Chapter 4

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(Sicht Oreo)

Gähnend wachte ich auf. Die Sonne hatte mich wach gekitzelt. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es bereits 9.00 Uhr war. Ich stand auf und sah meinen Rucksack, sofort musste ich an letzte Nacht denken. Ich wischte mir über die Augen. Zwar hatte ich Fünf gezeigt, wer hier welche Position hatte, aber es war vielleicht zu viel für ihn. Ich musste ihn aber psychisch so weit kriegen, dass er nie in seinem Leben auch nur ein Wort darüber ausspucken würde.

Ich grübelte noch etwas nach. Heute Abend war die Übergabe. Ich würde meine 100.000 kriegen und er diese dämliche Plastikfigur. Mir ist immer noch nicht bewusst geworden, warum sie ihm so wichtig ist. Aber vielleicht ist es ein wertvolles Sammlerstück, den davon hab ich keine Ahnung.

Es klopfte und Klaus kam herein mit einer Glocke. "Oh, du bist schon wach???" Ich lächelte: "Klar doch, was gibt's?" "Frühstück und da Fünf dich irgendwie nicht holen wollte, musste ich das machen.", meinte Klaus schulternd zuckend. 

Verdammt, Was habe ich nur gemacht, aber ehrlich, wenn ich, er wäre, würde ich mich auch nicht mich wecken wollen, könnte übel ausgehen... "Ich komme sofort runter, Klaus!", meinte ich und Klaus verschwand und schloss die Tür hinter sich, damit ich mich umziehen konnte.

5 Minuten später stand ich unten in der Küche, alle saßen schon, also setzte ich mich neben Allison und Klaus. Grace hatte Eier mit Speck gemacht und es gab Orangensaft. Alle fingen an zu Essen und plötzlich teleportierte Fünf sich in die Küche. In den Händen hatte er 2 Kaffee's. Mh, für wenn der 2. wohl ist. Ach, bestimmt ist er nur etwas müde von gestern und hat sich deshalb 2 mitgenommen. 

Fünf ging zur anderen Seite des Tisches und stellte einen Kaffee auf seinen Platz. Dann nahm er den anderen und ging durch die Küche. Ich beachtete ihn schon gar nicht mehr bis er mich plötzlich ansprach. Also eigentlich lehnte er sich über mich, stellte den Kaffee ab und flüsterte 10 cm von meinem Kopf entfernt: "Ich hab dir Kaffee mitgebracht."

Ich war etwas perplex, fing mich aber dennoch wieder und sagte normal: "Danke, Fünf." Fünf ging zu seinem Platz zurück und Klaus beugte sich zu mir rüber: "Wie hast du das den hinbekommen?" Verwirrt sah ich ihn an: "Was meinst du? Bringt er euch etwa keinen Kaffee mit?" Klaus schüttelte mit dem Kopf: "Eben nicht." Ich blickte zu Fünf. Als unsere Blicke sich trafen, schaute er schnell weg. Das verwirrte mich dann noch mehr und ich aß mein Ei weiter, den Kaffee hatte ich allerdings noch nicht angerührt. Vielleicht hatte er mir was untergerührt. 

Als alle den Tisch dann abräumten, saß ich immer noch über meinem Frühstücksei. Grace hatte mich gefragt, ob es mir nicht schmecken würde, doch ich hatte nur abgewunken, nicht so viel Hunger und so. Fünf verließ als letzter mit Grace die Küche, aber er drehte sich nochmal nach mir um. 

Ich hatte in seinem Kopf herumgeschnüffelt und gemerkt, dass er mir tatsächlich nichts in den Kaffee gerührt hatte. So nahm ich einen großen Schluck. Mit mittelmäßig Milch und einem Stück Zucker, woher wusste er das? Ich tippte mal darauf, dass er geraten hatte. Ich meine, ich bin schließlich hier die Person, die Gedanken lesen kann. 

Ich nahm einen weiteren Schluck Kaffee und grübelte weiter. Warum war nur so nett zu mir trotz gestern? Wäre ich an seiner Stelle, hätte ich ihn keines Blickes gewürdigt. Plötzlich fiel ein Stück Papier von dem Becher. Das war bloß das Namensschild. Ich hob es auf und schaute darauf.

