6. Kapitel Gegenüberstellung

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Hank kaute wütenden auf seinen Lippen herum. Es machte ihn rasend, das Roberto trotz eindeutiger DNA spuren und Identifikation auf Foto wieder auf freiem Fuß ist. Am liebsten würde er ihn einfach zu den Silos bringen und ihn dort umbringen. Doch das würde in der aktuellen Lage ein falsches Bild auf Jay werfen. Und den wollte er auf jeden Fall aus der Sache raus halten. Zumindest solange er noch so instabil ist. Das Handy von Elvin klingelte. „Ja? Ok, ja ich sags ihm!", antwortete er. Fragend sah Hank zu ihm rüber. „Es war Erin, Jay ist aufgewacht und hat nach dir gefragt.", antwortete er. Voight nickte und sah wieder zur Tür von Robertos Haus. Er wippte nervös mit seinem Fuß. Normal war er nicht so emotional, doch hier ging es um seine einzige Familie die er noch hatte seit Justins Tod. Elvin öffnete die Tür: „Schick mir Burgess und Roman in Zivil, fahr du zu Jay!", meinte er nur und schloss die Tür. Auf Hank's Gesicht machte sich so etwas wie ein Lächeln breit, während er nickte. 

Daraufhin fuhr er an. Zurück auf dem Revier schickte er die beiden Streifenbeamten los. Danach ging er hoch und sah Jay, der nachdenklich an seinem Schreibtisch saß. Besorgt sah er zu ihm. Hank wusste das er Jay irgendwann sagen musste, das Mary Schwanger von dem Arsch war. Drum brachte er es lieber jetzt hinter sich, als Jay dann wieder ins Loch zu reisen wenn er wieder draußen war. Er holte ihn lieber aus dem noch tieferen Loch wie zwei mal aus dem Selben. Voight stellte sich vor Halstead's Schreibtisch. Jay schien ihn gar nicht zu bemerken. Erst als Hank auf den Tisch klopfte. Gemeinsam gingen sie in sein Büro. Hank überlegte wie er es ihm am besten beibringen sollte. Da ging er vor ihm in die Hocke und legte ihm unterstützend seine Hände auf die Knie: „Jay, es tut mir Leid. Ich hab Neuigkeiten von Antonio. Dein Bruder, Will, hat herausgefunden das Mary Schwanger ist von diesem Mistkerl Es tut mir wirklich Leid!". Der wehleidige Blick von Jay, wandelte sich innerhalb kürzester Zeit in Wut um. Er atmete schwer und wütend. Hank hatte große Mühen ihn hier zu behalten. Schnell wurden die abwehrenden Schläge weniger und seine wütenden Schrei zu leisem Schluchzen. Hank hatte ihn im Arm um ihn zu beruhigen. Bei dem Umschwung der Gefühle gaben Jay's Beine nach. Zusammen sanken sie langsam nach unten. Er strich ihm über den Rücken und den Hinterkopf: „Sch...ist schon gut.". Jays ganzer Körper bebte. Es dauerte eine halbe Ewigkeit bis er sich wieder beruhigt hatte. Er hatte sich in Hanks Armen in den Schlaf geweint. Voight hob ihn hoch und legte ihn auf das Sofa. Aus seinem Schreibtisch holte er eine Decke raus und legte sie ihm über. Jetzt war es zu viel. Jeder Zusammenbruch von Jay machte Hank wütender. 

Er fuhr zu Antonio und Mary ins Krankenhaus. Leider ging er etwas zu forsch vor, so das er Mary mehr einschüchterte wie etwas zu erreichen: „Wir werden morgen auf dem Revier eine Gegenüberstellung machen. Dafür brauchen wir sie zur Identifikation von Roberto!". Mary zog sich zurück. Ihr war der laute, energische Ton von Hank unangenehm. Antonio grätschte dazwischen und versuchte langsam und ruhig mit Mary zu sprechen: „Mary, ich weis du vertraust keinem Menschen. Aber es ist wirklich wichtig das wir diese Gegenüberstellung machen, sonst bleibt er frei. Und wer weiß wie viele dann noch unter ihm Leiden müssen. Mary, verstehst du!". Sie sah zwischen Tonio und Hank hin und her. Dann nickte sie: „Ok, ich machs!", flüsterte sie. Voight schloss die Augen und drehte sich um. Er schlug mit dankbarem Blick die Augen auf. 

Sofort stürmte er los um Roberto für eine Gegenüberstellung festzunehmen. Noch am selben Tag wurde Mary mit Antonio und Will ins Department gebracht. Ängstlich lief sie durch die Gänge. Tony hielt sie die ganze Zeit, dabei spürte er jede Zuckung von ihr. Bei jedem noch so kleinsten Geräusch krampfte sie zusammen und sah sich um. Dawson konnte ihr noch so viel Sicherheit geben, sie war unsicher. Antonio brachte sie in einen dunklen Raum. Durch ein Fenster sah sie einen blauen Raum. „Mary, gleich kommen hier fünf Männer rein. Du musst uns sagen ob Roberto dabei ist. Sie können dich nicht sehen, nur du kannst sie sehen. In Ordnung?", sprach Antonio auf sie ein. Mary nickte und sah entschlossen durch die Scheibe. Hank ließ die Männer eintreten. Eindringlich sah die junge Frau sich die Männer an. Ängstlich sah sie zu Antonio. Der kam zu ihr und legte ihr eine Hand auf die Schulter: „Ist schon gut. Nimm dir so viel Zeit wie du brauchst!". Sie prüfte alle nochmal und erkannte dann die Nummer drei als Roberto. Dies war auch der Mann der von der Unit festgenommen wurde. Nun hatte sein Anwalt keine Chance mehr. Roberto wurde einwandfrei erkannt.  

FF Chicago P.D. / VerhängnisseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt