen von sich gaben.
Ich zog mir einen Stuhl zu Kevin ans Bett und schaute ihn, mit Tränen in den Augen, an. Ich konnte nur dasitzen und ihn anschauen. Er hatte nicht verdient so zu sterben. Ich nahm seine Hand, welche eiskalt war, in meine und drückte sie leicht.
„Du musst stark sein. Du kannst mich jetzt nicht allein lassen. Ich brauch dich.", flüsterte ich, in der Hoffnung er würde meine Worte hören.
Ich spürte wie sich meine Tränen einen Weg über meine Wange bahnten und ich machte mir nicht die mühe sie zurückzuhalten. Ich hasste es zwar vor meinem Bruder zu weinen, aber das war mir in dem Moment egal. Vorsichtig legte ich meinen Kopf auf seine Brust und versuchte keines der Kabel, welche ihn mit den Maschinen verbanden, zu berühren.
Sein Herz schlug in regelmäßigen Abständen und ich war froh darüber. Auch wenn er mir nicht antworten konnte, so vermittelte mir sein Herzschlag, dass er noch bei mir war.
Seit unsere Eltern sich dazu entschieden hatten nach Amerika auszuwandern, mit der Begründung wir seien ja schon erwachsen, wurde die Verbindung zwischen Kevin und mir immer stärker. Wir versuchten uns so oft zu sehen, was zwar durch Kevins Training, meiner Arbeit und die knapp zweieinhalb Stunden die uns trennten, oftmals ziemlich schwierig war, doch wir schafften es.
Als ich erfahren hatte, dass mein Bruder hier in Dortmund mit der Nationalmannschaft für die anstehende WM trainieren würde, konnte ich es gar nicht mehr abwarten. Wir wollten uns heute einen schönen Abend machen doch das der Tag so enden würde hatten wir nicht gedacht.
Ich schloss meine Augen und konzentrierte mich nur auf seinen Herzschlag. Einzelne Tränen liefen immer wieder über meine Wange. Das piepen der Geräte wurde immer leiser, nachdem ich meine Augen schloss und einschlief.
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Hey,
Ich wünsche euch allen ein schönes Osterfest und noch ein schönes Wochenende.
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You saved me
Fanfiction~Seit zwei Stunden saß ich nun im Warteraum der Dortmunder Notaufnahme und wartete darauf, dass mir irgendein Arzt Auskunft gab. Auskunft darüber, ob er lebte.~ Sidney Trapp (26), die kleine Schwester des Fußballprofis Kevin Trapp, lebte in Dortmund...