@2hot4politic hat mich motiviert dieses schon seit Wochen halbfertige Kapitel endlich endgültig zu überarbeiten und zu posten!! Viel Spaß beim lesen <33
Als wir am nächsten Morgen wieder nebeneinander aufwachten, brauchte ich noch immer einige Sekunden, bis ich realisierte, wo ich gerade mit wem lag. Julian schlief noch immer ruhig atmend und ich nutzte die Gelegenheit, um sein Gesicht anzuschauen. Er hatte einen Drei-Tage-Bart und sein Haar verdeckte seine Augen ein wenig. Ich konnte nicht widerstehen und legte meine Hand vorsichtig auf seine Wange. Julians Haut fühlte sich weich unter meinem Daumen an, mit dem ich leicht über sein Gesicht strich. Seine Augen blinzelten leicht und ein Lächeln umspielte seine Lippen. "Guten Morgen" hörte ich ihn mit seiner tiefen Morgenstimme sagen, während seine Augen noch immer geschlossen waren. "Guten Morgen" erwiderte ich und wartete, bis er die Augen öffnete. Ich spürte, wie er mich mit einem Arm näher zu sich zog, um mich anschließend küssen zu können. Wir wurden allerdings schnell von seinem klingelnden Handy unterbrochen.
"Seid ihr gleich soweit? Wir sind schon am Frühstücksbuffet. Oder störe ich grade?", ertönte eine Stimme aus seinem Lautsprecher. Der letzte Satz klang so ironisch, dass ich mir das Lachen verkneifen musste. Julian brummte irgendwas davon zurück, dass wir bald soweit sein würden und legte wieder auf. Wie selbstverständlich gingen wir wieder zusammen duschen, allerdings mussten wir heute ja auch Zeit sparen.
Nach dem Frühstück fuhren wir zeitnah los. Für die Band gab es einen kleinen Transporter, in dem wir alle gerade so reinpassten. Julian setzte sich neben mich und machte die Augen während der Fahrt zu. Ich nutzte die Zeit, um meiner besten Freundin Lilly ein paar Updates zu meinem filmreifen Tourerlebnis zu geben. Als sie meine Nachrichten las, rief sich mich sofort an.
"Liv, wieso erfahre ich erst jetzt davon? Ich muss alles wissen! Wie ist er im Bett?", rief sie aufgeregt ins Telefon. "Ich glaube, ich muss dich dafür später zurückrufen. Wir fahren gerade alle nach Rostock." Lilly gab sich nur ungern mit meiner Antwort zufrieden und bestand darauf, dass ich mich sofort melden würde, wenn ich einen Moment für mich hatte.
Als ich wieder auflegte, konnte ich aus dem Augenwinkel sehen, dass Julian grinste. "Du konntest alles hören, was sie gesagt hat oder?" "Sie war ja nicht gerade leise.", erwiderte er neckend. Wir mussten beide lachen. Immerhin schien er sich langsam daran gewöhnt zu haben, dass ich eigentlich ein Riesenfan von seiner Musik und seiner Künstlerfigur war.
Nachdem wir angekommen waren, vergingen die letzten Stunden vor der Show wie im Fluge. Wir aßen kurz nach der Ankunft alle zusammen in einem nahegelegenen Restaurant und machten uns anschließend auf den Weg zurück zur Konzerthalle. Als Julian und die Band mit dem Soundcheck begannen, nutzte ich die Chance, um mir Rostock ein wenig anzusehen und dabei mit Lilly zu telefonieren."Das ist echt wie in einer RomCom.", schwärmte sie, nachdem ich ihr endlich die Details der letzten Tage erzählt hatte. "So, wie du ihn beschreibst mag er dich doch auch bestimmt total!", meinte sie hoffnungsvoll. Sie wusste, wie sehr ich Faber mochte und wie lange ich auf diese Tour gewartet hatte und freute sich fast mehr als ich, dass ich ihn kennenlernen konnte. "Und wie seid ihr jetzt verblieben? Was passiert nach dem heutigen Konzert? Du kommst doch erstmal wieder zurück nach Hause." Als sie das fragte fiel mir auf, dass er und ich gestern Abend nichts festes ausgemacht haben. Mit dem Vorhaben, ihn noch rechtzeitig zu konfrontieren, ging ich langsam zurück zur Konzertvenue und wartete, bis es losging.
Ich stand dieses Mal weiter am Rand, allerdings war ich noch immer in den ersten Reihen, da ich ja sowieso schon vor dem Einlass im Gebäude war. Mir war es jetzt doch etwas unangenehm, mein extremes Fan-Dasein so sehr raushängen zu lassen, weshalb ich hoffte, er würde mich in der Menge nicht so schnell entdecken. Als sich unsere Blicke nach dem fünften Lied schließlich doch trafen, lächelte er in das Mikrofon und zwinkerte mir zu. Vor dem nächsten Lied gab es eine kleine Rede. "Das nächste Lied widme ich einer ganz besonderen Person, die heute Abend auch hier ist.", sagte er noch, bevor "So soll es sein" angespielt wurde. Julian ließ mich während des gesamten Songs keine Sekunde aus den Augen und blickte mich durchdringend an. Mir war, als würde er in diesem Moment nur für mich singen.
Als das Konzert vorbei war, wartete ich auf den Tour Security Ben, der mich auch schon in Berlin mit in den Backstage Bereich genommen hatte. Julian begrüßte mich strahlend, als er mich sah. "Wir fahren gleich noch nach Warnemünde an den Strand, wenn wir schon mal hier sind. Kommst du mit?" "Eigentlich muss ich bald schon den Zug nehmen - ich habe morgen eine Univeranstaltung, bei der ich nicht fehlen kann.", entgegnete ich. Julian war sichtlich enttäuscht. In dem Moment fiel mir auch wieder ein, dass noch unklar war, wie wir miteinander verbleiben würden. "Wann musst du denn los? Ich bringe dich dann noch zum Bahnhof.", sagte er ruhig. "In etwa einer Stunde." Er nickte und erzählte seiner Band von meiner kurzfristigen Abreise.
Die Jungs waren ebenfalls enttäuscht über meine Heimreise. Ich verstand mich mit allen sehr gut und sie schienen sich nicht daran zu stören, dass ich Julian begleitete. Die letzte Stunde verging dementsprechend schnell und wir schafften es nur knapp vor der Abfahrt rechtzeitig zum richtigen Gleis. Kurz bevor der Zug einfuhr, umarmten wir uns noch einmal innig. Ich sog den Geruch seines Parfums noch einmal ein und küsste ihn, als wäre es das letzte Mal. Julian schien zu merken, wie schwer mir der Abschied fiel. "Keine Sorge, wir sehen uns ja wieder.", versuchte er mich zu beruhigen. Ich machte mich langsam von ihm los, als der Zug schließlich kam. "Schreib mir einfach, wenn du gut zu Hause angekommen bist!", rief er noch, bevor sich die Türen vor meiner Nase schlossen. Noch völlig überwältigt und etwas traurig suchte ich mir einen freien Platz.
Ich konnte die Zeit nicht abwarten und wollte Julian direkt im Zug schreiben. Da traf es mich wie ein Schlag: Wir hatten in der ganzen Zeit nicht daran gedacht, unsere Nummern auszutauschen.
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Sag mir wie du heisst (Faber x OC)
FanfictionAls Liv dem Künstler Faber auf seiner Deutschland Tour für ein paar Städte hinterherreisen möchte, lernen sie und Julian sich schnell kennen. Der Crew schnell angeschlossen, lernt die junge Frau das aufregende Groupie-Leben kennen, von dem sie lange...