Für das schöne Mädchen mit den grünen Strähnen.

Mhm... Schnell trank ich den letzten Schluck aus und schmiss den Becher weg. Den Zettel aber stopfte ich mir in die Jackentasche. Ich ging gerade ins Foyer als ich plötzlich fasst in Fünf reingerannt wäre. "Sorry.", meinte er. "Sag mal passt's dir eigentlich noch, erst stellst du mir Kaffee hin, der überraschenderweise auch noch in meiner Lieblingsart und Weise gemacht ist und jetzt renne ich in dich rein und du entschuldigst dich dafür. Ich würde mich an deiner Stelle hassen für gestern Nacht und-", Fünf hielt mir die Hand vor den Mund. "Du hast gesagt, wir reden nicht über gestern Nacht.", gab er von sich. "Ja, ich hab aber nicht gesagt, dass du mir Honig um den Bart schmieren sollst, Fünf!", meinte ich. 

Fünf grinste mich an: "Und das ist dein Schwachpunkt, Oreo. Du kannst es einfach nicht leiden, wenn jemand nett zu dir ist." Ich schlug seine Hand weg, die immer noch kurz vor meinem Gesicht in der Luft hing. Fünf schmunzelte: "Hey, hey, hey, nicht so zickig." "Ich bin nicht zickig und du hörst jetzt gefälligst auf, dich wie ein verliebter Trottel zu benehmen!", schnauzte ich ihn an. Fünf schaute mich nur an und knurrte dann: "Nenn mich nie wieder verliebt, Orélie!" "Sonst was?", schaute ich ihn herausfordernd an. "Lernst du mich mal von meiner anderen Seite kennen.", meinte er mit zusammengekniffenen Augen. Dann drehte er sich um und ging die Treppen hoch. So ein Feigling.

Ein Feigling!

Im nächsten Moment hörte ich's knallen. Scheiße, das war Fünf! Ich stürmte die Treppe hoch und sah ihn im nächsten Gang liegen. Er blutete am Kopf und war allem Anschein nach gegen die Tür gerannt oder getaumelt, wie man's nimmt. Er hielt sich den Kopf und als ich ihm aufhelfen wollte, fragte er mich: "Ist das dein Ernst, Orélie?" Ich half ihm auf und meinte: "Ich wusste ja nicht, dass du so ein Lappen bist und gleich auf die Fresse fliegst." Fünf hackte mir gegen mein Schienbein und offensichtlich erwartete er, dass ich hinfallen würde. Doch ich lächelte nur ironisch und meinte: "Ich bin nicht so ein Lappen wie du. Tut mir nicht leid." Fünf schwieg die restliche Zeit und ich dachte schon fast das ich ihn zum Schweigen gebracht hatte. Doch plötzlich an der Treppe zog er mir, mit dem Fuß, das Bein weg und wir stürzten gemeinsam die Treppen runter. Jedoch teleportierte Fünf uns schnell nach unten und so lagen wir nun auf dem Fußboden. Er auf mir. 

Angepisst schaute ich ihn an: "Ernsthaft?" Er grinste nur: "Tschuldige, mir war langweilig." Ich verdrehte die Augen. Als er mich dann immer noch so angrinste und mich nicht gehen lassen wollte, schaute ich ihm in die Augen. Er hatte grüne Augen, auch wenn man von ihm denken könnte, dass er braune Augen hat. Irgendwie verlor ich mich in diesem Moment in ihnen. 

Dann war der Moment vorbei und ich trat Fünf mit voller Wucht in die Kronjuwelen. Er rollte sich, mit einem schmerzvoll gestöhnten: "Fuck, Oreo...", von mir runter und krümmte sich auf dem Boden neben mir. Ich stand auf und klopfte mir den Staub von der Hose. Mit einem Blick auf ihn meinte ich ironisch: "Tschuldige, ich hatte Langeweile." Damit drehte ich mich um und ging die Treppen zu den Zimmern hoch.

𝚃𝚑𝚎 𝚒𝚖𝚙𝚞𝚝𝚎𝚗𝚝 𝙶𝚑𝚘𝚜𝚝 𝙶𝚒𝚛𝚕 || Five Hargreeves ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt