Sag mir wie du heisst (Faber x OC)

Sag mir wie du heisst, Pt. 2

Die Bar war nicht sehr gut besucht, was wahrscheinlich daran lag, dass heute Dienstag war. Umso besser konnten wir uns daher unterhalten und ungestört weiter trinken.
Als Julian mir von seinem Leben als Künstler erzählte, zog er mich völlig in seinen Bann. Mich interessierte die Veranstaltungsbranche sowieso brennend und nun die Perspektive und die Erfahrungen meines liebsten Sängers zu hören, war einmalig. „Ich habe jetzt schon so viel von mir erzählt", sagte er schließlich, „Erzähl mir doch von dir." Dabei legte er seine große Hand auf meinen Oberschenkel. Das Ganze brachte mich so aus der Bahn, dass ich einen Moment überlegen musste, was ich überhaupt sagen sollte. Mein Leben als Studentin war natürlich nicht annähernd so aufregend wie seins. Ich versuchte mein Literaturstudium so aufregend wie möglich zu beschreiben und lenkte das Thema schnell wieder auf seine Tour.

"Ich habe noch Karten für 5 weitere Konzerte für dich.", sagte ich etwas beschämt, aber Julians Augen funkelten voller Freude. "Ach, das find ich ja cool! Dafür, dass du so ein großer Fan bist, bist du aber erstaunlich gelassen in meiner Gegenwart.", witzelte er. Das war natürlich alles nur Fassade, aber ich war froh, dass er mir meine Nervosität anscheinend nicht anmerkte. "Du machst es mir eben leicht mit deiner offenen Art.", antwortete ich aufrichtig, denn er war wirklich ein sehr angenehmer Gesprächspartner. "Bist du bei dem nächsten Konzert in Rostock auch dabei?" Ich bejahte die Frage mit einem Nicken. Er guckte zufrieden, "Dann sehen wir uns ja spätestens übermorgen wieder." Mein Herz machte einen Aussetzer, als er das sagte. Julian wollte mich tatsächlich gerne wiedersehen. Ich hatte schon ewig genau so eine Fantasie, aber versuchte natürlich immer, mich nicht zu sehr in meinen eigentlich unrealistischen Groupie-Gedanken zu verlieren.

"Was hältst du davon, wenn du noch mit in mein Hotel kommst? Oder möchtest du lieber direkt zu deiner Unterkunft?", seine Hand lag noch immer auf meinem Bein. Er festigte seinen Griff etwas, als er mich das fragte und sah mir tief in die Augen. Ich schluckte nervös und versuchte, seinem Blick standzuhalten. So eine Frage konnte ich Julian natürlich nicht abschlagen. "Ich komme gerne noch mit in dein Hotel.", versuchte ich so ruhig und gelassen wie möglich zu sagen, was sein Gesicht aufhellen ließ. 

Wir tranken allmählich unsere Gläser aus und unterhielten uns pausenlos weiter. Bei den heutigen Gesprächen wurde uns schnell bewusst, wie viel wir eigentlich gemeinsam hatten und dass wir zu vielen Themen dieselben Ansichten hatten. Als wir die Bar verließen, traf mich die Kälte wie ein Schlag ins Gesicht. Es war inzwischen sehr spät geworden und der schnelle Temperaturwechsel zwischen der warmen Bar und der kühlen Märzluft ließ mich etwas schaudern. Instinktiv ging ich schnellen Schrittes die Straße hinunter, ohne auf Julian zu warten. "Hey, wo willst du denn so schnell hin?", fragte er lachend, während er versuchte, mich einzuholen. Als er fast auf meiner Höhe war, nahm er meine Hand und zog mich sanft an sich. Zwischen unseren Köpfen lagen plötzlich nur noch ein paar Zentimeter und ich wusste nicht mehr, ob ich vor Kälte oder vor Nervosität so zitterte. Ehe ich mich versah, spürte ich seine Lippen auch schon auf meinen. Als er seinen Kopf nach einigen Sekunden wieder zurückzog, schauten wir einander tief in die Augen und schwiegen.

Irgendwann brach er die Stille: "Komm, lass uns weitergehen. Du zitterst ja schon vor Kälte." Er legte mir fürsorglich seine Jacke um die Schultern und hielt mich in seinem Arm, um mich ein wenig aufzuwärmen. Der Duft seines Parfums stieg mir leicht in die Nase, was Julian nur noch attraktiver machte, als er es ohnehin schon war. Nachdem wir endlich die warme Lobby des Hotels betraten, lockerte er seinen Griff ein wenig und führte mich zu einem der Fahrstühle. Seine Jacke noch immer über meinen Schultern, gingen wir nacheinander in den Fahrstuhl, in dem er sich direkt vor mich stellte. Julian nahm mein Gesicht in seine weichen Hände und küsste mich erneut, dieses Mal etwas weniger zaghaft und leidenschaftlicher, als eben draußen in der Kälte. 

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Was glaubt ihr, wie sich das bei den Beiden entwickelt? Sie verstehen sich ja auf Anhieb ziemlich gut. 🤭 Lasst mir gerne eure Meinung da!! ☺️