10. Kapitel Leben oder Leben?

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Natascha erkannte bei dem Termin das es sich um einen gesunden Jungen handelte. Mary hatte sich dazu entschlossen das Kind zu behalten. Schließlich kann er ja nichts für seinen leiblichen Vater. Die Beiden kamen gerade zurück und hörten Voights Ansprache: „...jetzt oder er geht in Frühpansion.". Mary riss geschockt die Augen auf und warf sich an Gregs Brust. Er legte vorsichtig seine Arme um sie und strich ihr über den Rücken. Sie schluchzte auf. Erst jetzt bekam Hank mit das die Beiden hinter ihm standen. Mit vielsagendem Blick ging er zu den Beiden und legte Mary eine Hand auf den Rücken. Doch sie schlug seine Hand weg und drückte sich enger an Mouse. Auch Antonio versuchte an sie heranzukommen, aber selbst ihn schlug sie weg. „Ich glaube ich geh mit ihr mal raus!", schlug Mouse vor. 

Damit gingen die Beiden langsam nach draußen. Dort setzten sie sich auf ein Parkbank, nicht weit des Haupteingangs entfernt. Mary zitterte am ganzen Körper. Sie machte sich Vorwürfe darüber, das Jay in diesem Zustand war und Will, als einziger Angehöriger, in dieser Zwickmühle steckte. Sie erzählte Mouse von früher. Wie Jay, Will und sie sich kennengelernt haben. „Mouse, das er so wegen mir endet... Das hat er nicht verdient!", zum Schluss verfiel sie wieder in bitterliches Schluchzen. Greg nahm sie wieder in den Arm und versuchte sie zu trösten. Auch für ihn war es nicht leicht einen seiner besten Freunde so zu sehen. Er erinnerte sich daran, wie Jay ihm nach der Zeit bei den Rangern half. Wochenlang litt er unter Panikattacken und Angstzuständen. Der Einzige zu dem er zu dieser Zeit gehen konnte war Jay. Ihm jetzt nicht helfen zu können war das Schwerste auf der Welt. Doch er wusste das Jay wollte, das sich jemand um Mary kümmerte. Somit nahm er sich dieser Aufgabe an. Denn den Rest, dem sie eigentlich vertraute, wollte sie gerade nicht sehen. 

Nach einiger Zeit merkte Mouse das sie in seinen Armen eingeschlafen war. Sie atmete wieder ruhig und gleichmäßig. Vorsichtig nahm er sie hoch und fragte bei der Stationsschwester nach einem Bett für sie. Zum Glück hatten sie einen Ort an dem Mary endlich etwas schlafen konnte. Mouse blieb bei ihr. Er wollte nicht das sie alleine war, wenn sie aufwachte. 

Will lief völlig neben der Spur im Krankenhaus hin und her. Er und Halstead Sr. mussten diese Entscheidung treffen. Doch ihr Vater war mal wieder nicht erreichbar. Und da die Entscheidung innerhalb der nächsten Stunden getroffen werden musste, musste Will diese nun treffen. Es fiel ihm sichtlich schwer. Immer wieder sah er ins Krankenzimmer von Jay. Sah dort seine Kollegen, die so sehr hofften das Jay wieder in den Polizeidienst zurück kommen konnte wenn er wieder bei Bewusstsein war. Er sah Mary und Mouse. Mary würde Jay mit Sicherheit gesund brauchen. Mit Kind hatte sie keine Kraft sich um Beides zu kümmern. Er selbst könnte sich bei größeren Schäden auch nicht um ihn kümmern. Er kann sich ja schon kaum um seinen eigenen Vater kümmern. Auch wollte er keinem diese Last auf bürgen. Somit müsste Jay in ein Pflegeheim, sollte der Zeitpunkt nicht passen. Doch die große Frage war hier eigentlich, Leben oder Leben!? Leben mit eingeschränkter Qualität oder Leben wie zuvor. Es viel keinem Leicht diese Entscheidung zu treffen. Will wusste, wenn er die falsche Entscheidung treffen würde, würde Jay lieber sterben wollen. Er war Cop mit Leib und Seele. Schon als Kind stand sein Wunsch Polizist zu werden fest. Auch wusste er das er Hanks Hass auf Lebzeiten auf sich gezogen hatte, sollte es Jay hinterher nicht gut gehen. Aber er traf eine Entscheidung. Basierend auf Statistiken, Erfahrungen und seinem besten Gewissen. Sie sollten ihn in einer Woche aufwecken. 

Nachdem Will das vor allen Ausgesprochen hatte floh er schon fast aus dem Krankenhaus. Er brauchte frische Luft. El, lief ihm nach. Natürlich war Elvin auch betroffen von der ganzen Situation. Doch er verstand auf Will. Die Last eine Entscheidung treffen zu müssen war schwer. Das wusste er. Draußen sah er das Häufchen Elend, welches an einem Pfeiler gelehnt hockte. Er ging einfach zu ihm und hielt ihm eine Hand hin. Will nahm sie an und wurde dann von El hochgezogen. „Es...es tut...", fing er an. Aber sein Satz fand kein Ende. Daher zog Olinsky ihn in seine Arme. Für niemanden wäre die Situation leicht. Man konnte alle verstehen. Will, dem die Entscheidung schwer fiel. Die Unit, die sauer war weil es überhaupt soweit kam. Mary, die Angst um ihren besten Freund hatte. Allesamt konnte man verstehen und ihre Handlungen nachvollziehen. Aber es brachte nichts einander Vorwürfe zu machen. Man musste jetzt zusammenhalten und für Jay die bestmögliche Entscheidung treffen.  

FF Chicago P.D. / VerhängnisseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt